Das macht mich nachdenklich...

[Gast 61523]

Wenn ich eins gelernt habe, wenn die Zeit kommt dann ist es einfach so, man kann noch so vorsichtig sein, es passiert einfach.
Rede jetzt nicht davon von extremer Fahrweise oder Verhalten.
Könnte einige Beispiele nennen wo man sich auch nur fragen kann wie konnte das passieren und andere Situationen wo man sich fragt wie bin ich da bloß herausgekommen.
Erstmal gute Besserung, und da passt dann auch wieder, aufstehen, Krönchen richten und weiter.

 

[FAM]

Gute Besserung für Deinen Wingman! Ich hoffe er wird vollständig gesund und geht seiner Leidenschaft wieder nach.
Bin letztes Jahr auch auf einer Flüssigkeitsspur ausgerutscht, der Linienbus hatte Kühlflüssigkeit verloren. Glimpflich davongekommen, schmerzhafte aber ungefährliche Toraxprellung, alle Klamotten und das Motorrad beschädigt, aber der Schaden wurde komplett bezahlt.
Das war mein 4. Motorradunfall mit zum Glück immer nur leichten Verletzungen. Ans Aufhören habe ich niemals einen Gedanken verschwendet.
Motorräder sind mein unangefochtenes Lieblingsthema.

 

[FlyingSalamander]

Manfred, alles Gute und schnelle Genesung an Deinen Kameraden!

An manchen Tagen ueberkommt mich beim Anziehen der Motorradkleidung ein verunsicherndes Gefuehl ohne dafuer einen rational erklaerbaren Grund zu haben. In der Vergangenheit habe ich mich in solchen Momenten auf das Motorrad gezwungen und los ging es. Ob auf dem Kringel oder auf der Strasse, der Kopf war nicht frei und entsprechend gering waren an solchen Tagen Erfolg und die Freude an diesem Sport.

Seit einigen Jahren lege ich an solchen Tagen die Motorradkleidung wieder zurueck und versuche es spaeter noch einmal. Habe gelernt die Intuition nicht zu ignorieren auch wenn dieser Ansatz fuer Aussenstehende oftmals nicht nachvollziehbar ist da ich keinerlei Beweis erbringen kann das mir an jenen Tagen wirklich etwas zugestossen waere.

Genau das habe ich 2014 mal erlebt: Ich war im März nach der Arbeit noch unterwegs, da wird es früh dunkel und mein Bauchgefühl sagte mit "Fahr heim!"

Ich aber hab gemeint, jetzt bin ich schon mal unterwegs- jetzt fahr ich auch.

Kurz danach bin ich in einer Kurve in einen Asphaltaufbruch geraten, Moped weggeschmiert und klassischer Lowsider!
Ca. 15 m praktisch nur auf den Protektoren gerutscht, zum Glück kam kein Gegenverkehr. Die Metallkappe in der Stiefelspitze deutlich angeschliffen, Hose am Knie bis zum Protektor durch, Hüfte ebenfalls, Ellbogen und Helm deutlich angeschliffen.
Nichts ernsthaftes verletzt, am Moped ~1.200 Schaden.

Seitdem höre ich immer auf meine "innere Stimme" und fahre dann erst gar nicht. Ich habe auch schon eine Ausfahrt nach 5 min. wieder abgebrochen (trotz besten Wetters) weil mein Bauchgefühl gesagt hat "fahr heim!"

 

[finepixler]

@manfred180161

Deinem „Wingman“ (höre ich zum ersten Mal) wünsche ich gute Besserung.

Ich fahre erst seit 2016 als Spätberufener Motorrad. Gleich in meiner ersten Saison 2017 hat es mich beim Linksabbiegen auf dieser wunderbaren Straße zwischen Wetterau und Vogelsberg gelegt. Das war heute vor fünf Jahren. Der Sachschaden zzgl. Schmerzensgeld wurde mir von Hessenmobil vollständig erstattet. Die Strasse linksseitig wurde komplett erneuert. Genau an diesem Tag als ich hier links abgebogen bin, wurden Stunden zuvor die Baugeräte weggeschafft und die Straße wieder für den öffentlichen Verkehr freigegeben. Jedoch wurde es versäumt, Warnschilder für Rollsplit aufzustellen. Weit und breit kein Schild zu sehen. In der Schräglage dann plötzlich vollflächig Split ohne Ende. Keine Chance gehabt.

