sampleman
Themenstarter
Vor ein paar Stunden habe ich den Vertrag unterschrieben. Die da wird meine:
Bereits seit einiger Zeit war absehbar, dass ich zu etwas Geld kommen könnte, und ich hatte schon länger darüber nachgedacht, für meine brave R1100GS eine Nachfolgerin zu suchen.
Warum keine BMW mehr?
1. Für mich sind die einzigen "echten" BMWs GS Boxer. Das sind schöne Maschinen, aber mir inzwischen ein bisschen zu overdone - und auch zu teuer. Ich bin seit 17 Jahren mit 80 PS unterwegs, ich brauche keine 130. Und ich finde die Preise für gebrauchte BMWs ebenfalls zu hoch. Und die F800/F900 gefällt mir einfach nicht.
2. BMW als Marke gefällt mir auch nicht mehr so gut. Früher habe ich, wenn ich mal die Marke BMW verteidigen musste, immer gesagt: "Ich habe in Berlin studiert, ich lebe in München, warum sollte ich etwas anders als BMW fahren?" Inzwischen lebe ich in Augsburg, MAN baut immer noch keine Motorräder und bei BMW ist in letzter Zeit alles "örben". ES gab tatsächlich in den letzten Jahre so gut wie kein neues BMW-Motorrad, bei dem ich gesagt hätte, dass ich das haben muss. Auch den Vorteil, den BMW früher einmal hatte, nämlich Moppeds für große Fahre zu bauen, haben sie heute nicht mehr. Eine R9T mag ein entzückendes Kraftrad sein - wenn du 1,75 groß bist. Ich stehe der Marke BMW auch nicht mehr so positiv gegenüber, seitdem sie nicht ehr jedes Jahr ein Festival in Garmisch machen, da bin ich nämlich zehn Jahre in Folge hingefahren. Falls einer bei BMW dies hier liest: Falsche Marketing-Entscheidungen können dazu führen, dass Kunden abwandern, gell!
Die Entscheidung für ein neues Motorrad hat tatsächlich einige Windungen durchlaufen. Zunächst hatte ich gedacht, ich gebe roundabout 10K für ein neues Motorrad aus, das genau wie meine treue GS natürlich gebraucht sein soll. Meine Frau, zu deren Millionen guter Eigenschaften leider nicht gerade die bedingungslose Unterstützung meiner Motorradleidenschaft gehört, war damit nicht ganz einverstanden. Sie meinte: "Kauf dir lieber etwas Neues, da hast du dann Garantie, und es geht auch nicht so schnell was kaputt." Also erweiterte ich meinen Scope auf 13K und fuhr unter anderem die Yamaha Tenere 700 und die Aprilia 660 Touareg Probe. Wer das noch nie gemacht hat: unbeding machen, sind feine Moppetten. Nur für einen Zweimetermann, der aus der Literklasse kommt und nur EIN Motorrad will und nicht mehrere zur Auswahl, sind sie dann doch etwas zu wenig.
Also die Africa Twin. Honda hatte bei mir immer den Ruf, dass sie hervorragende Mopetten bauen - für Fahrer, die 1,75 Meter groß sind. Als ich vor 17 Jahren den Führerschein machte, rieten mir Freunde angesichts meiner Statur zu einer 1000er Varadero. In der Tat ein beeindruckendes Kraftrad, mit Tankflanken, die so gestaltet sind, dass du als Langbeiner auf diesem Gebirge aus Stahl nicht gut sitzen kannst. Hondas sind wie Harleys: Große Mopetten für kleine Leute.
Dann kam 2016 die neue Africa Twin. Ich nahm ohne große Erwartungen auf ihr Platz - und war verblüfft: Passt. Na ja, Sattel vielleicht etwas höher, aber der ist auf meiner GS auch höher. Damit kam das gute Stück auf die Watchlist. 2018 hatte ich die Gelegenheit, eine 1000er AT mit DCT in Österreich eine halbe Stunde lang zu fahren und war von dem Getriebe begeistert (nun ja, es bracht ja nicht viel Getriebe, um einen GS-Fahrer zu begeistern;-)). Seitdem mochte ich die AT.
