Die von "Motorrad" attestierte Durchzugsschwäche der Multi 2015 bezieht sich klar auf den Vergleich zum parallel gefahrenen 2014er Modell. Glaubt man den Testern, fühlt sich die '15er Multi zwar kultivierter an, aber auch schlapper, zumindest unterhalb von 6.000/min. Ich behaupte mal: Wäre ich das Vorjahresmodell gewohnt und würde jetzt auf eine aktuelle umsteigen und mir wunder was von den neuen verstellbaren Ventilsteuerzeiten erhoffen, wäre ich womöglich enttäuscht. Dazu kommt auch noch, dass die neue Multi - die ja wohl weit gehend neu entwickelt wurde - mal eben 15 Kilo schwerer wurde. Die Neue wiegt jetzt also fast so viel wie die alte mit Koffern nach Werksangabe befüllt;-) Kann man gut finden, muss man aber nicht. Vom Fahrwerk der Neuen waren die Tester begeistert, auch die Bremsen sind super.
Ob die Multi jetzt in der Praxis besser zieht als eine GS, müsste man vermutlich erfahren - die Papierwerte geben es nicht her. Ich stimme der Meinung einiger Leute hier nicht zu, die meinen, man müsse nur runterschalten: Ich persönlich schätze Motorräder sehr, die im großen Gang stramm losmarschieren, wenn man den Hahn aufmacht, und mir ist der Durchzug im niedrigeren Drehzahlband wichtiger als im oberen. Wenn ich höre, dass die Multi erst ab 6000/min richtig in Fahrt kommt, dann denke ich daran, dass ich mit meiner Kiste selten viel höher drehe als 6K...
Aber was einem mehr taugt, das ist Geschmacksache, und bevor man 20K auf den Tresen kannt, muss man es wohl oder übel selbst herausfinden.