Ich denke immer mal wieder drüber nach, welch gefährlichem Hobby ich nachgehe. Jedoch nur in den Momenten, zu denen ich nicht auf dem Motorrad sitze. Sobald ich fahre bin ich voll konzentriert und verschwende keine Gedanken mehr an die Gefahren. Sollte ich mich jedoch mal nicht wohl fühlen (Kopfschmerzen, Bauchgefühl), dann lasse ich die Maschine stehen.

 

[BommiADV]

Ich wünsche dem "Wingman" eine schnelle und hoffentlich komplette Genesung.
Wenn man so etwas miterleben muss löst das immer viele Gedanken aus und man sollte sich damit beschäftigen und nicht verdrängen.

Das Thema Bauchgefühl empfinde ich gerade auf dem Moped als extrem wichtig und ich bin schon öfter Mal nach ein paar Kilometern wieder umgedreht weil der Bauch gesagt hat "heute wird das nichts".

Nach meinem schweren Unfall (unverschuldet mit Fahrerflucht) mit über 9 Monaten Reha sagten meine Frau und meine Kinder zu mir, setz dich wieder auf ein Moped, du bist sonst unerträglich. Das ich mich so verändert hatte ist mir damals nicht bewusst gewesen. Ich hab auf meine Familie gehört, aber bei meinen ersten Vorsichtigen Fahrversuchen war mir extrem wichtig ob das Bauchgefühl noch da ist.
Ist es zum Glück, und die Freude am fahren auch.
Aber das kann nur jeder für sich rausfinden.

 

[manfred180161]

Servus Leute,
ich wollte mich nochmals für die vielen Beiträge bedanken und ein Update geben.

Ludwig liegt noch immer intensiv und wurde gestern zum x-ten mal operiert. Keine Lebensgefahr mehr, aber physisch wird einiges zurückbleiben.
Er ist wohl unter der Leitplanke durch und seine linke Seite -Arm, Hand- wurden vielfach und kompliziert gebrochen. Beim Bein sehen die Ärzte Chancen, dass er wieder gut laufen kann, aber vor allem der Unterarm und die Hand (konnte erst gestern erstmals operiert werden) werden nicht mehr voll funktionsfähig sein.

wir hoffen, dass er die nächsten Tage auf Station verlegt wird und bald zuhause ist.

Er macht einen Bürojob, insofern ist das nicht so tragisch für die Zukunft. Er hat zwar gestern seiner Frau gesagt, dass er nicht mehr Mopped fahren wird, aber das warten wir einfach mal ab.

 

[QVIENNA]

Ich war ja einige Jahre ehrenamtlich (vorher Zivi) beim Roten Kreuz (liegt schon einige Jahre zurück). Wurden da einmal bei Starkregen zu einem Unfall auf der Tauernautobahn in Kärnten gerufen.

Motorradfahrer kam zu Sturz (auf einer Geraden) und rutschte unter die Leitschiene, hat dann mit einem Bein eingefädelt.

Der Motorradfahrer war perfekt ausgerüstet, vernünftige Stiefel und hatte „nur“ einen offenen Unterschenkel Bruch, ins Krankenhaus waren es rd. 20 Minuten.

Das hat mich so beeindruckt, dass man mit der richtigen Schutzkleidung einiges abfedern kann.

Was will ich damit sagen: natürlich ist man nicht unverwundbar mit Schutz aber das Verletzungsrisiko sinkt doch deutlich. Vor einigen Jahren bin ich in Kroatien auch einmal abgestiegen, der Anzug war Schrott, mir ist nichts passiert. Ohne Anzug und Handschuhe: Abschürfungen an der Hand, mindestens Hüftprellung und Abschürfungen, Ellbogen- und Schulterfraktur.

Edit: auch wenn es manchmal auf Touren im Süden richtig heiß ist, komplett anziehen plus Handschuhe. Ich weiß, die Verlockung bei Hitze ist groß - das sieht man ja überall, aber im Fall des Falles …

 

[thk]

Gute Besserung für den"Wingman" und dass er bald im wahrsten Sinn des Worts wider auf die Beine kommt.
Ich hatte 2020 Riesenglück. Ein links abbiegender Autofahrer hat mich bei knapp 100 frontal vom Mopped geholt. Ich habe "nur" beide Unterarme bzw. Handgelenke gebrochen. Links ist eine kleine Einschränkung geblieben. Meine gute Schutzkleidung hat mich vielleicht vor weiteren Verletztungen bewahrt.
Im Krankenhaus habe ich ernsthaft darüber nachgedacht aufzuhören. Aber nach über 45 Jahren motorradfahren kann ich es doch nicht lassen.
Ich wünsche uns allen von schweren Unfällen verschont zu bleiben.
Thomas

 

