Jetzt hab ich mir den Fred mal komplett reingezogen und war doch stellenweise ob des geballten Wissens überrascht
.
Zuerstmal brauchte ich zwei Anläufe (ich bin langsam, wenigstens beim Denken
) um zu begreifen, daß der Kandidat eben nicht, wie ausgesagt, in der Kurve das Hinterrad überbremst hat (und, flach liegend, die gegenüberliegende Bordsteinkante genommen hat), sondern einfach stumpf geradeaus gefahren ist.
Dies ganz sicher nicht, weil er das Hinterrad überbremst hat (dessen Bremswirkung ohnehin überschätzt wird, wie weit hinten im Fred auch erwähnt wird), sondern weil er vorn nicht ausreichend, und ev. auch viel zu spät gebremst hat!
Ob das "vorn nicht ausreichend bremsen" an falscher Unterrichtung, o. einfach falschem "Gefühl" liegt, ist letztendlich völlig egal. Sowas kann (muss!!!!) man üben, und es ist übbar (auf geschlossener Strecke/Parkplatz, ..., wenn man den überaus ängstlichen, inneren ............ überwältigt). Ob allerdings der zeitw. erwähnte Bremspunkt, der für den vorrausfahrenden "Könner" -sorry, aber der war für den "Nichtkönner" zu schnell- passt, auch für den "Nichtkönner" der richtige ist, hängt durchaus von vielen Randparametern ab, ist nicht einfach auf die Aussage zu reduzieren "der muss nur gucken u. am gleichen Bremspunkt bremsen wie der Vorausfahrende". Sorry, aber "Können" (auf Höhe der Stiefelspitze des Streckenpostens in den Anker langen passt"), die gleich guten Reifen (mit angepsst optimalen Drucken) wie der Vordermann, der den Bremspunkt setzt (ich bin grad 4 Jahre Straße mit absolut nässeuntauglichen Reifen gefahren, da lagen meine Bremspunkte bei Nässe Meilen vor denen ansonsten deutlich langsamerer Fahrer
, trocken keinerlei Probs mit den Dunflops
), das verinnerlichte Wissen, daß auch ein überbremstes Vorderrad, zumindest geradeaus, nicht das Ende bedeutet, verbunden mit dem verinnerlichten Können, den Bremshebel nicht panisch weiter zu ziehen, sondern fix zu lösen, wenn's denn vorn mal (kurz
) blockiert ... usf.
Wenn dann jemand das nach nur 3 Jahren Führerschein/geringer Fahrpraxis ohne weitere Unterweisung "immer noch nicht"
kann (sorry, aber er hatte vllt. keinen der unterhaltsamen "Könner" an seiner Seite
, die ihm ultimative Fähigkeiten hätten beibiegen o. entlocken können), dürfte auch der Besuch einer Rennstrecke nicht wirklich helfen. Grundlagentraining, Kurventraining beim ADAC o. einer vergleichbaren Organisation o.k., aber Training auf der Renne???
Warum dann, an anderer Stelle gefordert wird, derartig "Unwissende/Unfähige" direkt von der Straße zu verbannen, entzieht sich völlig meinem Verständnis. Nur unendliche Arroganz der, vermeintlichen, "Besserkönner" kann das auslösen. Wenigstens in erster Näherung ist ein jeder, der eine Fahrprüfung bestanden hat, zur Teilnahme am Straßenverkehr geeignet. Ob er/sie dann, mit dem richtigen Moped, aber dem nicht vorhandenen Fahrkönnen, oder aber mit dem falschen Moped und nicht vorhandenem, o. (wg. falschen Mopeds) nicht anwendbarem Fahrkönnen, einem (vermeintlich) göttlichen Fahrer im Wege herumsteht, ist dabei völlig ohne Belang!
Grüße
Uli
p.s.
Das Vorderrad zu überbremsen hab ich grad mal am Hahntennjoch mit "Hero" dokumentiert (unter Verwendung der völlig ungeeigneten Harley Brembos, die keinem Schreiber/Tester, der sonst nur Kulis wringt, das Blockieren des Vorderrades gestatten). Ein kurzer Zappler, gut war's, wie gewohnt/geübt
. Hinterrad zu blockieren geht "über Meilen", nur eine Frage des Gleichgewichtssinnes, gefahrlos übbar (kann man auch erstmal mit Fahrrad üben und sich erst dann auch auf Schwermetall wagen).