Mit dem großen Hubraum dachte ich nicht an BMW sondern an solche Motorrader wie beispielsweise eine Yamaha Star Warrior mit 1700 ccm oder vergleichbare. Die unterliegt aber auch ganz eindeutig anderen Fahr- und Nutzungsgewohnheiten als eine GS oder eine KTM Adventure.
Der Sprung von der 650R auf die 800er, 900er, 1000er und 1150er war eigentlich nur konsequent. Da liegen ja auch leistungsmäßig Sprünge dazwischen. Für eine Reiseenduro, die auch mal mit Gepäck und bei einigen auch mit Sozius/Sozia gefahren werden ist ein gesundes Maß an Mehrleistung unumgänglich und nur logisch. Selbst der Sprung von der 1150er auf die 1200er (hubraummäßig war es gar nicht soviel, weniger als ein Schnapsglas) tat dem Motorrad richtig gut, zumal der Motor auch deutlich leichter wurde. Es waren m. E. technische Notwendigkeiten, um die Fahrzeuge dem Zeck als Reiseenduro besser anzupassen. Wobei mit mehr Gewicht, der Punkt Reise mehr in den Vordergrund und der Begriff Enduro mehr in den Hintergrund trat. Die 1200er mal ausgenommen, bei der das Gewicht gegen der 1150er sogar zurückging.
Ich sehe dieses Streben nach mehr Hubraum, oder sollte ich besser von getrieben sein reden, her um nicht ganz den Anschluß zum Wettbewerb zu verlieren. Wobei es sicherlich auch noch andere, überzeugendere Argumente als nur Hubraum und Leistung gibt. Was ja im Falle der GS durchaus auch so ist, sonst würden deren Absatzzahlen massiv zurücgehen. Was bekanntermaßen im Vergleich zu den Wettbewerbern mit höheren Leistungsdaten ja nicht der Fall ist.
Was das Stilfser Joch und den fehlenden Druck anbelangt:
Ok, jeder empfindet das anders und jeder setzt hier sicherlich die Prioritäten etwas anders. Für diejenigen mit hohen Prioritäten an Hubraum und Leistung soll es dann eben auch die Möglichkeiten geben. Das Problem dabei ist, daß es dann mit Sicherheit keine Boxer-GS-Light für den Personenkreis geben wird, die die Prioritäten, jenseits von Hubraum und Leistung, an anderer Stelle setzen.
KTM hatte das erkannt bzw. notgedrungenermaßen erkennen müssen und bietet eben auch eine kleine Adventure an, die normale halt. Da ich mir derzeit keine KTM kaufen möchte und die GS Future wahrscheinlich auch nicht mehr bezahlen kann oder auch nur will, werde ich wohl oder übel dann bei meiner "alten" GS bleiben, deren Druck mir am Stilfser Joch mehr als ausreicht. Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Und was nützt mir ein Motorrad, das meine Fähigkeiten übersteigt.
Ob die Fähigkeiten all derer, die mit mehr Hubraum und Leistung unterwegs sind, immer passend zu den Leistungsdaten des Motorrads sind oder in Zukunft sein werden?
Ergänzung: was das leistungsfähige zurückfallen anbelangt:
Eine Literleistung der aktuellen GS von 100 PS/l kann man nicht unbedingt als wenig bezeichnen. Das ist das was ich meine. Die Steigerung von einem hohen Niveau aus.
Gruß Tom