Display-Cockpits sehen unecht aus. Sie erinnern mich an Molekularküche.
Ich bin eher der Typ, der Pommes von der Bude nebenan mag.
Es ist eine Geschmacksfrage. Ich trage im Moment eine Smartwatch, die im Normalzustand ein analoges Ziffernblatt mit Datumsanzeige simuliert. Natürlich ist das unecht, aber ich bekomme erst einmal ein Interface, das mir das liefert, was ich von einer Uhr will, nämlich Zeit und Datum. Allerdings kann die Smartwatch eben mehr. Sie kann mir auf Wunsch anzeigen, wie schnell ich mich bewege, in welche Richtung und welchen Weg ich bereits zurückgelegt habe. Sie kann mir zeigen ob ein Schlechtwettergebiet kommt und wenn ja von wo, sie alarmiert mich dezent, wenn ein Termin ansteht, wenn ich eine SMS bekommen habe oder wenn einer meiner ausgesuchten Facebook-Fans mir eine Nachricht schreibt. Ich kann damit die Aufzeichnung einer Tour auf meinem Smartphone starten, die Musikwiedergabe steuern, jemanden anrufen oder mein Handy klingeln lassen, wenn ich nicht weiß, wo es steckt. Meine Uhren-Imitation kann halt erheblich mehr als eine "echte" Uhr.
Und das ist es auch, was ich mir als Motorrad-Cockpit wünsche: Eine Info-Zentrale, die mir alle möglichen Informationen bietet, dabei aber die meiste Zeit übersichtlich und aufgeräumt aussieht wie ein klassisches Zwei-Uhren-Cockpit.
Und wenn jetzt einer sagt: neumodischer Smarrn, brauch' ich alles nicht, was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen etc., warum interessiert der sich dann eigentlich für neue Motorräder, wenn ihm die alten doch schon langen?