Okay, wir reden also von 13K für eine Tenere, kommen noch 2K für einen Koffersatz, einen Hauptständer und etwas Schnickschnack dazu, und auf einmal kostet das kleine, sympathische 73-PS-Krad 15K, dafür gab's früher Mittelklasselimousinen.
Und was ist mit der AT? Die ist doch jetzt irgendwie neu gemacht oder? Also mal aus Langeweile beim örtlichen Händler vorbeigeritten und eine aktuelle Affentwin gefahren. Es gibt das normale Modell und die Adventure Sports (ATAS), mit fetterem Tank und mehr Schnickschnack. Die Grundpreise laut Liste liegen zwischen 15,5K für eine AT mit manuellem Getriebe und über 20K für eine ATAS mit DTC und elektronischem Fahrwerk. Ich hatte die normale, aber mit DTC.
Das ist ein geiles Mopped. Sie hat 102 PS aus 1100 Kubik, ein ordentliches Fahrwerk und ein feines Finish. Die technischen Highlights sind das DTC-Getriebe und das fette Mäusekino. Wer es nicht kennt: Das DTC ist ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Es verfügt über vier Automatik- und einen Manuellmodus. Zusätzlich kann man jederzeit manuell die Automatik übersteuern. Dazu hat man an der linken Armatur zwei Tasten zum sequenziellen Hoch- und Runterschalten. Damit kann man das Getriebe komplett manuell schalten oder, wenn einem die Automatik gerade nicht passt, einfach mal einen Gang runter oder hoch schalten. Wenn man danach nichts mehr macht, dann kehrt die Automatik nach ein paar Momenten wieder zu ihrem Programm zurück. Wer das noch nicht gefahren ist, sollte es mal ausprobieren. Das Schaltgefühl unterscheidet sich dabei von den eher etwas ruppigen Gangwechseln, wie man sie mit einem Blipper hat, die Gangwechsel sind kaum zu spüren. Dabei ist das gute Stück ganz und gar nicht lahm: Von 0 auf 100 in unter vier Sekunden. Dennoch: An der Automatik scheiden sich die Geister. Die einen finden es geil, die anderen als Verrat an der Bewegung. Mir wurscht, ich find's geil.
Das andere technische Kabinettstückchen ist das Cockpit mit zwei Displays. Unten hat man ein Info-Display, das nur das Nötigste anzeigt, Geschwindigkeit, Gang und Tankstand. Darüber sitzt ein großer (8 Zoll, schätze ich mal) Touchscreen, auf dem man alles findet, was es zu diesem Mopped zu wissen gibt. Auf dem Screen kann man natürlich auch Tod und Teufel konfigurieren. Und er beherrscht Apple CarPlay (und Android Auto). Das bedeutet, man kann zum Beispiel das Handy als Navi nutzen und den Screen im Cockpit als Anzeige. Das wollte ich immer haben: Ein schön verräumtes Navi, das ich nicht immer abbauen muss, wenn ich vom Bock steige.
Das Mopped, das ich jetzt kaufen werde, ist ein 2022er Modell, komplett neu ohne Briefeintrag. Es ist schwarz mit rotem Rahmenheck, diese Farbkombination haben sie wohl nur dieses Jahr gebaut. Der Händler hat mir einen akzeptablen Preis gemacht, jetzt bekommt das Sahneschnittchen noch einen Satz Koffer mit Gleichschließung, einen Hauptständer und Heizgriffe. Nächste Woche bekomme ich den Brief, dann lasse ich sie zu. Wunschkennzeichen ist schon bestellt.
Ich kann's noch gar nicht fassen. Wünscht mir Glück!
Und mein Spandauer Schwermetall (98er BMW R1100GS), was wird mit der? Ich werde sie auf original zurückrüsten (Scheibe, Sitzanlage, Rasten) und zusehen, dass sie einen frischen TÜV bekommt. Dann soll sie jemand anderem Freude bereiten. Wer sie so will, wie sie jetzt ist, soll sich melden.
