Zur "alten" Beta Alp 4.0:
Geht schon mehr als nur zum "Rumeiern" ;-)
Bin damit auch schon wochenendenweise incl. Zeltausrüstung unterwegs gewesen. Muß aber dazu sagen das die hübsche Italienerin mit dem superzuverlässigen DR-Motor auch perfekt auf mein Gewicht von 73kg passt.
Die Original-DR ist nach wie vor ein top Motorrad zum herumgondeln. Würde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Das dachte ich auch, die Fehlerliste (siehe weiter vorne) hat mich eines besseren belehrt!
Das einzig Gute an dem Ding ist der DR-Motor und das Konzept...Leider...
Die "originale" Suzuki DR-350 hat eine antiquierte Sitzposition und Ersatzteilbeschaffung ist schwierig.
Die Beta Alp hat den Motor der DR350SE. Zylinderköpfe sind nicht kompatibel mit den "Kicker"-Modellen, die hauptsächlich angeboten werden und der Gebrauchtmarkt für Teile ist toter als tot.
Ein Kollege hat letztes Jahr eine DR350(ohne SE) mit Motorschaden revidieren wollen. Zylinderkopf alleine kostete 600€ GEBRAUCHT. Von durchgerosteten Rahmenzügen (linke Seite am Seitenständer) und all dem anderen uraltem Plunder fange ich besser gar nicht erst an.
Federbein kann man warten lassen, aber unter den "Spezis" treiben sich Leute rum, denen ich im Nachhinein noch nicht mal ein Modellfahrrad anvertrauen würde.
Bei den 650ern sind kaputte Getriebe eher die Regel, als die Ausnahme. Und so zieht es sich durch die Modellpaletten der Hersteller durch.
Das ganze Gespräch von wegen "zuverlässig ohne Ende, unzerstörbar, hatte eine die 70000km super gelaufen ist" ist meiner Meinung nach (eingeordnet in 2024) eher Gespräch über frühere Zeiten, als die Mopeds noch nicht so alt waren und noch nicht 25 Vorbesitzer gesehen hatten.
Mein erstes Moped, eine XT600K von 1993 war auch top! Damals. Für 1400€ gekauft mit 17000km in neuwertigem Zustand....
Und heute? Ist das Ding doppelt so alt und kostet mit mindestens doppelt so vielen km auf der Uhr (falls die überhaupt stimmen!) doppelt so viele € und muss erst mal revidiert werden.
Gummiteile werden nicht neuer, Bremsleitungen auch nicht...
Wie gesagt - ich finde den alten Kram immer noch super geil, aber zum zuverlässigen Touren würde ich mittlerweile echt etwas Neueres kaufen.
Zum "daheim" rumeiern gerne was Altes...
Aber bitte nicht falsch verstehen - ich will jetzt nicht den Kram hypen, der aktuell in der Garage steht, damit es mir selbst besser geht, sondern lediglich meine Erfahrungen teilen, die mich auch einiges an Geld/Zeit gekostet haben.
Die CRF300L ist sicherlich nicht perfekt, aber mit wenigen € wirklich gut tourentauglich zu machen, wenn die Fahrzeuggeometrie zur eigenen Größe passt.
Zur 690/701/700 möchte ich noch sagen: Zur aktuellen UVP (ca. 12000€!) passt das Gebotene eigentlich nicht.
Negativ:
- Was soll solch ein hartes Fahrwerk bei einer Enduro?
- Keine Alu-Handschützer?
- Kein guter Unterfahrschutz?
- Originalauspuff wird 80000°C heiß und schmilzt jedes Softgepäck (Zubehörauspuff ist leider Pflicht)
- Steuerkettenrasseln bei heißem Motor + Motorstart (kommt oft vor). Es sind zwar keine Steuerkettenschäden bekannt, aber schön ist das nicht. Ursache sind wahrscheinlich Fehlerhafte Öl-Rückschlagventile, die erst bei zu hohem Öldruck öffnen. Leider muss zum Tausch der Zylinder demontiert werden. Bei manchen Leuten wurden auch fehlerhafte Steuerkettenspanner verbaut, was bei mir leider nicht der Fall war.
Positiv:
- Rahmen brutal stabil
- Softgepäck kann direkt drüber geworfen werden, ohne Halter, etc.
- Geometrie
- Kupplung funktioniert vom Werk aus mit Originalhebel auch mit 1-Fingerbedienung perfekt!
- Bremse gut dosierbar
- Reichweite ca. 300km
Im Vergleich CRF300L zu 690/701/700 ist noch anzumerken:
Die CRF300L ist laut Waage nur minimal leichter als die 690/701/700, fühlt sich aber wesentlich leichter an, da der Schwerpunkt durch den kleineren Motor viel niedriger liegt.