Parzival
DAS wäre mal interessant inwiefern da die Zahlen nicht mehr bzw. eventuell doch noch stimmen...Der Staat sind aber wir alle, ist ja keine anonyme Milchkuh. Deshalb sollte auch hier mindestens kostendeckend 'gearbeitet' werden. Was die Strassen angeht, stimmt die Rechnung mittlerweile eben nicht mehr, deshalb auch die Erhöungsdiskussionen.
In Deutschland ist der Strassenbau sehr wohl einfacher machbar, ABER es gibt auch keine Vignette für die alleine schon 55Mio privaten Kfz. Und schon seit eh und je wird von den Fahrzeughaltern ein grösserer Betrag einbezahlt wie er zur Erhaltung des Strassennetzes erforderlich ist. In D ein prekäres Thema, da an sich Steuereinnahmen nicht zweckentfremdet verwendet dürfen - und jede Regierung sich bisher mit Sonderbeschlüssen darüber hinweg gesetzt hat und mit Kfz-Steuern andere Finanzlöcher gestopft hat, wobei man dann sogar noch zusätzlich einige Strassen vergammeln liess um noch mehr einzusparen - für kaputte Autobahnstrecken wurde dann einfach die Geschwindigkeit begrenzt.. das Schild war bedeutend günstiger wie eine neue Fahrbahn. Also, auch wenn alle Politiker immer über zu wenig Geld jammern während sie es mit vollen Händen ausgegeben haben, sind da eventuell sogar dennoch kostendeckende Einnahmen vorhanden. Früher gab es auch in der CH keine Vignette und die Summen für den Strassenbau kamen auch damals nicht aus der hohlen Hand.
Nun haben wir in der CH aber eine nochmals ganz andere Situation, die hier bisher gar nicht genannt wurde - und eigentlich müsste man das Thema aber eben doch vertiefen - wenn man meint, dass man hier "urteilen" möchte.
Die CH hat ihren Reichtum nicht aufgrund von ein paar uhren und Banken erwirtschaftet, sondern aufgrund der verkehrstechnischen Öffnung des Landes. Der Tourismus ist hier die wichtigste Branche. Exklusive Hotels mittendrin zwischen den 4000ern waren kein Problem, Tennisturniere hinter den 7 Bergen sind gang und gäbe. Tolle Berge und wundervolle Landschaften gibt es auch im Kaukasus - nur kommt dort keiner vorbei.
Die Tourismusbranche hat somit eine starke Lobby in der CH. Und wie schnell diese pfeift haben die Schweizer Politiker bereits gespürt wie letztes Jahr der Franken beinahe unkalkulierbar abgehoben ist und die Gäste wegblieben. Und das wissen auch die Raststättenbetreiber wie schnell die Reisenden umstellen und sich wieder selber ihre Brote schmieren. Das geht Ruckzuck.
Nun kommen auch noch andere Faktoren hinzu:
Die Strassen werden nicht von Touris kaputt gemacht, sondern von den Lkws, die sowieso weiterhin hindurch fahren - ob nun eine Vignette paar Stutz mehr kostet, oder nicht. Aber diejenigen welche eben nicht tagtäglich über die CH-Autobahn MÜSSEN, bleiben somit entweder weg - oder fahren, noch viel schlimmer übers Land und durch die ohnehin verstopften Städte. Das wäre natürlich der Oberwitz, da gerade in der CH Unmengen in Ortsumfahrungen investiert worden sind. Aber der Verkehr würde durchaus dann auch wieder in einem gewissen Umfang von der Autobahn runter geholt.
Also DAS kanns nicht sein: Touristen vergraulen, die nicht gewillt sind wegen einem Urlaub eine unangepasste Summe zu zahlen - oder die Leute von der Autobahn auf die Landstrasse drängen.
Die Touristen wären die einzigen die weg blieben - und genau die will man ja haben. Nur die Lkws würden bei einer überzogenen Gebühr immer noch, genau gleich wie zuvor, ihre Spur in die Bahn drücken, - die rechnung zahlt im Endeffekt sowieso dann der Konsument. Der Rest würde nicht alles weiter mitmachen. Wer in der Gastronomie auch Gäste haben möchte, darf nicht am Eingang überzogen Eintritt verlangen wenn die Leute genau so gut woanders hingehen können. Das muss man gut kalkulieren. Die Tourismusbranche ist bereits jetzt extrem beschädigt, muss beinahe staatlich subventioniert werden... da wird man gerade noch eine Art Strafzoll für Urlauber einführen müssen - dann können sie dann wirklich einpacken hier.