Das Problem bei der Überprüfung der Fahreignung älterer Verkehrsteilnehmer liegt im System Deutschland: Hier geht halt nichts normal, mit Augenmaß und verhältnismäßig. Beispiel: letzte Woche Hauptuntersuchung beim Auto: 171 Euro für 20 Minuten die Karre anschauen. Oder die Kosten des Autoführerscheins hierzulande. Oder die Gängelei beim Wiedererteilen der Fahrerlaubnis nach einer Trunkenheitsfahrt, MPU Vorbereitungskurs, Anhängererlaubnis nicht wieder erteilen usw. - Alles reine Geldschneiderei von der ganze Branchen leben. Ich würde wetten, dass eine vorgeschriebene Fahreignungsprüfung ab 70 Jahren hier in Deutschland auf der gleichen Schiene laufen würde und ganze neue Branchen entstehen würden.
Die Altersteilzeit liegt bei mir in Sichtweite, mein Vater ist 85 Jahre alt und fährt immer noch seinen V8 mit über 300 PS. Bei ihm war vor zwei Jahren die größte Sorge noch, dass sie ihm bei einem ertappten Tempoverstoß ein Fahrverbot aussprechen. Kürzlich bin ich auf einer gut ausgebauten übersichtlichen Bundesstraße und bestem Wetter auf ihn aufgelaufen. Er ist mit 80 dahingezuckelt. Meine Lichthube hat er gar nicht registriert. Seine Lebensgefährtin ist 77 Jahre alt. Bei der vermeide ich es mitzufahren, das ist mir einfach zu gefährlich. Mein Wohnort liegt sehr ländlich, der nächste Bäcker ist 3 km und der nächste Supermarkt 10 km entfernt. Die Kinder wohnen auch etwas entfernt und der öffentliche Nahverkehr mit Ausnahme der Schulbusse praktisch nicht vorhanden. Es würde mich hart treffen, wenn ich nicht mehr fahren dürfte.
Meinung oder Stimmung zu dem Thema zu machen, löst aber das Problem nicht. Die Polizeimeldungen der Tageszeitungen sprechen hier leider eine sehr eindeutige Sprache. Was nicht heißt, dass das die einzigen Unfallursachen sind. Handygucken oder jugendlicher Übermut am Steuer z.B.