Wie gesagt alle unter 10 min sind schon sehr sehr gute Fahrer. Zumal die Nordschleife nicht den Asphalt Grip bietet der heutigen Rennstrecken. Und die meisten kommen mit Numernschild an. Und dem entsprechend die Reifenwahl.
Sagen wir mal so:
Selbst ein erfahrener Sportfahrer hat kaum eine Chance die zehn Minuten zu schaffen, wenn er zum ersten Mal auf der Nordschleife unterwegs ist. Mit dem besten Material und der stärksten Maschine nicht. Ganz einfach, weil es viele nicht einsehbare Streckenabschnitte und blinde Kurven gibt, wo man als Neuling weit unter den Möglichkeiten bleibt, die sich auftun, wenn man weiß, wie es nach der nächsten Kuppe weitergeht oder wie rum die nächste Kurve geht.
Umgekehrt sind die zehn Minuten relativ zuverlässig zu knacken, wenn man erst mal ein paar Runden hinter sich hat und den Streckenverlauf abgespeichert hat. Dabei spielt das Motorrad und die Fahrkunst des Piloten eine untergeordnete Rolle.
Bis hinunter zu einer Zeit von grob gesprochen neun Minuten kommt diese (Fahrkunst) dann aber mehr und mehr ins Spiel und vor allem auch die Traute, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Auch diese Zeit ist noch mit einer GS zu schaffen.
Möchte man noch schneller sein, heißt es, Jahresabo für >1500 Euro lösen und die wohlverdienten Wochenenden für hartes Training opfern. Dafür braucht es dann schließlich auch ein Möfi mit richtig Leistung, guten Reifen und erstklassigem Sport-Fahrwerk. Oder sagen wir so: dadurch wird es leichter.
Und wenn man dann auf bestem Weg ist, die 8:30 zu knacken (die Fortschritte werden immer kleiner), kommt einem eine der zahlreichen Ölspuren in den Weg und wirft einen komplett aus der Bahn. Mir vor zwei Jahren so passiert und dabei eine wunderschöne R 1200 S verloren, der ich heute noch nachtrauere.
Und das Beste zum Schluss: Carlile fährt nicht etwa 8:11, sondern 7:11 ...
Gruß
Serpel