W
wuchris
Irgendwie finde ich solche Diskussionen müßig. Entweder man ist zu schnell gefahren, oder man ist nicht zu schnell gefahren. Wenn man zu schnell war (das weiß man, wenn man im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist), dann ist aus meiner Sicht Arsch in der Hose angesagt. Das Herumreiten auf möglichen Verfahrensfehlern mag dann manchmal (selten) insoweit erfolgreich sein, als man sich mit viel juristischem Aufwand aus der Verantwortung ziehen kann, ein gutes Beispiel für Rückgrat und Übernahme von Verantwortung sieht jedoch anders aus.
Ist der Vorwurf zu unrecht erhoben worden (wie ihr selbst wisst eher selten), dann ist klar, dass man sich wehrt ...
Eine Messung ist nie "richtig". Sie ist höchstens im Rahmen einer angemessenen Messungenauigkeit als "richtig" zu bezeichnen. Überall wo gemessen wird, passieren Fehler. Das nennt sich Messfehler. Liegt dieser Messfehler über einem gewissen Toleranzbereich, ist die Messung lapidar gesagt 'für die Tonne' und somit nicht als solche zu verwenden.
Im echten Leben werdern hochpräzise und komplexe Messgeräte (wie z.B. eine "Laserpistole", ein Tachymeter oder ein Nivellier) von Menschen bedient, die Ahnung davon haben sollten, was sie in der Hand halten und wie hier die Ergebnisse zu werten sind.
Der gemeine Polizist bzw. die Behörde, die dahinter steht hat eher weniger Plan von dem gerade erläuterten. Warum? Weil er kein Messtechniker ist, aber trotzdem ein Gerät verwendet, welches eigentlich ein solcher bedienen sollte.
Die "Nachfrage", ob die Messung auch i.O. sei, hat nichts mit "keinen Arsch in der Hose haben" zu tun, sondern ist eigentlich ganz normal.
Dass man in diesem System schon rechtlichen Beistand braucht um die Korrektheit einer Messung zu hinterfragen und dazu noch mit ganz erheblichen Kosten rechnen muss, wenn sich herausstellt, dass die Messung tatsächlich als richtig zu bezeichnen war, ist für mich der eigentliche Skandal.