Hallo Leute,
ja, das wird bitter für die Leute, die es betrifft.
Aber: Wer sich darauf verlässt, dass er bis zu seiner Rente - auch wenn die noch Jahrzehnte weit weg ist - bei seiner jetzigen Firma beschäftigt bleibt ist mMn schon ein bischen blauäugig. Man bekommt fast täglich durch die Medien mit, wie sich alles verändert. Und dann zu meinen, das betrifft nur die anderen und einen selbst nicht, das ist schon etwas fragwürdig.
Vor ca. 8/9 Jahren, als die E-Auto-Diskussion losging hatte ich z. B. ein Gespräch mit Leuten aus der Autogetriebebranche und die Frage, was sie denn tun würden, wenn es "nur noch E-Autos ohne Achtgangdoppelkupplungsautomatgetriebe" geben würde, da wurde ich ausgelacht. Die Firma ist bereit Geschichte.
Ich selbst komme aus der Wehrtechnik und nach dem Mauerfall und Zerfall der Sowjetunion war die Wehrtechnik auf einmal ganz "überflüssig". Der Hauptkunde Bundewehr/Politik braucht/will keine Panzer mehr. Was macht dann die Firma? Ich habe das GsD einige Zeit vorher schon "gerochen" bevor dann die große Abbauarie begann. Ich habe es zuerst imit anderen Arbeitsstellen in der Umgebung bewerbungstechnisch versucht. Aber die dortigen Personalchefs haben den Wandel auch "gerochen" und entsprechend waren dann die Angebote.
Umziehen war angesagt: Besser woanders eine gute Arbeit als zu hause arbeitslos oder einen schlechten Job. Es hat auch jede Menge Probleme (Familie, freundeskreis) gegeben, aber ich würde es wieder genauso machen. Einen Preis muss man zahlen: Job oder heimeliges Umfeld. Gefällt mir auch nicht, ist aber leider so.
Doch zurück zur Autobranche: Man schreit "E-Auto hoch, Verbrennerverbot super, ÖPNV hurra, Energiewende am besten sofort, Verkehrwende noch schneller, etc.", dazu Warnungen von Leuten, die sich z. B. in der Autobranche auskennen und dann zu erwarten, dass das keine Auswirkungen hat ist schon unverständlich.
Und wenn einer Firma dann noch die Kunden abhanden kommen - warum auch immer - ist Schicht im Schacht. Weitere Probleme (Management, etc) beschleunigen die Sache nur.
Meine Meinung: Jeder ist gut beraten sich immer wieder die Frage zu stellen: Was mache ich, wenn morgen meine Firma Leute abbaut, entlässt oder gar schließt? Nichts ist ewig.
Ich wünsche allen, die betroffen sind viel Glück für die Zukunft.
Johann