Laden über heimische PVA geht immer. Es ist halt nur die Frage wann, wieviel und in welcher Zeit.
Rentner sind hier klar im Vorteil, sofern deren Terminkalender noch Raum für Nichtstun läßt. Bei Berufstätigen mit längeren Arbeitszeiten und Fahrstrecken, die in etwa dem oft zitierten Durchschnittswert von 45 km entsprechen, kann es in der sonnenreichen Jahreszeit knapp, bis nicht machbar in der Winterzeit werden.
Wie lange dauert es 10 kWh nachzuladen. Ich denke mal 2 h wenn genügend Leistung zur Verfügung steht. Gehe ich mal von eigenen Erfahrungswerten aus, so sind für die betreffende Zeit in der das Laden bei berufstätigen im Sommer möglich wäre eine installierte Leistung von 15 - 20 kWp erforderlich. Ist schon recht beachtlich. Hängt natürlich von der Sonnenscheindauer (halt nicht dunkel), der Anlagenausrichtung und vom Ertrag ab.
Mit 5,7 kWp (Südausrichtung) schaffe ich maximal ca. 4,8 kW, normal um die 3 - 4 kW und im Übergang zur Dämmerung nur noch bis knapp 2 kW, meist noch deutlich weniger.
Hier mal ein Beispiel nach
https://www.hanser-fachbuch.de/buch/Regenerative+Energiesysteme/9783446442672].
Das entspricht auch von den Absolutwerten her ziemlich ziemlich genau meinem Verlauf.
Ab 18:00 Uhr geht hier die Leistung unter 2 kW. Und zwar rasch!
Jetzt kann man natürlich versuchen die Überschußleistung zu speichern. Ich denke mit einem Speicher von 10 - 15 kWh würde das dann mit dem Laden bei dem besagten Ladebedarf auch passen. Zumindest in der sonnenreichen Zeit. Dazu reicht dann auch meine kleine Anlage mit 5,7 kWp bei einem 2 Personenhaushalt vollkommen aus. Auch ohne Ladestation komme ich mit Speicher 6,2 kWh nom. und über das Jahr gerechnet auf eine Eigenverbrauchsquote von über 60 %. Im Sommer über 100 %, d. h. ich speise noch aus. Im Winter muß ich zukaufen. Und da fängt auch das Problem mit zu groß dimensionierten Speicher an. Ich bekomme die Teile nicht mehr nur nicht voll, sondern wenn es ganz dumm läuft wird der Speicher mit Restladung von ca. 10 % abgeschaltet. Oder im Extremfall, bei länger anhaltender ertragsarmer Zeit (z. B. Wintermonate 2017/18), ich muß Erhaltungsladung sogar noch einkaufen. Nicht viel, aber eben auch nicht gerade im Sinne des Erfinders.
Also ist es immer empfehlenswert sich mal einen Taschenrechner zu nehmen und die Verhältnisse tatsächlich nachzurechnen. Für die Mathematik und die Physik die dazu notwendig sind dürfte ein mittlerer Bildungsabschluß ausreichend. Ggf. auch ein Grundschulabschluß, wenn man nicht ständig krank war.
Das gilt im Übrigen für die gesamte Energiewende, die uns von Befürwortern (z. B. Kempfert) immer so rosig dargestellt wird. Zuletzt, wie hier geschehen, mit Negativpreisen für die erzeugte kWh von -0,3 ct, die natürlich auch ihre Ursachen hat, die bei gesamtheitlicher Betrachtung nicht nur auf die Gestehungskosten beschränkt bleiben. Ein grüner Habeck ist als verantwortlicher Wirtschaftsminister zumindest schon mal in der Realität angekommen. Auch ohne Ukraine.
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich bin für jede nachthaltige oder auch notwendige Art elektrische Energie zu erzeugen. Ich sehe allerdings auch den damit verbundenen Aufwand und die Grenzen der technisch/wirtschaftlichen Möglichkeiten.
Wer heute sein E-Auto über eine PV-Anlage lädt, kann es sich auch leisten. Weil da eben mehr dazu gehört als nur das Auto an der Ladesteckdose und die PV-Anlage auf dem heimischen Dach.
Grüße Thomas