Bereits seit einiger Zeit war absehbar, dass ich zu etwas Geld kommen könnte, und ich hatte schon länger darüber nachgedacht, für meine brave R1100GS eine Nachfolgerin zu suchen.
Warum keine BMW mehr?
1. Für mich sind die einzigen "echten" BMWs GS Boxer. Das sind schöne Maschinen, aber mir inzwischen ein bisschen zu overdone - und auch zu teuer. Ich bin seit 17 Jahren mit 80 PS unterwegs, ich brauche keine 130. Und ich finde die Preise für gebrauchte BMWs ebenfalls zu hoch. Und die F800/F900 gefällt mir einfach nicht.
2. BMW als Marke gefällt mir auch nicht mehr so gut. Früher habe ich, wenn ich mal die Marke BMW verteidigen musste, immer gesagt: "Ich habe in Berlin studiert, ich lebe in München, warum sollte ich etwas anders als BMW fahren?" Inzwischen lebe ich in Augsburg, MAN baut immer noch keine Motorräder und bei BMW ist in letzter Zeit alles "örben". ES gab tatsächlich in den letzten Jahre so gut wie kein neues BMW-Motorrad, bei dem ich gesagt hätte, dass ich das haben muss. Auch den Vorteil, den BMW früher einmal hatte, nämlich Moppeds für große Fahre zu bauen, haben sie heute nicht mehr. Eine R9T mag ein entzückendes Kraftrad sein - wenn du 1,75 groß bist. Ich stehe der Marke BMW auch nicht mehr so positiv gegenüber, seitdem sie nicht ehr jedes Jahr ein Festival in Garmisch machen, da bin ich nämlich zehn Jahre in Folge hingefahren. Falls einer bei BMW dies hier liest: Falsche Marketing-Entscheidungen können dazu führen, dass Kunden abwandern, gell!
Die Entscheidung für ein neues Motorrad hat tatsächlich einige Windungen durchlaufen. Zunächst hatte ich gedacht, ich gebe roundabout 10K für ein neues Motorrad aus, das genau wie meine treue GS natürlich gebraucht sein soll. Meine Frau, zu deren Millionen guter Eigenschaften leider nicht gerade die bedingungslose Unterstützung meiner Motorradleidenschaft gehört, war damit nicht ganz einverstanden. Sie meinte: "Kauf dir lieber etwas Neues, da hast du dann Garantie, und es geht auch nicht so schnell was kaputt." Also erweiterte ich meinen Scope auf 13K und fuhr unter anderem die Yamaha Tenere 700 und die Aprilia 660 Touareg Probe. Wer das noch nie gemacht hat: unbeding machen, sind feine Moppetten. Nur für einen Zweimetermann, der aus der Literklasse kommt und nur EIN Motorrad will und nicht mehrere zur Auswahl, sind sie dann doch etwas zu wenig.
Also die Africa Twin. Honda hatte bei mir immer den Ruf, dass sie hervorragende Mopetten bauen - für Fahrer, die 1,75 Meter groß sind. Als ich vor 17 Jahren den Führerschein machte, rieten mir Freunde angesichts meiner Statur zu einer 1000er Varadero. In der Tat ein beeindruckendes Kraftrad, mit Tankflanken, die so gestaltet sind, dass du als Langbeiner auf diesem Gebirge aus Stahl nicht gut sitzen kannst. Hondas sind wie Harleys: Große Mopetten für kleine Leute.
Dann kam 2016 die neue Africa Twin. Ich nahm ohne große Erwartungen auf ihr Platz - und war verblüfft: Passt. Na ja, Sattel vielleicht etwas höher, aber der ist auf meiner GS auch höher. Damit kam das gute Stück auf die Watchlist. 2018 hatte ich die Gelegenheit, eine 1000er AT mit DCT in Österreich eine halbe Stunde lang zu fahren und war von dem Getriebe begeistert (nun ja, es bracht ja nicht viel Getriebe, um einen GS-Fahrer zu begeistern;-)). Seitdem mochte ich die AT.
