Kraftstoffversorgung oder Hallsensor defekt

[BigJay]

...

Mit anderen Worten, mach's mit der Meßuhr selber, so genau wie Du es nur hinbekommst und es ist allemal deutlich besser als es jemals war!

Servus Franz!

Bis auf den zitierten Satz gebe ich Dir vollkommen recht...

Da die Kinematik eines Kurbeltriebs wahrscheinlich nicht jedem
geläufig ist ( Du wirst es wissen), erklärt sich der Zusammenhang
Kolbenabstand OT vs Kurbelwinkel sehr schön auf dieser Seite:

Kurbeltrieb

Gibt man dort die Werte für die 1150er ein (Pleuellänge 125 mm,
1/2 Hub 35.25 mm) und je einmal den Kurbelwinkel von 90 ° / 91 ° ein
ergibt sich ein Maßunterschied Kolben zu OT von 40,323 mm @ 90 °
zu 40,937 mm @ 91 ° = 0,614 mm.

Bei 0 ° (OT) zu 1 ° (vor oder nach OT) ergeben sich nur 0,007 mm.
Ein Haar ist da schon 5 ... 6 - fach dicker..

Wie soll man letzteres mit einer Messuhr "genau" erfassen können? Ich
halte das für praktisch unmöglich. Es sei denn man verwendet eine Messuhr
mit einem langen Taster, der weit weg vom OT (idealerweise 90 °) den
Kolbenrückstand messen kann.

Aber auch dann braucht´s eine Gradscheibe, um den OT sicher zu bestimmen.

Kurzum: Ich nehme da lieber die beschriebene "Anschlagmethode". Dauert
nicht länger, kostet quasi niGS und ist auch für nicht so versierte Selber-
schrauber ohne "wichtig aussehendes" Spezialwerkzeug machbar.

Aber jeder wie er mag...

 

[Franz Gans]

Servus Franz!

Ja, das ist mein Künstlername ;-). Der richtige steht unter jedem Beitrag ;-).

Bis auf den zitierten Satz gebe ich Dir vollkommen recht...

Da die Kinematik eines Kurbeltriebs wahrscheinlich nicht jedem
geläufig ist ( Du wirst es wissen), erklärt sich der Zusammenhang
Kolbenabstand OT vs Kurbelwinkel sehr schön auf dieser Seite:

Kurbeltrieb

Wie es da (grob) zugeht, weiß ich schon, allerdings habe ich mir das noch nie so gradgenau vor Augen führen lassen. Bis es elfer-schwob letztens mal hier vorgerechnet hatte, wußte ich nicht, wie eng die Grenzen sind. Mit dem Link kann man schön spielen und ich komme bei der R1100 auf ungefähr 1,2 Grad Abweichung bis die Meßuhr das brauchbar anzeigen können wird (~ 0,01 mm). Also insgesamt sind samt und sonders Meßuhr bestenfalls etwa ± 1,2° Genauigkeit erreichbar.

Zur Einstellung habe ich mich damals - bei bereits vorhanden gewesener Meßuhr am Beitrag von Gerd auf Powerboxer orientiert: 4V1 Hallschrankenplatte (Zündimpulsgeber) R11x0xx justieren

Kurzum: Ich nehme da lieber die beschriebene "Anschlagmethode". Dauert
nicht länger, kostet quasi niGS und ist auch für nicht so versierte Selber-
schrauber ohne "wichtig aussehendes" Spezialwerkzeug machbar.

Meßuhr war vorhanden, Gerds Beitrag auch. Es fehlte der Adapter fürs Kerzengewinde, den ich zusätzlich spendieren mußte.

Unter der Berücksichtigung der Herstellermethoden (sowohl während der Produktion als auch später beim Service) und damit erreichbaren, "besten" Genauigkeiten ist die Meßuhr in meinem Fall immer noch Trumpf. Nicht zuletzt ist mir bei der Einstellung in Erinnerung geblieben, daß das Drehen der Hallgeberplatte in der Montagevertiefung des Deckels bei weitem nicht so geschmeidig geht, daß man da nicht auch noch ungewollt einen Fehlerbeitrag hinzufügt. Vom Ansprechen des Lichtleins noch abgesehen.

Das soll auf keinen Fall heißen, daß ich Gradscheibe und Deine Anschlagmethode schlecht finde, aber für mich ist sie eindeutig wesentlich aufwendiger umzusetzen. Ich habe nur "Küchentischverhältnisse" zur Verfügung und kann nicht nach Belieben herumbohren, -drehen und -fräsen.

Und insofern gibt mir mein Ansatz die Beruhigung das Maximale aus den Gegebenheiten herausgeholt zu haben und allemal das Recht zu meinem von Dir eingangs zitierten Satz in vollem Umfang stehen zu können. Genauer war's noch nie eingestellt!

 

[elfer-schwob]

Ein alter weißer Mann, der den großen Teil seines Lebens an einer (analogen) mechanischen Drehbank gestanden hat, wird mit der mechan. Meßuhr am Zündkerzenloch sicher noch einigermaßen plausible Werte kreieren und ablesen können.