[Affenpaule]

Hallo,

so ähnlich bei mir, der disziplinierteste Fahrer von uns ein Polizist wurde in Südtirol von einem Traktor übersehen der die Straße kreuzte, sitzt heute noch im Rollstuhl und nie ganz erholt!
Aber das darf nicht dein Leben bestimmen, wenn du solche Gedanken hast beim Motorrad Fahren, dann musst es bleiben lassen, weil du unbewusst dann Fehler machst. Also alles Gute für den Kollegen und das Leben geht weiterAllzeit gute Fahrt

Gruß,Martin

 

[CSS]

Wie von finepixler geschildert, werden die Sicherheitsbelange der Motorrad Gemeinde bei Strassenarbeiten wenig bis gar nicht beruecksichtigt. Beschilderung und Saeuberungen sind oftmals auf die Ansprueche von PKW's begrenzt. Ob in Europa oder den USA, immer wieder wird man von Hinterlassenschaften ohne Vorwarnung erwischt.
Standard Leitplanken sind fuer Motorrad Fahrer(innen) eher lebensgefaehrdend. Sofern die Umstaende es erlauben gilt es sich beim Sturz moeglichst vom Motorrad zu trennen um nicht mitgerissen zu werden. Leichter gesagt als getan.
Gleichzeitig wissen wir bei jeder Kurve die nicht voll einzusehen ist fuer den schlimmsten Fall zu planen. Nur wer will schon mit 25 km/h durch all diese Kurven schleichen?
Neben den Unfallrisiken die direkt von anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen begleiteten uns auch diese Risiken permanent. Adequate Schutzkleidung und ein konservativer Fahrstil helfen die Risiken zu reduzieren und sind trotzdem kein Sicherheitsgarant.

 

[Klausmong]

Das hat mich so beeindruckt, dass man mit der richtigen Schutzkleidung einiges abfedern kann.

Was will ich damit sagen: natürlich ist man nicht unverwundbar mit Schutz aber das Verletzungsrisiko sinkt doch deutlich. Vor einigen Jahren bin ich in Kroatien auch einmal abgestiegen, der Anzug war Schrott, mir ist nichts passiert. Ohne Anzug und Handschuhe: Abschürfungen an der Hand, mindestens Hüftprellung und Abschürfungen, Ellbogen- und Schulterfraktur.

Ging mir auch so.
Mein Unfall in der Mongolei war schon etwas heftiger, mit 120 abgeschossen zu werden ist nicht schön.
Katapultmäßiger Abflug und 76m Purzelbäume am Asphalt.

Ich bin wieder aufgestanden, dank guter Ausrüstung.

 

[GS-Swiss]

Ohhjee, den Guzzi-Blogger hats auch erwischt.

Wünsche alle Verletzten von Herzen gute und schnelle Besserung und allen gesunden Fahrern allzeit Gute Fahrt.. oder auch Hals und Beinbruch, wie man jeweils zu sagen pflegt.

Schaue seine Videos noch ab und zu, gefallen mir gut.

 

[Dreyka]

Gestern ist er nahe St.Blasien im Südschwarzwald schwer gestürzt. Ohne Fremdeinwirkung, vermutlich auf einer Ölspur weggerutscht.

Servus, habe den Thread erst jetzt entdeckt und bin ein wenig erschrocken.
Genau die gleiche Story habe ich auch.
Erschrocken deshalb, weil es ebenfalls in der Nähe St Blasien passiert ist. (L150 bei Ibach)
Felix, ein Freund von mir, für mich eines der besten Fahrer im Südschwarzwald, der in der Nähe von St Blasien vorletztes Jahr tödlich verunglückt ist. Ebenfalls nicht schnell, ebenfalls keine Erklärung dafür, wie dass passieren konnte.
Mich würde interessieren, wo genau der Unfall passiert ist. Weißt du das zufällig?

 

[manfred180161]

Servus, habe den Thread erst jetzt entdeckt und bin ein wenig erschrocken.
Genau die gleiche Story habe ich auch.
Erschrocken deshalb, weil es ebenfalls in der Nähe St Blasien passiert ist. (L150 bei Ibach)
Felix, ein Freund von mir, für mich eines der besten Fahrer im Südschwarzwald, der in der Nähe von St Blasien vorletztes Jahr tödlich verunglückt ist. Ebenfalls nicht schnell, ebenfalls keine Erklärung dafür, wie dass passieren konnte.
Mich würde interessieren, wo genau der Unfall passiert ist. Weißt du das zufällig?

Erste Linkskurve nach Ortsausgang Richtung Schauren