Der schönste Pass oder bergstrasse und was ihr damit verbindet

[Juescho]

Doch man kann das Navi nutzen. Man muss nur die Strecke selbst definieren und sie nicht dem Navi überlassen.

Pauschal zwischen durch abbiegen verschafft auch neue Möglichkeiten

Beides richtig und bewährt ... es gibt mehrere Möglichkeiten den einsamen Weg zu suchen/finden. Wenn ich alleine unterwegs bin liebe ich es nur einzelne definierte Koordinatenpunkte anzufahren, dabei sind Überraschungen sehr willkommen. Das können alle mögliche Stellen sein, irgendwas halt irgendwo mal gesehen/gelesen/entdeckt, für interessant befunden und die Koordinaten aufgeschrieben. Da ist natürlich nicht jede Tour oder jede Strecke ein Highlight, aber ich entdecke immer noch immer wieder schöne Pisten, alte Brücken, urige Kneipen, versteckte Badestellen u.v.m. Wenn ich dann mit Frau und/oder Freunden unterwegs bin und solche Punkte wie zufällig anfahre sind die dann begeistert und wundern sich.
Was man halt braucht ist die Muße und das Auge für die wirklich schönen Dinge unseres Planeten ... und dabei liegt halt die wahre Schönheit immer im Auge des Betrachters.

 

[Juescho]

Andererseits erlebe ich relativ selten, eigentlich gar nicht, total überlaufene Pässe. Das liegt u. a. daran, dass ich selten in der Hauptsaison diese anfahre.

Der Zeitraum ist wie du richtig schreibst das Eine, das Andere ist natürlich die Region. Bsp.: In Frankreich ist es ein wesentlicher Unterschied ob wir von der RDGA/Verdon/Ardeche oder von den Cevennen/Grand-Causses/Haute-Languedoc reden.

 

[qtreiber]

@Juescho / Jürgen, auch auf der RDGA/Verdon oder an der Ardeche habe ich noch nie einen Motorradkonvoi (in Spanien die Küste runter am WE 1x Einheimische) oder mehrere Reisebusse/Wohnmobile nacheinander überholen müssen. Diese haben mich auch nicht überholt, bevor Rückfragen kommen. Ich könnte x-Fotos posten. Z. B. auf dem Bonette oder Timmelsjoch oben, um nicht immer das Stilfser oder die Sellarunde zu bemühen, ist grundsätzlich etwas mehr Betrieb. Verläuft und verfährt sich aber sehr schnell.

Vielleicht Glück gehabt, aber selbst wenn, wären diese Themen schnell erledigt.

Den für mich schönsten Pass könnte ich nicht benennen bzw. würde mir schwer fallen. Mir haben viele sehr gut gefallen.
Stellen die mir in diesem Moment angetan haben:

Über den Komanstausee mit der Fähre - Albanien 06/2017. Ein Highlight!

Mont-Colombis mit Blick auf den Lac-de-Sella-Poncon 07/2018 (bis auf die 1300er waren alle meine Mopeds dort oben).

Über dem Reschensee 07/2020.

Izoard 08/2020 hoch, es war dunkler als auf dem Foto zu erahnen. Da unten komme ich an und treffe mich gleich mit Bekannten im
Refuge Napoléon (daher das Foto). Das besondere waren die Uhrzeit, die Ruhe und die Atmosphäre. Ein schönes Gefühl.

Diesen Blick werden auch viele kennen! 11/2022 rund um den Grand Canyon du Verdon.

 

[Juescho]

Den für mich schönsten Pass könnte ich nicht benennen bzw. würde mir schwer fallen.

Ja Bernd, da würde ich mich auch nicht festlegen wollen oder können, auch oder weil die "Schönheit" der Pässe jeweils durchaus unterschiedlich ist. Bei einem Pass ist es der geile Streckenverlauf, beim nächsten die spektakuläre Landschaft, beim 3 die für mich einzigartige, mystische Atmosphäre und auf einigen wenigen Pässen fühle ich mich unendlich frei und glücklich. Und nein ... keine Namen.

auch auf der RDGA/Verdon oder an der Ardeche habe ich noch nie einen Motorradkonvoi oder mehrere Reisebusse/Wohnmobile nacheinander überholen müssen.
Vielleicht Glück gehabt, aber selbst wenn, wären diese Themen schnell erledigt.

Meistens lassen sich Hindernisse schnell erledigen, vor allem in relativ freien Geläuf. Im speziellen Fall der Verdonschlucht habe ich aber schon oft geflucht, ja auch unter der Woche. Selbst wenn alleine unterwegs, der zu überholende Verkehr ist das Eine, der entgegenkommende das Andere. In dem teilweise engen Geschlängel ist es dann aus meist mehreren Gründen nicht ohne zu viel Risiko möglich zu überholen. Und wenn es nur ein völlig unerwartet abbiegender mobiler Kühlschrank ist der den Urlaub abrupt beenden würde.
Ich gönne Dir das bisherige Glück ...

