Medikament ohne Wirkstoffe? (ausgegliedert)

Diskutiere Medikament ohne Wirkstoffe? (ausgegliedert) im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; wer nun welche Kosten zu tragen hat, sei mal dahingestellt. Wenn es dem OP aber wirklich um schnellstmögliche und bestmögliche Aufklärung gegangen...
FrankS

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wer nun welche Kosten zu tragen hat, sei mal dahingestellt. Wenn es dem OP aber wirklich um schnellstmögliche und bestmögliche Aufklärung gegangen wäre, dann hätte er die Dinger ja auch erstmal selber auf eigene Kosten, einsenden können. So wäre dem Hersteller vielleicht klar geworden, dass da ein wirkliches Problem besteht. Was genau sollen sie denn ohne weitere 'Beweise' machen, ausser in den internen Prüf-Protokollen usw. schauen?
 
KlausB

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Also so richtig nachempfinden, dass man 2 Euro für einen Brief nicht ausgeben möchte, kann ich derzeit nicht. Wenn ich ein defektes Gerät habe, muss ich oftmals auch bei Versendung trotz Reparatur auf Garantie die Versandkosten tragen. Ich habe gerade ein Blutdruckmessgerät per Versandhandel gekauft, da steht in den Garantieunterlagen, dass ich die Kosten bei direktem Versand an den Hersteller im Garantiefall zu tragen habe. Ich müsste es also über den Händler machen.

Ich hätte die 2 Euro investiert und einen Teil der Kapseln in der Original-Blisterverpackung (vielleicht nur die halbe) eingeschickt. Dass eine Firma ohne ein Reklamationsmuster genauso reagieren muss wie geschrieben, ist doch klar. Die Darstellung hinsichtlich der Waage in der Fertigung ist in solchen Fällen erst einmal üblich. Und wenn der Herstellerfirma keine Blisterverpackung inkl. Kapseln vorliegt, kann sie nicht feststellen, ob eine Medikamentenfälschung vorliegt, das ist immer noch möglich.

Gruß
Klaus
 
Andi#87

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Man kann den Spieß/Argumentation natürlich auch einfach umdrehen...wenn dem Hersteller an einer schnellen und lückenlosen Aufklärung gelegen wäre, hätte er jemanden vorbeigeschickt (ist quasi um die Ecke) oder von sich aus nen Freiumschlag verschickt. Das wäre seriös gewesen.

Verantwortlich ist am Ende immer der "in verkehr Bringer" also der Verteiber. Egal wo er, sei es bei einer Tochterfirma oder in Lizenz, wo auch immer er die Medikamente fertigen lässt.

Und dass die Sache anders gelaufen wäre, wenn ich denen die Hälfte der Kapseln geschickt hätte, da würde ich mal ein großes Fragezeichen hinter machen.
 
KlausB

KlausB

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Nein kann man nicht. Du stellst dem Hersteller gegenüber zunächst mal eine Behauptung auf, ohne Nachweis. Eine direkte Reklamation beim Hersteller durch den Patienten ist im Reklamationsablauf gar nicht vorgesehen. Wenn jemand das Medikament bei dir abgeholt hätte und anschließend eine Ablehnung der Reklamation gekommen wäre, hättest du vermuten können, die Packung wäre weggeworfen worden. So etwas führt zu nichts.

Die Reklamation muss beim Vertrieb platziert werden, der entscheidet, ob die Daten für ein internes Ticket ausreichen. Wenn ja, durchläuft es die interne Reklamationsbearbeitung. Dann hätte die QC den Vertrieb (Apotheke, Arzt, Großhändler) zur Anforderung des Musters intern aufgefordert.

Wenn das Medikament über eine Apotheke bezogen wurde, musst du dich dort beschweren und die Kette auslösen. So ist nun mal der Ablauf.

Wieso sollte eine Pharmafirma auf direkten Kontakt des Patienten reagieren, wenn dazwischen beliebig viele Vertriebsorganisationen hängen? Wieso soll sie gerade in deinem Fall von etablierten Reklamationsabläufen abweichen? Jede Pharmafirma ist zertifiziert, die termingerechte Einhaltung der Abläufe wird überwacht.

Gruß
Klaus
 
Andi#87

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Nein kann man nicht. Du stellst dem Hersteller gegenüber zunächst mal eine Behauptung auf, ohne Nachweis.
Du meinst also, die Fotos der Tabletten sind gefaked und ich sauge mir das aus den Fingern?

Ich habe, wie Du nachlesen kannst, die Reklamation an offizieller Stelle platziert, was auch eine zügige Reaktion des Herstellers nach sich zog.

Wenn Du BGB kennst (und hier gibt es für Pharmafirmen keine Ausnahme) ist grundsätzlich erstmal der in der Haftung, der die "Sache" in Umlauf bringt.

Wie auch immer, das Herumlamentieren ändert nichts an der Tatsache, dass Tabletten ohne Wirkstoff in Umlauf gebracht wurden
 
KlausB

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Nein, das meine ich nicht. Ich habe den Ablauf des Reklamationssystems beschrieben. Startpunkt ist immer der Ort der Abnahme. Dort muss die Reklamation platziert werden. Wenn eine Apotheke sich hier weigert, muss man hart bleiben.

