lederkombi
Ich habe ja noch keine MT-01 Kurbelwelle gesehen, aber vielleicht ist die ja sooooo massig, dass deren Radius tatsächlich 10cm (wow, beinahe ein Schiffsdiesel) beträgt
Beim Drehmoment denke ich automatisch immer an den Fahrbericht der MT-01, wo sich der Henniges bereits 2004 an einer Veranschaulichung des abstrakten Begriffes "Drehmoment" versucht hat. Eigentlich gefallen mir seine Ausführungen ganz gut, auch wenn er hier
»50 Newtonmeter Drehmoment muss man aufbringen, um über eine 20 Zentimeter dicke Rolle (Anm. also Radius 10 cm)
per Seil zwei Sack Zement, also 50 Kilogramm, hochkurbeln.«
statt "hochkurbeln" besser "hochzukurbeln" () und noch besser "festhalten" geschrieben hätte. Ein Drehmoment ohne Drehzahl bewegt noch nix. Die Drehzahl wird zwar später nachgeliefert, aber gleichzeitig verrennt er sich:
»50 Newtonmeter schüttelt die neue Yamaha MT-01 schon im Standgas aus dem Ärmel. Gleich nachdem der Anlasser die enorme Kurbelwelle ins Rotieren gebracht hat, könnte man theoretisch ein Seil um den Kurbelwellenstumpf der MT-01 wickeln und zwei Sack Zement im Standgas, also etwa mit 850/min, hochziehen.«
Weil der Kurbelwellenstumpf der MT-01 sicher nicht 20 cm dick ist, sondern dünner. Damit könnte die MT-01 im Standgas zwar sicher zwei Sack Zement hochkurbeln, aber ebenso sicher auch noch ein paar Säcke mehr.
Auch bei der Bewertung des Drehmoments in Abhängigkeit von der Drehzahl tun sich Fachjournalisten schwer:
»Zum Vergleich: Um ihre Drehmomentspitze von 50 Newtonmeter zu bringen, muss die Kurbelwelle der 650er-Honda Deauville 6600-mal rotieren.«
Es ist ja nur gut, dass die Honda dasselbe Drehmoment bei weitaus höherer Drehzahl aufbringt, denn dadurch hat sie um den entsprechenden Faktor mehr Leistung. Einen Motor zu bauen, der bei niedriger Drehzahl einen Berg Drehmoment aufhäuft, ist keine Kunst, einen Motor zu bauen, der den Gaswechsel auch bei hoher Drehzahl noch entsprechend hinkriegt, dagegen sehr.
Gruß
Serpel