Ich persönlich kann gut nachvollziehen, dass man versucht, durch Anlagen in z.B. Liechtenstein seine Kapitalerträge zu erhöhen. Auf der anderen Seite kann man solche Erträge auch melden. In jedem Fall könnte eine erhöhte Transparenz angestrebt werden, indem die deutsche Regierung eine verstärkte Zusammenarbeit mit solchen Ländern eingeht. Warum man in dt. Arroganz auf dem Liechtensteiner System herumhackt und gleich erstmal einen Schuldigen sucht, leuchtet mir nicht ein... wenn ich der Herr von und zu Liechtenstein wäre, würde ich mich dagegen auch zur Wehr setzen. Und so ganz falsch ist der Aspekt nicht, den der Erbprinz ins Feld führt. Denn in erster Linie liegt es am dt. Steuersystem, dass die Leute ihr Geld im Ausland anlegen.
Hallo Andreas, kann Dir nur zustimmen.
Wenn das keine Ente war, haben sie ja den obersten Datenschützling Bayerns schon auf der Liste wiedergefunden...
Insgesamt finde ich die Umstände, unter denen diese Liste in die Hände der dt. Steuerfahndung gelangt ist, schon etwas seltsam. Und wenn ich Anwalt wäre, der damit ne schnelle Mark machen kann, gegen die Bundesregierung zu klagen, und noch dazu gerade unterbeschäftigt, dann wäre ich wohl auch sofort dabei.
Mein Rechtsempfinden lässt es übrigens durchaus zu, solche auf seltsamen Pfaden erlangten Kenntnisse voll zu nutzen. Ich hoffe nur, dass es rechtlich auch einwandfrei ist... wobei ich mir bei Informationen aus einer kriminellen Quelle nicht die größten Hoffnungen mache.
Auch da.
Ich finde es etwas problematisch, wenn man Rechtsbrüche nur unter Einhaltung der Gesetze nachweisen können dürfen soll. Ich denke, daß da die Verhältnismäßigkeit auch eine Rolle spielt.
Wenn einer z.B. bei einem Telefonat mit einem Komplizen sagt, daß er ein Verbrechen ausgeübt hat oder eines besprochen wird und dieses Telefonat unerlaubt abgehört wurde, warum soll der Verbrecher dann ohne Strafe davonkommen, wenn das abgehörte Telefonat mit dem "Geständnis" die einzige Möglichkeit ist, ihm das nachzuweisen???
Mit dem Rechtsbruch, daß ein Telefonat unerlaubt mitgehört - oder besser - mitgeschnitten wurde kann ich besser leben als damit, daß z.B. Drogendealer oder Verbrecher jeglicher Art ungestraft weiter machen können, weil die eigenen Worte als Beweis nicht zugelassen werden.
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In meinen Augen sollen gute Leute gutes Geld verdienen und Leistung soll sich lohnen...
Hallo Einstein,
bin im Wesentlichen auch Deiner Meinung, aber manchmal habe ich das Gefühl, daß einfach die Relationen nicht mehr stimmen.
Selbstverständlich bin ich dafür, daß gute Leistung gut bezahlt wird. Aber insbesondere bei den größeren Firmen frage ich mich, ob die Manager-Leistungen wirklich rechtfertigen, daß ihre Jahresgehälter im oft zweistelligen Millionenbereich liegen.
Gestern im Radio: Der Porsche-Boß verdient 60 Millionen im Jahr...
Ich kann mir nicht helfen, aber
ich verstehe diese Gier einfach nicht. WAS in Gottes Namen macht man mit 5 Millionen, die man jeden Monat für Monat für Monat "verdient".
Genau so wenig habe ich z.B. damals verstanden, daß Schummi bei Ferrari ein solch horrendes Gehalt bekommen hat (umgerechnet war es - wenn ich mich recht entsinne - 6.000,- € / Sekunde, rund um die Uhr...). Mir ist klar, daß er nur "kurz" Zeit hat, in dem Job an Geld zu kommen, ab stimmen die Relationen wirklich???
Und wer hat Schummi bezahlt: Die ganzen 08-15-Menschen, die sich mühsam das Geld zusammenkratzen um die unverschämten Eintrittspreise im Rennzirkus zu bezahlen...