Der Fragende hier im Forum, der weder die geometrischen Feinheiten kennt, noch jemals eine Meßuhr samt Tastvorrichtung in Händen gehalten hat, sondern sich diese Feinmechanik erst ausleihen muß, sollte es so machen wie die bestens geschulten BMW-Mechaniker:
Mit breitem Edding den alten HG anzeichnen und den neuen grob drüber anordnen. Klappt schon...

 

[alphastar]

Ich denke ich habe es mit der Messuhr ganz gut hinbekommen,jedenfalls läuft der Schrubber besser als vorher.Habe mir Ruhe und Zeit dafür gegeben und konnte bis auf viellleicht einen Teilstrich auf der Messuhr den OT schon gut bestimmen,das müßte unter Berücksichtigung von dem allg. Verschleiss in 20 Jahren und damit in der Addition verbunden Toleranzen ausreichen.Bin zwar kein 2 Rad Mechaniker,aber geprüfter Techniker, darum sind mir Handhabungen mit Prüfwerkzeugen bekannt.Warum soll ich 100€ für eine Messuhr ausgeben die ich höchstwahrscheinlich nur 1- 2 benötigen werde.Danke das es hier so nette Member gibt die einem dann sowas zur Verfügung stellen.

 

[bswoolf]

Moin!

Kennst Du die Methode mit der Gradscheibe zum
Einstellen des ZZPs?

Wenn nicht, dann kannst Du das hier nachlesen:

Startprobleme? Oder Verständnisprobleme?

Kostet fast niGS, außer einer umgearbeiteten, alten Zündkerze,
den Ausdruck einer Gradscheibe aus dem I-Netz, ein Stück
Gewindestange und eine Mutter zum Kontern. Und etwas
persönlichen Einsatz...

ps Vergiss die Idee mittels Messchieber den ZZP zu bestimmen.
Das ist viel zu wackelig und deswegen ungenau, dazu auch noch
ist der Zündkerzenschacht recht tief...

Wie ist das eigentlich? Bei der Gradscheibenmethode muß man den Motor ja gegen der Uhrzeigersinn drehen. Ich dachte, das darf nicht wegen Kettenspanner und so.

 

[BigJay]

Wie ist das eigentlich? Bei der Gradscheibenmethode muß man den Motor ja gegen der Uhrzeigersinn drehen. Ich dachte, das darf nicht wegen Kettenspanner und so.

Servus Wolfgang!

Wenn man den ersten Punkt auf der Gradscheibe ermittelt,
dreht man die KW im UZS bis "ungefähr" auf die gewünschte
Gradzahl "nach OT", dann - langsam und vorsichtig - gegen
den Anschlag. Hier wird dann der erste Punkt auf der
Gradscheibe markiert. Danach wiederum im UZS wieder auf
den Anschlag, um dort den zweiten Punkt zu markieren.

Die paar Grad "links herum" schaden dem Motor nicht. Weder der
GS, noch (m)einem 2-Ventiler. Wo ich diese Prozedur nach dem
Einbau einer leichten Schwungscheibe und einer elektronischen
Zündung (Ignitech) ebenfalls durchgeführt habe.

ps Wenn man die Q versehentlich mit eingelegtem Gang etwas
zurückschiebt, dreht der Motor auch "links" herum. Dürfte schon
jedem passiert sein... Dabei geht ja auch nichts kaputt.

 

[gerd_]

Hi
Wozu braucht man bei einer 4V eine Gradscheibe? Den OT muss man zuerst bestimmen um eine Referenz zu haben. Danach kann man eine Gradscheibe "auf Null" stellen (z.B. um dann Ventilöffnungszeiten zu bestimmen). Nachdem der Hallgeber bei Null eingestellt wird, verstehe ich nicht wozu ich die Scheibe verwenden soll.
gerd

 

[elfer-schwob]

Hallo Gerd,
das oben Geschriebene meinst Du aber nicht ernst? Gell?!
@BigJay hats einen Beitrag über Deinem nochmal für Anfänger erklärt. Da sollte für den Profi keine Frage mehr offen sein...

Für alle Anderen in anderen Worten:
Statt Meßuhr wird ein justierbarer Anschlag ins ZK-Loch eingedreht, der den Kolbenboden berührt bzw. blockiert, und zwar möglichst, wenn die Kurbelwelle ca. bei 90 Grad steht.
Exakt in der Mitte zwischen Anschlag linksrum und Anschlag rechtsrum ist OT. Und zwar sehrsehr exakt. Und wer eine Armbanduhr ablesen und /2 rechnen kann, kann auch den OT auf der Gradscheibe ablesen, die einfach vorne auf der KW befestigt ist. Je nach Brillenstärke und Gradscheibengröße sicher aufs 1/2 Grad genau oder besser...

Wir wissen, daß Du Fan der in diesem Anwendungsfall fehlerbehafteten Meßuhr bist.
Aber es gibt eben auch Ultras im anderen Lager...

Ob´s für den HG wirklich drauf ankommt, darüber läßt sich dann nach Bedarf streiten...