Nicht standardisierte sondern selbst definierte Wertungen und Punktesysteme sind für mich nicht zu kritisieren aber auch nicht als einwandfrei zu betrachten. Die Punktewertungen von Motorrad sind eben so, wie sie sind.
Ein Helm hat m.E. nach die Hauptaufgabe den Kopf zu schützen, dies im Falle eines Unfalls.
Helme, die nicht beste Schlagdämpfung, haben gewinnen dennoch Tests, da nur "unterdurchschnittlich aber unkritisch" ; Auf deutsch: schlechter als der Durchschnitt, aber unkritisch".
Vielleicht wäre die beste Schlagdämpfung für den verunfallten Motorradfahrer nicht unkritisch sondern anzustreben gewesen. Auf die Wertung komme ich weiter unten noch, die ich für besser ansehen würde.
Wenn also MOTORRAD Helme mit Gesamturteil "sehr gut" bewertet, suggeriert das eine Position im Markt, die zumindest mit dem höchstmöglichen Schutz des Kunden nicht zwingend zusammen zu sehen ist.
Der BMW Helm hat gute bis sehr gute Schlagdämfungswerte, er bekam ein "gut", obwohl er leichter als der Schuberth oder der Shoei ist. Der BMW Helm erscheint mir schlechter dargestellt als er ist?
Text zu BMW Helm:
Gute Brillentauglichkeit; komfortabel; aerodynamisch unauffällig; sehr einfache Kinnteil-Bedienung; sehr einfache Sonnenblenden-Bedienung, sehr gute Abdeckung; gute Belüftung, Schieber sehr einfach zu bedienen, praxisgerechte Visier-Belüftungsstellung; mittleres Geräuschniveau; einfacher Visierwechsel; gute bis sehr gute Schlagdämpfungswerte; relativ leicht
Passform u. U. unbefriedigend, starker Druck auf Stirn; P/J nur mit Kinnteil-Demontage; Preis
Also sehr gut, sehr einfach, komfortabel, etc. und leicht mit guten bis sehr guten Schlagdämpfungswerte, warum dann nur "gut"?
Das versteht doch nur die Redaktion.
Passform unbefriedigend? Haben die einen "Norm-Kopf".
Diese Wertung ist ein Eingriff auf den Leser, da manche den Helm deshalb schon aus der Short-List für den eigenen Test nehmen, obwohl er ansonsten schon auf der Liste für einen Test gewesen wäre. Jeder Kopf ist anders, vielleicht für den Kunden passend aber für die Redaktion "unbefriedigend".
Ich würde begrüssen, wenn die Bewertung je Kategorie leicht für Kunden zu durchschauen wäre wie:
- Schutzwirkung; sehr hoch, hoch, befriedigend
(aber nicht "unterdurchschnittlich aber unkritisch, da "unkritisch" vom wem festgelegt wurde?)
- Komfort: sehr gut, gut, befriedigend
- Preis: angemessen / nicht angemessen (keine Punkte)
- Passform würde ich ersetzen gegen "Anzahl der Schalen Innen / aussen" , da darüber die Chance auf "passt" hoch oder gering ausfällt.
Ich habe selbst über 10 Jahre im engsten Kontakt mit Fachmagazinen in Verlagen gearbeitet. Die redaktionell begleiteten Texte (auch so sichtbar gemacht), die Unbeeinflussbarkeit der Redaktion in der Arbeit sind klar.
Aber ja, auch immer wieder haben Anzeigenverkäufer sich mit der Redaktion unterhalten um die Planung der kommenden Monate zu kennen und darauf seine eigenen Anrufe abzustimmen.
Denn auch von Abos, Anzeigen, online-Erträgen werden auch die Redaktionen bezahlt, so sind Leser aber auch Firmen mit Anzeigen gesucht.
Das ein Test ausgeführt wird und ein Anzeigenverkäufer diesen benutzt um Kunden anzurufen, das ist Teil des Geschäfts
ohne dem Kunden etwas anderes zusichern zu können als ein Belegexemplar.
Dass aber der Anzeigenkäufer keine direkte EInflussnahme auf den Test seriöser Medien nehmen kann, ist ihm schon immer klar gewesen.
Doch ist der Anzeigenkäufer nicht dumm, er weiss, dass der Anzeigenverkäufer ihn wohl nicht Wochen/Monate später gerne für die nächsten Auflagen / Jahresbudgets anruft, wenn das Produkt zuvor nicht nachvollziehbar bewertet wurde (also idealweise gut oder besser). Zuerst kommt der Hersteller in die Pflicht ein gut bewertbares Produkt herzustellen. Dann wird er es auch gerne bewerten lassen.
Es ist ein miteinander, das keinen direkten Zusammenhang hat, aber indirekt eine Verbindung besitzt.
Ein Anzeigenverkauf hat keinen Einfluss auf den Test/Text aber die Gesamtstimmung zwischen Verlag und seinen Kunden basiert m.E. nach nicht alleine auf der Reichweite der Medien. Es braucht gute Produkte, die führen zu guten Bewertungen und dann trifft man sich auch gerne mal wieder um die Beziehungen für die Zukunft weiter zu pflegen, unverbindlich und ohne direkten Zusammenhang.
So problematisch kann dein Produkt gar nicht sein, dass es durchfällt. Das Produkt hat ja Industrienormen zu erfüllen. Über ein "gut" wird sich keiner beschweren, über ein "sehr gut" freuen sich alle. Bei einem " befriedigend" muss zuerst der Hersteller sein Produkt verbessern um bei der nächsten Bewertung besser abzuschneiden.