Hossa, was ein Tag!
Wie schon berichtet, kübelt es gleich morgens.
Wir warten bis kurz vor 9, aber müssen dann doch los, denn wir haben fast 400 km und auch Schotter vor uns.
Gleich das erste Aha-Erlebnis: wir wollen nördlich vom See die Straße Richtung Süden nehmen. Und ZACK, 100 Meter vor der Baustelle steht das Schild „Sackgasse“ und der Raupenfahrer sagt, es geht da vorne definitiv nicht weiter. Also umdrehen und auf der anderen Seite vom See entlang. Eher unglücklich, denn wir sind eh schon viieel zu spät dran. Und kübeln tuts auch noch deftig.
Also laufen lassen! Und siehe da, es hört auf zu regnen und die Straßen trocknen ab, endlich richtig Mopped fahren.
Ein Blick aufs Navi sagt uns, wir kommen gegen 20 Uhr an in Fojnicia - Bosnien. Und da ist noch ein fettes Stück Schotter drin.. so geht das nicht, wir müssen was abkürzen, sonst wird das schlicht zu spät. Also Hauptstraße statt Fizzional, zäh statt lustig.
An der Grenze zu Bosnien warten wir 20 Minuten in der prallen Sonne, werden a bissle abgekocht, aber alles in Ordnung.
Weiter auf dem Restteil der geplanten Tour nach Mostar und dann nordwärts durch das elend lange Tal mit nicht enden wollendem See in der Mitte.
Dann stehen wir vor der Entscheidung, ob wir schnell über die Bundesstraße fahren oder doch noch das Stück Schotter mitnehmen.
Also Schotter! Dass es tagelang stramm geregnet hat, wird galant ignoriert, was uns noch beschäftigen wird. Zunächst, wie das so ist mit den Katastrophen, geht alles ganz geschmeidig. Aber dann…
Die Straße geht über in Schotter und in Größe ben Schotter steil bergauf. Der Schotter un die Steine sind eigentlich unproblematisch, aber der knöcheltiefe Matsch macht (zumindest mir) erheblich zu schaffen.
Ich muss dazu sagen, dass ich Gelände-Erfahrung eigentlich nur mit dem Mountainbike habe, aber einen ADV ist ja tendenziell ähnlich leicht und wendig, was soll da schon schief gehen… 🫣
Mehrfach bin ich kurz vor dem Sturz bei geringer Geschwindigkeit, kann ich aber immer noch gerade so abfangen. Doch dann kommt diese eine Stelle und ich denke so bei mir „bloß nicht in die Furche da rechts rein“, ab er meine Wilde Hilde hört wohl „In die Furche da rein“ und plötzlich ist schlagartig der Vortrieb weg, das Mopped knallt auf den linken Sturzbügel und ich nach oben links über den Lenker ab in den Matsch. Bei der Gelegenheit schrotte ich mit der rechten Schulter die Halterung vom Windschild.
Attila hilft mit aus der Misere und wir Schottern weiter nach Fojnicia.
Dort angekommen erst mal die Moppeds abdampfen und meine Klamotten auch und dann ab ins Hotel zum Lederbier und einem leckeren Abendessen.
Entscheidung für morgen: wir lassen den ersten Schotterteil aus, denn es regnet schon wieder…
Business as usual, ein Relive:
Relive 'HR-BIH Tag 5'