Wenn ich mir die Eingangsfrage anschaue und die gewählte Formulierung, dann lässt es in einem Motorradforum ja eigentlich kaum noch Spielraum übrig.
Tach auch!
Komme endlich dazu, die letzte MOTORRAD durchzublättern und stoße auf diese Randnotiz unten.
Jetzt im Ernst? Ein Autofahrer bringt einen Moppedfahrer zu Fall, der stirbt später an den Folgen und das A****och bekommt nur Bewährung?
Wie seht ihr das?
Die Schuldfrage - bzw. die Unfallursache klären ja meist Gutachter, wenn sich eindeutige Aussagen oder Abläufe nicht herleiten lassen.
Die Schuldfrage ist das eine - die Frage, ob Vorsatz oder Fahrlässigkeit - eine weitere Komponente.
Das wird umso schwerer zu beurteilen sein, wenn alle Betroffenen schweigen.
Dem Verursacher ohne Weiteres Vorsatz zu unterstellen ist nicht möglich.
Es muss belegbar sein.
All dies - und noch mehr - wird ein Richter abwägen, je nach Aussage von Zeugen, Polizei und Sachverständigen.
Vorsatz konnte keiner belegt werden.
Was dann als Straffmass im Raum steht ist einer gewissen Bandbreite geschuldet.
Dazu muss ein Richter alle Seiten abwägen, er entscheidet nicht willkürlich aus dem Bauch heraus.
Seine Entscheidung wird sich innerhalb der gültigen Rechtslage bewegen
Ob sein Urteil dann auf die Zustimmung von den Beteiligten, Hinterbliebenen oder dem Volksempfinden zusagt - ist erstmal unwichtig.
Das es für uns als Motorradfahrer mit Beigeschmack daherkommt, ist emotional verständlich.
Wer viel fährt - kann aus eigener Erfahrung berichten, wie oft man der Schwächere ist und klugerweise nachgibt.
Das rettet die eigene Haut, besser - als wenn man im Recht, verstirbt.
Das Urteil, die Strafe - nichts macht das Opfer wieder lebendig.
Der Verurteilte wird mit seiner Schuld leben müssen.
Es gibt bei manchen Konstellationen keine wiederherstellbare Gerechtigkeit, sonst müsste man die Zeit zurückdrehen.