 

[qtreiber]

Im speziellen Fall der Verdonschlucht habe ich aber schon oft geflucht, ja auch unter der Woche. Selbst wenn alleine unterwegs, der zu überholende Verkehr ist das Eine, der entgegenkommende das Andere.

Auch der Gegenverkehr war bisher kein Problem und um diese Schlucht bin ich mindestens so häufig rumgefahren wie über das Stilfser. An der Schlucht fahre ich grundsätzlich lieber.

Zudem ... ist diese Schleife eine Einbahnstraße: [das obige Geier-Foto stammt vom Grinse-Smilie]

Nun ist auch gut.

Weiter mit schönen Passstraßen.

 

[GSHP]

Meine eindrucksvollsten Erinnerungen sind:
- 2007 mit der fast neuen 1200GS auf den Jafferau durch den Tunnel und zurück über die damals noch verschüttete Westrampe (nicht Skipiste!). Als wir vor dem Murenabgang standen, sagte ich zu meinen Begleitern: Da fahre ich nicht rüber. Es war nur ein Trampelpfad von ca. 50 Metern Länge zu sehen und links ging es steil bergab. Einer aus unserer Gruppe mit seiner HPN- 2- Ventiler war ein absoluter Geländeprofi. Kurzerhand hat er alle fünf Maschinen mit unerhörter Leichtigkeit über diese Stelle rübergefahren. Mir war schon Angst und Bange und ich hatte mein neues Motorrad innerlich schon den Abhang runtersegeln sehen.

- Am Passo Mulatiera, ein paar Jahre später, war ich kurz vor der Passhöhe etwas unaufmerksam und wollte mit zu hoher Geschwindigkeit über einen kleinen Geröllabgang drüber. Ein Felsbrocken hat sich unter dem Vorderrad aufgestellt und die ganze Fuhre ist mit mir drauf links ca. 3 Meter den Abhang runtergerutscht. Der linke Zylinder der R100GS hat sich dann im Geröll verkeilt. Zu meinen Glück waren damals noch drei weitere Fahrer mit Leichtenduros vor Ort. Mit vereinten Kräften und unter Zuhilfenahme von Spanngurten gelang es uns, die GS wieder auf den Weg zu ziehen. Kaputt war nichts, nur ein paar Kratzer am Schutzblech und am Sturzbügel. Die GS hat anschließend noch ca. 30km gequalmt wie ein Ölofen. Der Schreck saß mir ordentlich in den Gliedern. Das Bier am Abend mundete aber doppelt.
Bilder habe ich leider keine...
Ich hoffe, auch solche Erlebnisse darf man hier berichten.

Gruß aus PAF
Gerd

 

[HP9000]

… ich habe dort mal ein Brett, relativ weit oben im Wald, gesucht um über eine zu breite Wasserrinne zu fahren. Das ist so ca. 30 Jahre her, als die Kehren im Wald noch steil und überhöht waren und sagten „wer hier stehenbleibt fällt“. Wie ich vor vier Jahren feststellen musste, gibt es an diesen Stellen, wegen eines Sturmes, auch keinen Wald mehr.

Betr. Manghen:
Ich war auch recht kurz nach dem Sturm unten, der Anblick, der sich (nicht nur) beim Manghen gab, der war schon deprimierend. Aber letztes Jahr war ich auch wieder dort, auch bei Sonnenschein, was die Stimmung sowieso anhebt, und: es wird wieder sichtlich besser. Auch sind die Aufräumarbeiten recht weit fortgeschritten, wenn auch immer noch im Gange. Klar, bei der Fläche. Natürlich dauert das noch 30-50 Jahre, bis die größten Wunden wieder zugewachsen sind, aber da bin ich zuversichtlich. Auch wenn ich es nicht mehr erleben werde, aber die Natur hat da mehr Zeit und Geduld als ich

 

[Kerbel]

2008 mit der Laverda

Schöne Aussicht, aber das erschreckende waren die Senioren-Radfahrer, die talwärts bei jeder Kehre wieder im Rückspiegel aufgetaucht sind. Als gäb‘s kein Morgen

 

[westi677]

Würzjoch.
Warum: Schöne Landschaft, enges und kurviges Sträßchen, genau was ein Moppedfahrer mag.
Dann noch die variantenreiche Auffahrt vom Eisacktal aus.
Aber wahrscheinlich ist es deswegen meine Lieblingsstraße im Gebirge, weil es mein erster größere Pass in den Alpen mit dem Motorrad war, meinem ersten Motorrad natürlich.

