FENNEC
Geld, Macht, Wirtschaftsmacht, Sekte, alte Säcke, das alles ist auch die katholische Kirche. Manche sehen den Verein auch unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten, weil wir mit unserer materiellen Einstellung eben vor allem diesen Aspekt vor allen anderen sehen. Aber wie viele Millionen Menschen werden heute auf dem Altar des Wirtschaftswachstums geopfert, wie viele Länder werden ökologisch ruiniert, weil einige Menschen immer mehr Eisenerz, Öl und Gold benötigen? Jeder hat seinen Gott und jedes Zeitalter hat seinen tiefen Glauben. Heute glauben wir an den Gott Mammon, morgen an einen Gott Kim-Yong-Un, übermorgen an die Göttin Natura, wenn erst mal der letzte Baum gefällt worden ist! Ich glaube, der Mensch MUSS einfach glauben, ohne Glaube funktioniert er nicht. Heutzutage wird die Kirche bei uns meist negativ wahrgenommen, was absolut verständlich ist. Sie ist so ein Relikt aus grauer Vorzeit und gerade in Deutschland fallen die vielen fetten Pfaffen auf, die durch Kirchensteuer (wer hat sie eingeführt?) und Pfründe bewegungsunfähig geworden sind oder sich mit Perversitäten abgeben müssen, weil sie sonst keine Inhalte mehr sehen! Doch wird dabei übersehen, dass die Kirche auch Erstaunliches geleistet hat und immer noch leistet! WIR brauchen die Kirche weniger, doch in vielen Teilen der Welt - bei den übrigen 90% der Menschheit - ist sie der einzige Halt.
Ich erzähle euch mal eine kleine persönliche Geschichte: 1993 fuhr ich mit einer Honda 600 XL quer durch Madagaskar und lernte einen argentinischen Priester kennen, der in einer kleinen Lehmhütte am Rande der Hauptstadt Antananarivo lebte. Er wäre damals der Leiter des jesuitischen Priesterseminars geworden, aber war so von der Armut der Menschen auf den Müllhalden überwältigt, dass er beschlossen hatte, unter ihnen zu wohnen und ihnen Beistand zu geben. Die Kindersterblichkeit lag bei 80%, ein Schwein kostete damals umgerechnet 20 Euro, ein Kind wurde für 5 Euro angeboten. Die meisten starben vor dem 6. Lebensjahr an Krankheiten. Auf der Müllhalde lebten 50.000 Menschen, die über selbstgegrabene Tunnels versuchten, an die Abfälle der reicheren 60er Jahre heranzukommen. Kurz gesagt, ich gründete auf der Nachbarinsel Réunion einen Verein für diesen armen Priester, der bald 5000 Mitglieder zählte. In Frankreich gründete eine Bekannte von mir, Marie de Montfort, Kinderärztin in Paris, ebenfalls einen Klub, der nun 2500 Mitglieder hat. In 20 Jahren Vereinsarbeit haben wir 6000 feste, einstöckige Häuser gebaut, das größte Krankenhaus des Landes, das beste Gymnasium, 72 Schulen, etc. 44.000 Menschen leben in dem Ort, der 1993 nur aus drei Hütten bestand. 8000 Menschen erhalten einen Gehaltszettel, über 50 Betriebe geben Arbeit und die Gehälter der 382 Lehrer werden seit 1999 vom Fürsten von Monaco übernommen. Die ersten "Müllkinder" kommen heute als Lehrer und Ärzte in ihr Dorf zurück. Das alles geschah durch die unglaubliche Kraft von Pater Pedro Opeka, einem katholischen Priester. 250.000 Menschen klopfen jährlich an die Pforten der Stadt und wollen aufgenommen werden. Sie alle werden einmal versorgt, aber nur die wenigsten können noch aufgenommen werden.
Wenn man solche Geschichten selbst erlebt und sieht, was der Glaube eines einzigen Mannes bewirken kann, wie er ganz alleine, ohne Stellvertreter oder Helfer, eine Stadt erbaut und hunderttausenden von Menschen Leben gibt und danach Hoffnung, da wird man selbst ganz klein und unbedeutend. Darüber habe ich auch 2007 ein Buch geschrieben: Kämpfer der Hoffnung, bei Ullstein kam es heraus. Ich will damit sagen, dass ich die Kirchenaustreter heute in Deutschland absolut verstehe, aber die Dimension der Kirche liegt woanders, auf anderen Ebenen und in anderen Ländern. Und das gilt es nicht zu übersehen!
Ich erzähle euch mal eine kleine persönliche Geschichte: 1993 fuhr ich mit einer Honda 600 XL quer durch Madagaskar und lernte einen argentinischen Priester kennen, der in einer kleinen Lehmhütte am Rande der Hauptstadt Antananarivo lebte. Er wäre damals der Leiter des jesuitischen Priesterseminars geworden, aber war so von der Armut der Menschen auf den Müllhalden überwältigt, dass er beschlossen hatte, unter ihnen zu wohnen und ihnen Beistand zu geben. Die Kindersterblichkeit lag bei 80%, ein Schwein kostete damals umgerechnet 20 Euro, ein Kind wurde für 5 Euro angeboten. Die meisten starben vor dem 6. Lebensjahr an Krankheiten. Auf der Müllhalde lebten 50.000 Menschen, die über selbstgegrabene Tunnels versuchten, an die Abfälle der reicheren 60er Jahre heranzukommen. Kurz gesagt, ich gründete auf der Nachbarinsel Réunion einen Verein für diesen armen Priester, der bald 5000 Mitglieder zählte. In Frankreich gründete eine Bekannte von mir, Marie de Montfort, Kinderärztin in Paris, ebenfalls einen Klub, der nun 2500 Mitglieder hat. In 20 Jahren Vereinsarbeit haben wir 6000 feste, einstöckige Häuser gebaut, das größte Krankenhaus des Landes, das beste Gymnasium, 72 Schulen, etc. 44.000 Menschen leben in dem Ort, der 1993 nur aus drei Hütten bestand. 8000 Menschen erhalten einen Gehaltszettel, über 50 Betriebe geben Arbeit und die Gehälter der 382 Lehrer werden seit 1999 vom Fürsten von Monaco übernommen. Die ersten "Müllkinder" kommen heute als Lehrer und Ärzte in ihr Dorf zurück. Das alles geschah durch die unglaubliche Kraft von Pater Pedro Opeka, einem katholischen Priester. 250.000 Menschen klopfen jährlich an die Pforten der Stadt und wollen aufgenommen werden. Sie alle werden einmal versorgt, aber nur die wenigsten können noch aufgenommen werden.
Wenn man solche Geschichten selbst erlebt und sieht, was der Glaube eines einzigen Mannes bewirken kann, wie er ganz alleine, ohne Stellvertreter oder Helfer, eine Stadt erbaut und hunderttausenden von Menschen Leben gibt und danach Hoffnung, da wird man selbst ganz klein und unbedeutend. Darüber habe ich auch 2007 ein Buch geschrieben: Kämpfer der Hoffnung, bei Ullstein kam es heraus. Ich will damit sagen, dass ich die Kirchenaustreter heute in Deutschland absolut verstehe, aber die Dimension der Kirche liegt woanders, auf anderen Ebenen und in anderen Ländern. Und das gilt es nicht zu übersehen!