Okay, wir reden also von 13K für eine Tenere, kommen noch 2K für einen Koffersatz, einen Hauptständer und etwas Schnickschnack dazu, und auf einmal kostet das kleine, sympathische 73-PS-Krad 15K, dafür gab's früher Mittelklasselimousinen.
Und was ist mit der AT? Die ist doch jetzt irgendwie neu gemacht oder? Also mal aus Langeweile beim örtlichen Händler vorbeigeritten und eine aktuelle Affentwin gefahren. Es gibt das normale Modell und die Adventure Sports (ATAS), mit fetterem Tank und mehr Schnickschnack. Die Grundpreise laut Liste liegen zwischen 15,5K für eine AT mit manuellem Getriebe und über 20K für eine ATAS mit DTC und elektronischem Fahrwerk. Ich hatte die normale, aber mit DTC.
Das ist ein geiles Mopped. Sie hat 102 PS aus 1100 Kubik, ein ordentliches Fahrwerk und ein feines Finish. Die technischen Highlights sind das DTC-Getriebe und das fette Mäusekino. Wer es nicht kennt: Das DTC ist ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Es verfügt über vier Automatik- und einen Manuellmodus. Zusätzlich kann man jederzeit manuell die Automatik übersteuern. Dazu hat man an der linken Armatur zwei Tasten zum sequenziellen Hoch- und Runterschalten. Damit kann man das Getriebe komplett manuell schalten oder, wenn einem die Automatik gerade nicht passt, einfach mal einen Gang runter oder hoch schalten. Wenn man danach nichts mehr macht, dann kehrt die Automatik nach ein paar Momenten wieder zu ihrem Programm zurück. Wer das noch nicht gefahren ist, sollte es mal ausprobieren. Das Schaltgefühl unterscheidet sich dabei von den eher etwas ruppigen Gangwechseln, wie man sie mit einem Blipper hat, die Gangwechsel sind kaum zu spüren. Dabei ist das gute Stück ganz und gar nicht lahm: Von 0 auf 100 in unter vier Sekunden. Dennoch: An der Automatik scheiden sich die Geister. Die einen finden es geil, die anderen als Verrat an der Bewegung. Mir wurscht, ich find's geil.
Das andere technische Kabinettstückchen ist das Cockpit mit zwei Displays. Unten hat man ein Info-Display, das nur das Nötigste anzeigt, Geschwindigkeit, Gang und Tankstand. Darüber sitzt ein großer (8 Zoll, schätze ich mal) Touchscreen, auf dem man alles findet, was es zu diesem Mopped zu wissen gibt. Auf dem Screen kann man natürlich auch Tod und Teufel konfigurieren. Und er beherrscht Apple CarPlay (und Android Auto). Das bedeutet, man kann zum Beispiel das Handy als Navi nutzen und den Screen im Cockpit als Anzeige. Das wollte ich immer haben: Ein schön verräumtes Navi, das ich nicht immer abbauen muss, wenn ich vom Bock steige.
Das Mopped, das ich jetzt kaufen werde, ist ein 2022er Modell, komplett neu ohne Briefeintrag. Es ist schwarz mit rotem Rahmenheck, diese Farbkombination haben sie wohl nur dieses Jahr gebaut. Der Händler hat mir einen akzeptablen Preis gemacht, jetzt bekommt das Sahneschnittchen noch einen Satz Koffer mit Gleichschließung, einen Hauptständer und Heizgriffe. Nächste Woche bekomme ich den Brief, dann lasse ich sie zu. Wunschkennzeichen ist schon bestellt.
Ich kann's noch gar nicht fassen. Wünscht mir Glück!
Und mein Spandauer Schwermetall (98er BMW R1100GS), was wird mit der? Ich werde sie auf original zurückrüsten (Scheibe, Sitzanlage, Rasten) und zusehen, dass sie einen frischen TÜV bekommt. Dann soll sie jemand anderem Freude bereiten. Wer sie so will, wie sie jetzt ist, soll sich melden.