Ein interessantes Thema
Tach !
Ich fahre seit November 08 ne 1150er GS - es war eine Gelegenheit gewesen, mich von meiner damals ungeliebten Suzi DL 650 zu trennen, und wieder was ordentliches unterm Arsch zu haben - gegen einen moderaten Aufpreis.
Die 12er hat mich schon in 07 durchaus interessiert - ich habe sie ein tolles WE lang probegefahren. Das war zwar total verregnet, aber um ein Moped wirklich auf seine Alltagstauglichkeit hin zu testen, ist das ja auch garnicht schlecht.
Die 12er ist wirklich ein super Gerät - wenn ich sie mit der 1150er vergleiche, sind es die besser schützende Verkleidung und natürlich vor allem der absolute Sahnemotor, der nach dem update nochmals einen Zacken zugelegt hat - nicht nur auf dem Papier, sondern auch "gefühlsmässig" - kernig wie eben ein Boxer, aber fast so kultiviert, wie ein 4er ... Für den Alltagsbetrieb auf der Strasse bleibt eigentlich kaum ein Wunsch mehr offen.
Damals wie heute haben mich allerdings die Storys verunsichert, die damals schon kursierten: Die berüchtigte Ringantenne, das noch berüchtigtere ABS III (meine 1150er hat erfreulicherweise noch ABS II), Werkstattaufenthalte und Ausfälle - eigentlich nicht das, was man von BMW erwartet, was ich von BMW erwarte.
Ich hab 05 Führerschein gemacht, und hab auf der K-Reihe fahren gelernt. Meine K 1100 RS teilt sich die Garage mit dem Schnabeltier. Die alten "fliegenden Ziegelsteine" habe ich als unverwüstliche Geräte kennengelernt - wenn sie halbwegs dem Wartungsplan nach - gepflegt werden. Seither lese ich auch regelmässig das K-Forum (bei flyingbrick.de) mit. Und das bestätigt mir: "Großbaustellen" sind selten, und den meisten Ärger haben eigentlich diejenigen, die sich "ausgelutschte" Exemplare mit unklarem Wartungszustand für billig Geld zugelegt haben, und ständig daran verschlimmbessern und kaputtreparieren - so ist zumindest mein Eindruck.
Leider ist mein Eindruck von der 12er GS immer noch anders - auch wenn sie mich heute fast noch mehr reizt, als im Jahre 2007 (ich fahr ja auch inzwischen etwas flotter ... *hüstel*) bin ich eigentlich doch recht froh, auf Umwegen doch noch zur 1150er gekommen zu sein. OK, sie ist schwerer und hat einen deutlich schwächeren Motor.
Aber ihr eilt doch der Ruf größerer Zuverlässigkeit und Robustheit voraus.
Mich hat vor 4 Jahren der Motorradvirus erwischt, und das Moped ist für mich zumindest in der Saison zum alltäglichen Transportmittel anstelle der "Dose" getreten, die ich nur noch bei Schlechtwetter, zum Großeinkauf bei Aldi oder zu Terminen nutze, bei denen man beim besten Willen nicht mit Mopedklamotten auflaufen kann.
Gerade dann, wenn man im Alltag, zu beruflichen Reisen das Motorrad nimmt, wird aber Zuverlässigkeit weitaus wichtiger, als Spitzenleistung.
Vielleicht, ja: hoffentlich tue ich der 12er GS damit unrecht - aber man hatte ja auch noch nicht so lange Gelegenheit, sie zu beobachten. Die 1150er ist jetzt seit 10 Jahren unterwegs, und schon viele Exemplare haben die 100.000 km - Grenze überschritten. Es gibt ja nicht nur Zahnwälte unter den Schnabeltierreitern. Die 12er dagegen ist erst seit 5 Jahren auf den Strassen unterwegs.
Man sagt manchmal: BMW-Motorräder seien wie Bananen - sie reiften beim Kunden.
Insofern freue ich mich, auch hier Gelegenheit zu haben, möglicherweise einen solchen Reifungsprozeß beobachten zu können, und dann in zwei, drei Jahren ... naja ...
Gruß
Kroni