So war es bei meiner K1300S auch. Beim TÜV fiel auf, daß der untere Kugelkopf Spiel hatte. In den Monaten zuvor hatte mich das taumelige Fahrverhalten bei niedrigen Geschwindigkeiten genervt, ohne das etwas diagnostiziert werden konnte. Mit dem Spiel im Kugelkopf fuhr sie übrigens gut, nur gefiel das dem TÜV nicht. In der Werkstatt hieß es dann "erst werden sie schwergängig und dann gehen sie kaputt". Mit den neuen Kugelköpfen ging das Taumeln in milderer Form wieder los, verlor sich aber irgendwann (Spiel ist aber auch noch nicht spürbar).
Mit meiner GS bin ich bereits ohne Lenkungsdämpfer gefahren. Das Phänomen ist dann immer noch spürbar, allerdings gemildert. Für mich insoweit verständlich, da jetzt das zusätzlich zu überwindene Moment zum Bewegen des Lenkungsdämpfers entfällt (was ja bei den langsamen minimalen Bewegungen bei Geradausfahrt eigentlich nur Losbrechkräfte an der Kolbenstange sein können, zum Dämpfen braucht es ja Geschwindigkeit (im Dämpfer) und Weg).
Prinzipiell haben die Kugelköpfe vermutlich größere Losbrechkräfte, als eine sauber eingestellte Wälzlagerung. Die Frage ist halt, wieviel ist akzeptabel. Nicht umsonst gibt es für die K1300S einen Umbau der ganzen Kugelkopfgeschichte auf Nadellager (ich glaube, von Emil Schwarz).
Ich habe schon verschiedene Leute fahren lassen, einschließlich Mechaniker und Verkäufer. Die Eindrücke reichen von "merke nichts" über "ich glaube, ich weiß, was Du meinst" bzw. "ja, da ist was, aber das ist Jammern auf hohem Niveau" bis "ja, das fährt manchmal komisch".
Merkwürdig finde ich, daß es mir an meinen ganzen Telelever-Motorrädern (R1100S, 2xR1200RT, R1200R) und allen geliehenen GS LC bis 2016 nie aufgefallen ist und jetzt dreimal nacheinander (Vorführer 2016, eigene 2016, Vorführer 2017).
Wenn ich auf der Kartbahn mit ständigen engagierten Lenkbewegungen fahre, oder mit Schwung über zerfurchte Nebenstraßen, fällt gar nichts auf. Nerven tut es bei langsamer Geradeausfahrt auf glatten Straßen.
Kann natürlich sein, mein eigener Taumelsensor hat sich Anfang 2016 unbemerkt neu kalibriert und ist jetzt über alle Maßen sensibel.
Da die Anzahl der ursächlich in Frage kommenden Bauteile begrenzt ist, bin ich zuversichtlich, daß sich bei genügend großem Leidensdruck eine Lösung finden wird. Für mich ist tröstlich, daß ich nicht der Einzige bin, dem das auffällt und daß es Leute gibt, denen geholfen werden konnte. Nachdem es hier nun wieder aufgekommen ist, wollte ich auch noch mal was dazu schreiben.
Weil ich aber inzwischen gar nicht mehr weiß, ob die GS für mich überhaupt das Richtige ist, hat die Sache nicht die oberste Priorität. Demnächst miete ich mir für eine Woche und 1500km eine R1200RS und wenn es mit der richtig toll wird, dann tausche ich die GS in eine RS und alles ist gut.