Eigentlich habe ich einen Zeitungsartikel gesucht, aber bei irgendeinem Klick bin ich im GS Forum gelandet. Nun bin ich ja nicht der Mensch der Foren durchstöbert, aber bei "GS" dachte ich, schaust mal. Und siehe da, es steht einiges über mich und die Nordschleife drin. Da muss ich mich erst mal für die Blumen bedanken!
Dann lese ich, dass ich versucht hätte mit der R1 meine eigene Rekordrunde zu unterbieten, dabei aber gestürzt wäre. Da wurde was verwechselt. Nachdem ich die Ur R1 ja schon eine Weile kannte und sie nicht wirklich beine beste Freundin geworden war, wollte ich testen ob sie sich auf der Nordschleife so benimmt wie ich es erwartete und bin eine Runde ausgerückt. Ohne jede Ambition schnell zu sein. Die Runde hat mir gereicht! Mit anderen Reifen als unseren Metzeler 0°.Stahlgürtelreifen wäre ich nicht mal eine Runde gefahren. Nur mit diesen war es möglich, halbwegs sicher vor Kickback, Richtung Schwedenkreuz unterwegs zu sein, oder halt mit Halbgas.
Problem wir nicht eine Fahrwerksschwäche in dem Sinn sondern, dass auf Zug das Vorderrad so leicht wurde. Auf der Döttinger Höhe verlor das Vorderrad bei jedem kleinen Stoß den Bodenkontakt. Gefühlt 98% Last nur auf dem Hinterrad. Die R1 hätte schon damals Winglets gebraucht. Und gestürzt bin ich auf dieser einzigen Runde R1 auf der Nordschleife nicht!
Richtig ist, dass ich mit einer 630er Kawa ausgangs Fuchsröhre auf der Kuppe abgeflogen bin. Deren Bremse hatte mich überlistet. Ich wusste zwar schon, dass die im ersten Moment kräftig einhakt, danach aber gut dosierbar war, wie sich's gehört. Aber dieser erste Moment wars. Ich lege immer, wenn ich in voller Schräglage über die Kuppe schwebe, die Finger an den Bremshebel um dann, mit Abnahme der Schräglage und zunehmender Radlast, kontinuierlich die Bremskraft zu steigern. So weit kam ich aber nicht. Finger an den Druckpunkt anzulegen war schon zu viel. Weg war das Vorderrad und ich im 30° Winkel heftig in der Leitplanke. Trotzdem hatte der Sturz auch etwas positives.
Ich hatte für die übernächste Woche schon den Termin zu meiner dritten Bandscheiben-OP. Zwei Tage vor dem Sturz war ich noch, auf Empfehlung, bei einem Kurpfuscher in der Eifel. Wir waren zum Reifentesten am Ring, aber ich kam kaum aufs Motorrad und noch schlechter wieder runter und suchte nach Möglichkeiten das zu verbessern. Eine Verbesserung trat aber nicht ein. Der Mann schlug mir für 25 Mark so ins Kreuz, dass vorne das Brustbein krachte. Von nun an tats auch vorne weh.
Meine Rutschpartie ging zunächst rechts an der Leitplanke entlang, auf dem Rücken liegend, Kopf voraus. dann biegt die Strecke rechts ab in den Adenauer Forst. Für mich ging es aber geradeaus weiter über den Randstein runter über die Straße und drüben über den schrägen, aber doch recht hohen Randstein in einen der wenigen größeren Sturzzonen. Immer noch auf dem Rücken liegend, Kopf voraus. Ich spürte die Wirbel knacken und erwartete nichts Gutes. Weil der Brustwirbel knackte bekam ich einen Eifelrundflug per Helicopter bis Koblenz - zur Beobachtung ins Kh. Am nächsten Morgen erwachte ich auf dem Rücken liegend. Seltsam, denn auf dem Rücken konnte ich bislang überhaupt nicht liegen. Vorbei wars mit den Rückenschmerzen ein ganzes Jahr lang waren die weg! Trotzdem möchte ich die Therapie nicht weiterempfehlen.
Meine Stürze halten sich in Grenzen. Ob auf dem Ring oder anderswo. Servus, Helmut Dähne