Das könnte von mir kommen.
Mir ging’s genauso, wobei ich mittlerweile gar nicht mehr sagen kann, welcher mir am besten gefällt.
Manchmal sitz ich auf dem Bock und sage mir nur: „geil, geil, geil“

 

[Cloudy]

Unvergesslich das Val di Brasa. In einem der Straßentunnel hatte ich bei der Begegnung mit einem Furgoni den Spiegel rechts, dem Geist der Tunnelwand geopfert. Es war ein kurzes schmerzloses Ritual.

 

[JoE_Seeve]

Unvergesslich das Val di Brasa. In einem der Straßentunnel hatte ich bei der Begegnung mit einem Furgoni den Spiegel rechts, dem Geist der Tunnelwand geopfert. Es war ein kurzes schmerzloses Ritual.

Wer die Brasa-Schlucht nicht kennt, auf jeden Fall dahin und am Besten kombinieren mit:

• Bocca di Navene
• Fähre über den Garda-See
• Panorama al Fil einen Kaffee mit Blick auf den See
• Auf der Tarrazza del Brivido (es gibt zwei in Pieve) Mittag oder Eis in der Bar Gelateria Tremosine
• durch die Brasa-Schlucht hinunter und unten am Ausgang am Garda-See noch mal einen Blick nach oben
• in Limone oder Garda den Tag beschließen oder vom Forte Garda den Blick zum Ende des Garda-Sees genießen.

Auch wenn das nicht so viele Kilometer sind, aber das ist genau die Gegend wo man schöne und lange Pausen machen kann die sich lohnen.

 

[JoE_Seeve]

Bemerkenswert finde ich aber auch den Passo di San Boldo. Der ist nicht besonders hoch und liegt auch etwas abseits der üblichen Routen und südlich davon beginnt schon die Po-Ebene. Aber die Straßenführung sieht von unten (von Süden nach Norden gesehen) schon echt bemerkenswert aus. Geregelt wird der Verkehr per Ampel also zeitweise Einbahnstraße. Man muss nur auf die Fahrradfahrer achtgeben, die die Ampelphasen ignorieren oder bergauf nicht einhalten (können). Einige haben aber auch im Tunnel, also da wo die Kehren sind, laut schreiend auf sich aufmerksam gemacht (damit sie nicht auf die Hörner genommen werden).

Es gibt auch Videos, wo man Italiener sieht, die regelmäßig mit unmotorisierten Dreirädern da hinunterfahren.

Am besten kombiniert man den San Boldo mit Passo di Praderadego, Passo di San Boldo, am Lago del Mis vorbei und schaut sich dann die Staumauer "Diga del Vajont" bei Longarone an, an die nur Geröll staut. Schön ist dann von der Staumauer wieder nach Longarone herunterzufahren. Eine Ampel regelt dort den Start und man muss sich dann mit Rollern und Fahrrädern ein Rennen nach unten liefern (oder gönnen).

 

[glitch_oz]

Glaubt tatsächlich jemand dass es heute noch Geheimtipps gibt? Diese Zeiten sind (leider) vorbei.

Fuer die Mehrheit...wahrscheinlich.
(eine der Positiven der Navi-Zeiten)


So aus dem Stegreif komm ich fuer mich selbst da aber eher ins Stottern... da rauschen buchstaeblich aber100te "Geheimtipps" ueber die geistige Leinwand.
Rund um den Globus.... gesamter Alpenraum inklusive.

 

[moubeli]

Fuer die Mehrheit...wahrscheinlich.
(eine der Positiven der Navi-Zeiten)
...

Und dennoch, trotz Navi, online-Karten und antisocial media kann ich mich nur immer wieder wundern, wie voll die Hauptrouten, Bundesstraßen und Hotspots in den Mittelgebirgen meistens sind.
Und wie vergleichsweise leer dagegen die wirklich schönen, kurvenreichen, anspruchsvolleren Nebenstrecken.

Zum Glück.

 

[glitch_oz]

Und dennoch, trotz Navi, online-Karten und antisocial media kann ich mich nur immer wieder wundern, wie voll die Hauptrouten, Bundesstraßen und Hotspots in den Mittelgebirgen meistens sind.
Und wie vergleichsweise leer dagegen die wirklich schönen, kurvenreichen, anspruchsvolleren Nebenstrecken.

Zum Glück.

Wie gesagt: eine der Positiven der Navi-Zeiten.

Nicht TROTZ, sondern DESHALB!

 

[qtreiber]

Wir könnten jetzt ohne Umwege in den Beitrag "Welcher Routenplaner ist zu empfehlen?" umschwenken.

Es liegt nicht am Routenplaner oder an einem Navi sondern an Denjenigen die diese nutzten.

 

[Juescho]

Zurück zum Thema ... anhand der Bilder erkennbar wo das ist ... oder halt auch nicht ...