Weg vom Medikament: ich habe eine defekte Naht an einem Klim-Textilanzug auf Garantie reklamiert. Klim erlaubt auch keine direkte Reklamation. Ich musste 80 km zum Händler fahren, der dann 10 Bilder in einer Darstellung vorgegeben von Klim machen musste (meine per E-Mail) haben nicht gereicht. Die Bilder gingen nach Holland. Dort wurde entschieden, dass die Hose zur Reparatur nach Österreich geschickt wird. Auf meine direkte E-Mail an Klim (USA) inkl. meiner Bilder ist gar nichts passiert.

Du kannst nicht erwarten, dass ausgerechnet in deinem Fall von dem etablierten QM-überwachten Reklamationsablauf (Complaint mit CAPA) abgewichen wird. Dieser wird nach Akzeptanz des Falls vom Vertrieb ausgelöst.

Mit meiner Anmerkung zur direkten Abholung wollte ich lediglich darstellen, warum so etwas nicht gemacht wird, es ist nun mal auch nicht manipulationssicher.

Gruß
Klaus
 
KlausB

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Wie auch immer, das Herumlamentieren ändert nichts an der Tatsache, dass Tabletten ohne Wirkstoff in Umlauf gebracht wurden
Ich wäre mit dieser Aussage vorsichtig, sie stellt eine Vermutung deinerseits dar, die durch keine QC-Daten belegt ist. Es war Pulver drin, also "kein" ist optisch nicht zu belegen.

Es bringt wenig, gegen deine Verärgerung zu argumentieren, weil der Hersteller, der gar nicht zum Patienten verkauft, nicht so reagiert hast, wie du das erwartest.

Du kannst dich weiterhin darüber aufregen, das bringt nichts. Der Sachbearbeiter einer großen Firma hat keine Möglichkeit, im internen Ablauf einen Freiumschlag rauszugeben. So etwas ist nicht vorgesehen, denn man vertreibt nicht direkt an den Patienten, sondern über Großhändler etc..

Wenn dir an Aufklärung etwas liegt, dann investiere die Versandkosten. Dein Ärger hilft niemandem.

Wenn es sich um eine Fälschung handelt, wären deine 2€ gut investierten Geld für andere.

Gruß
Klaus
 
SQ18

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Wie auch immer, das Herumlamentieren ändert nichts an der Tatsache, dass Tabletten ohne Wirkstoff in Umlauf gebracht wurden
Ende November war ich beim Doc und er hat mir aus seinem Fundus ein neues Medikament auf den Tisch gelegt.
Und bis heute weiß keiner wo die Dinger her sind, oder?

Wir hatten z.B. im Kundenkreis eine Apotheke welche über eine Tochterfirma darauf spezialisiert war, fertig konfektionierte Wochenrationen für "Heiminsassen" herzustellen.
Die hatte spezielle Maschinen und Menschen die den ganzen Tag nichts anderes gemacht haben als Tabletten aus Blisterpackungen rauszuholen und dann nach ärztlicher Verordnung in entsprechende Schälchen mit Tagesrationen etc einzufüllen.
Teilweise faszinierende Technik die damals schon Kamerabasiert überwachte das die richtigen Tabletten auch Halbe in den richtigen Patienten landeten.
Um so erstaunlicher war es für mich das die Mädels und Maschinen normale Packungen ausgeschlachtet haben, ich hatte erwartet das steht ein Faß mit Medikament X und wird eingedost.
Auch erstaunlich waren die Einkäufer welche Europaweit bei irgendwelchen Großhändlern und Herstellern Ware zum besten Preis gesucht haben - nach meiner Meinung wäre es ein leichtes gewesen da gefälschte / billige Medikamente einzuschleusen.

Gibts nicht?
Vom BR im Ersten: Gefälschte Medikamente aus der Apotheke | BR.de
 
KlausB

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Im Falle einer Fälschung liegt eine Sachmängelhaftung vor. Hier die Beschreibung, wie das bei Apotheken dann laufen sollte.

Reklamationsmanagement

Wenn man vom Arzt ein Medikament bekommen hat, muss er die Sachmängelhaftung übernehmen, auch wenn es ein Gratismuster eines Pharmareferenten war.

Gruß
Klaus
 
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Ich beurteile das als analog zur Apotheke. Steht ein von einer Apotheke herausgegebenes Medikament unter Fälschungsverdacht (würde ich bei einer zu geringen Pulvermenge zuerst vermuten) ist das juristisch gemäß dem Link zu Reklamationsmanagement ein Sachmangel, für den die Apotheke gerade stehen muss. Beim Arzt muss das daher analog sein.

Man muss den Sachmangel am Ort des Erhalts anzeigen.

Gruß
Klaus
 
Andi#87

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Tja. Mit dem Unterschied, dass der Arzt Dir das Medikament (in meinem Fall wohl ein Vorserienmuster) kostenlos gibt, während die Apotheke Geld dafür bekommt.
Deiner Logik folgend, müsse die Krankenkasse hier eingreifen, da die das Medikament ja am Ende bezahlen.
 
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