Hallo zusammen,
hier mal meine Erfahrungen der letzten Jahre mit KTM und BMW:
nachdem ich einige tolle und absolut problemlos Jahre (2003 bis 2007) mit der KTM 950 Adventure verbracht habe, ließ ich mich zum Kauf einer neuen KTM 990 Adventure vom Händler überreden. Leider hielt diese Freude nur zwei Jahre, da mir irgendwann die modeltypischen Lastwechselreaktionen und das KFR bei niedrigen Drehzahlen den Fahrspaß On- und Off-Road vermiesten.
Mit den Jahren kommt man ja auch ein bisschen zur Ruhe und denkt über Alternativen nach. So sollte es dann mal wieder eine BMW sein. Von 2009 bis Ende 2016 hatte ich eine R1200GS, eine F800GS, eine R1200GSA (TÜ/2011) und eine R1200GSA (LC/2014) in meinem Besitz. Mit den BMW's habe ich jeweils mindestens 20Tkm oder mehr auf Straße und gemäßigtem Gelände abgespult.
Die R1200GS und die F800GS sind problemlos gelaufen. Meiner Ansicht nach beides sehr gute Maschinen (die F800GS ist die beste AT, die BMW je gebaut hat).
Mit der R1200GSA/TÜ und der R1200GSA/LC hatte ich erhebliche Probleme und mit dem betreuenden BMW-Händler und deren Gutachter noch viel mehr!!!
Die R1200GSA/TÜ hatte ab 160 km/h erhebliches und gefährliches Pendeln wegen unsauber gespeichert und verzogener Felgen (dies war bzw. ist auch bei vielen aktuellen KTM's 1190/1290 die Ursache des Pendelns und kann von jedem KTM-Händler behoben werden. Dann noch Lenkkopflager und Lenkungsdämpfer richtig einstellen, Kofferträger der 2017 Modelle verwenden und die Kisten laufen wie auf Schienen bis 260!). Die Auspufflautstärke (wegen verbauter Auspuffklappe) war eine Zumutung.
Dem allen setzte eine andauernd stinkenden Kupplung die Krone auf. Nachdem diese dann bei der 10Tkm-Inspektion im ersten Jahr der Garantiezeit zu meinen Lasten für 1200€ gewechselt werden sollte, hatte der hiesige Händler mit mir ein großes Problem.
Die beste Einlassung seitens BMW war dabei, das eine BMW R1200GS ja eigentlich nicht für den Geländeeinsatz konzipiert wäre und ich daher die Kosten selbst zu übernehmen hätte!???????! Das ganze ging dann inkl. Gutachter hin und her. Ich habe mich dann irgendwann, einfach nur noch genervt von der Hinhalte- und Aussitztaktik, mit denen in der Mitte geeinigt. Ich wollte endlich wieder Moped fahren. Der Händler sowieso und BMW an sich waren danach für mich eigentlich schon gestorben. Glücklicherweise habe ich dann einen anderen BMW-Händler gefunden, der zwar weiter weg, aber dafür um so kompetenter und kundenfreundlicher agierte.
2014 habe ich mir dann, in hoher Erwartung auf die neue LC-Modelreihe, eine nagelneue R1200GSA in Komplettausstattung gegönnt,...........leider!
Ich dachte eigentlich, ein moderneres und weiter entwickeltes Motorrad zu erwerben. Dem war nur bedingt so.
Die lauten Motorgeräusche dröhnen während der Fahrt sehr nervig hinter der Verkleidung. Wenn man dann das Glück hat, das zuerst die Sicherungsringe der Windschildverkleidung von alleine fliegen gehen und sich danach bei voller Fahrt das Windschild von selbst verabschiedet, sind zumindest die Motorgeräusche passe (wenn man das dann noch erlebt!). Bei mir waren es ein Segen nur die Sicherungsringe und ich habe es rechtzeitig bemerkt. Anderen erging es nicht so gut.
Die Geräuschentwicklungen der Vorderradreifen sind auch nicht zu unterschätzen. Nach zwei Jahren und mehr Frust als Lust beim fahren der Maschine wollte ich dann auf das 2017 Modell upgraten. Hier zolle ich meinen ehrlichen und kompetenter BMW-Händler ohne Ende Respekt. Er hat mir von dem Kauf abgeraten, da sich bei den von mir genannten Problem- und Schwachpunkten keine wesentliche Verbesserung in der Modellreihe eingestellt hat.
Und nun?
Nach zweimaliger intensiver Probefahrt steht jetzt eine brandneue KTM 1290 Super Adventure in meiner Garage!
Mein persönliches Resümee:
sowohl BMW als auch KTM bauen gute Motorräder auf gleichhohem Niveau. Beide Marken haben Ihre individuellen Stärken und Schwächen. Aber gerade das ist ja das schöne daran. So kann sich jeder nach seinem eigenen Geschmack "seine beste Maschine" aussuchen und fahren.
Unabhängig davon sollten wir uns untereinander immer mit Respekt und Toleranz begegnen. Das geht hier leider viel zu oft verloren!
Grüße / Nöppi