Mit den meisten modernen Ladegerät funktioniert dieses:
Zündung ein, Ladegerät an die Bordnetzsteckdose anschließen, Zündung aus.
Egal mit welchem Softwarestand der ZFE wird dann solange geladen,
bis in den Erhaltungsladungsmodus des Ladegerätes umgeschaltet wird.
Hallo Dietmar,
jetzt hab ich's einfach mal mit einem Labor-Netzgerät ausprobiert: U(max) auf 13,8 Volt und I(max) auf 10 mA. Zündung der 1200 GS kurz eingeschaltet, damit die ZFE die Bordsteckdose freigibt, und dann das Ladegerät angeschlossen.
Nun tröpfeln die 10 mA schon seit Stunden durch die Bordsteckdose - und die ZFE will einfach nicht abschalten. Deine Vermutung trifft also zu. Auch die Erhaltungsladung mit minimalem Stromfluss scheint unbegrenzt zu funktionieren (wenn kein Stromausfall dazwischenkommt).
Ich fürchte nur, dass die ZFE und andere Verbraucher im Wachzustand mehr als 10 mA ziehen, so das die Batterie mit solch einem geringen Ladestrom
entladen wird. Mal sehen, was das Voltmeter morgen anzeigt (heute waren es noch 12,5 Volt).
Gruß
Heinz
Nachtrag: Hier der Spannungsverlauf, direkt am Akku der 1200 GS gemessen:
Wie vermutet sinkt die Akkuspannung langsam ab, wenn der Ladestrom nur 10 mA beträgt. Die ZFE verbraucht im Wachzustand mehr Energie als das Ladegerät liefert. Aber das weitere Ergebnis hat mich dann doch überrascht: die ZFE schaltet die Bordsteckdose wieder ein, sobald eine Spannung von außen anliegt!
Jedes Ladegerät müsste also für die 1200 GS geeignet sein (zumindest bei der Firmware-Version, die ich getestet habe, siehe Graphik).
Ich wollte das zunächst nicht glauben, deshalb habe ich es zweimal wiederholt: bei nur 10 mA Ladestrom (
A) sinkt die Batteriespannung langsam ab. Wenige Minuten nach Trennen des Ladegeräts (
B) schaltet sich die ZFE ab und die Batteriespannung steigt um ca. 0,1 Volt an. Wenn man das Ladegerät danach wieder mit 10 mA anschließt (
A, bei 49 und 96 Minuten), dann sinkt die Batteriespannung jeweils wieder. Die Bordsteckdose muss also wieder eingeschaltet worden sein!
Zur Kontrolle habe ich den Ladestrom am Netzgerät zum Schluss auf 1 A hochgeregelt (
C) und siehe da: die Batteriespannung steigt nun bis auf 14 Volt an. Wenn man das Netzgerät jetzt wieder abtrennt, sinkt die Batteriespannung (
B, bei 103 Minuten).
Das Ganze gilt natürlich nur für die von mir getestete Version der ZFE. Die Firmware meiner GS wurde im April 2008 aktualisiert (Hauptgrund war die Überarbeitung der Klopfsensor-Kennlinie). Einen Versuch ist es allemal wert, ein ganz normales Ladegerät an der Bordsteckdose seiner 1200GS zu testen. Man braucht nur ein einfaches Voltmeter, mit dem man die Batteriespannung sofort nach Anschließen des Ladegeräts überprüft. Wenn die Spannung ansteigt, hat die ZFE die Steckdose eingeschaltet.
Übrigens reicht es zum Einschalten aus, wenn 8 Volt an der Bordsteckdose anliegen. Mit 4 Volt lässt sich die Steckdose dagegen nicht einschalten.