Bremse hinten nach 8000 km hinüber

Diskutiere Bremse hinten nach 8000 km hinüber im R 1250 GS und R 1250 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Servus Freunde, der ein oder andere hat vielleicht von meinem Debakel gelesen. Dazu hat es eine Vorgeschichte, die ich kurz umreißen will ... Im...
Maggo13

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Servus Freunde,

der ein oder andere hat vielleicht von meinem Debakel gelesen. Dazu hat es eine Vorgeschichte, die ich kurz umreißen will ...

Im Februar 2024 kaufte ich meine 1250er Rallye, mit EZ 10/23 und einer Laufleistung von 1.300 km. Das Moped kam frisch vom Einfahrservice und befand sich quasi im Neuzustand. Ich startete in die Saison und fuhr die GS übers Jahr knappe 7.000 km, vor allem auf Tagestouren von 2-300 km. Seltenst in der Stadt oder Kurzstrecke. Ich würde mich als flotten, besonnenen Fahrer bezeichnen und weit weg von der letzten Rille.

Von Anfang an kam mir die Bremse ungewohnt "unrund" vor. Nicht dramatisch, aber insbesondere auf den letzten Metern vor dem Stillstand, fühlte es sich so an, als ob die eine Hälfte der Bremsscheibe glatt war und die andere Hälfte bissig. Schwer zu beschreiben. Das Hebelgefühl war ganz leicht pulsierend. Bei stärkeren Bremsungen fiel es nicht so stark auf wie bei sanften Bremsungen. Ich muss dazu sagen, dass ich bei Bremsen sehr pingelig und feinfühlig bin. War ich nun zu sensibel und hörte die Flöhe husten? Hmmm, egal, jetzt war erstmal Winter und ich ließ die Bremse Bremse sein.

Vor drei Wochen war Saisonstart und die erste Runde stand an. Und Zack! Da wars wieder. Das blöde Bremsgefühl, vor allem beim heranrollen an Ampeln etc. Ich wollte es bei einem so frischen Moped nicht auf sich beruhen lassen und wurde beim Freundlichen vorstellig. Nicht zuletzt um mir bestätigen zu lassen, dass es nicht normal ist und ich mir das Problem nicht einbilde. Und tatsächlich: ein junger Schrauber fuhr die GS probe und bestätigte mir mein Gefühl. Er bockte sie auf und war sich schnell sicher, dass es an der hinteren Scheibe liegt. Er diagnostizierte, dass die Scheibe einen Schlag hat und auch erhebliche Riefen zeigte. Wir waren uns schnell einig, dass hier Austausch fällig ist. OK, nach 8000 km Scheibe und Beläge neu. Das war ja nicht so dolle. Meine LC fuhr ich mit identischem Fahrstil ca. 28 tkm und die Scheibe hinten sah aus wie neu. Generell hatte ich an meinen Mopeds noch ein Problem mit der hinteren Bremse. Aber gut, die GS mit ihrer Compoundbremse ist da mit den anderen Bikes vielleicht auch nicht ganz vergleichbar.

Mit dem BMW Schrauber verlor ich ein, zwei Sätze, dass es vermutlich wenig Sinn macht den Tausch über die Garantie abwickeln zu wollen. Weil, erstens Verschleißteil, zweitens bereits aus zweiter Hand, drittens, vielleicht Geländeeinsatz und somit ggf. stärker belastet und vorzeitiger Verschleiß. Wie auch immer, für gute hundert Euro streite ich mich nicht mit BMW rum und ich wollte ja auch, dass es schnell erledigt ist. Also im Netz aftermarket Brembo Zeug bestellt und ran ans Werk. Inzwischen ist alles erneuert und ich warte bis die Straßen trocken sind und ich auf die Proberunde kann.

Jetzt brauch ich mal Euer Schwarmwissen: Wie verhält man sich jetzt am geschicktesten? Ich hab die starke Vermutung, dass die hintere Bremse stärker in Aktion tritt als gewollt. Soweit ich weiß ist die Bremsverteilung VA/HA aber nicht regulierbar. Hätte zur Folge, dass ich Ende des Jahres wieder eine neue Scheibe samt Belägen bräuchte. Und das wäre mehr als inakzeptabel. Ich würde jetzt zu Dokumentationszwecken eine Mail mit Diagnose und Fotos an BMW schicken, bekräftigen, dass ich die Erneuerung auf meine Kappe nahm, aber bei wiederholt auftretendem, frühzeitigen Verschleißbild keine Sekunde diskutieren möchte und erwarte, dass man sich im Rahmen der 3-Jahres-Garantie dem Problem grundlegend annimmt. Die läuft noch bis September 2026 ...
 

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maxquer

maxquer

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BMW ist aber nicht Dein Vertragspartner, sondern der Händler bei dem Du gekauft hast.
Ich würde mich als erstes mit dem auseinandersetzen. Der kann sich ja bei BMW rückversichern.

Gruß,
maxquer
 
Maggo13

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Ich hab sie von privat gekauft. Wäre mir jetzt auch neu, dass die Werksgarantie davon beeinflusst wird, woher ein Gebrauchtfahrzeug bezogen wird. Nein?!
 
maxquer

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Sorry, habe ich anders verstanden.
Kann man so versuchen, wie Du das dargestellt hast. Wie BMW das sieht, ist eine andere Sache.
Hast Du denn mal geprüft, ob die neue Scheibe wirklich fluchtet und rund läuft?
Vielleicht hat der Radträger ja auch eine Unwucht.
Oder andersrum, hast Du mal geschaut, ob die alte Scheibe nicht plan ist?

Gruß,
maxquer
 
John_Stiles

John_Stiles

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Also zunächst mal blöd und absolut ungewöhnlich bei dieser geringen Laufleistung.

Mit dem Wechsel von Scheibe und Beläge auf eigene Kappe und Verbau einer Aftermarketbremse wirst du natürlich bei einem potenziell ähnlich schnelle Verschleiß bei BMW auf Granit beißen.

Schau doch mal, ob dein Fußbremshebel ungünstig eingestellt ist, so dass du ungewollt ständig auf dem Pedal stehst. Ebenso würde ich mal den Flüssigkeitsstand prüfen. Möglicherweise ist der Behälter über Max. befüllt.

Ansonsten fällt mir spontan nix weiter ein. Good Luck.
 
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Für mich kommt der erhöhte Verschleiss wahrscheinlich durch den individuellen Bremmsstil.
Wenn man mit dem Handbremshebel nur leicht bremst, dann wird die hintere Bremse zuerst ausgelöst ohne eine große Verzögerung zu spüren.
Mehr die Motorbremse nutzen oder vorne kräftiger bremsen.
Die Beläge oben auf dem Foto sind aber noch weit von der Verschleissgrenze entfernt
 
Larsi

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Interessant wäre, welches Problem mit der alten Scheibe bestand.
a. die Scheibe läuft unrund (eiert) um ein paar Zehntel Millimeter
b. die Scheibe hat eine ungleiche Dicke um ein paar Hundertstel Millimeter

Oft wird von Schlag gesprochen, obwohl es um eine ungleiche Dicke geht, die mMn besser zu der Fehlerbeschreibung passt.
Während es bei a. eher ein Hitzeverzug ist, tritt b. eher auf, wenn man nach einer kräftigen Bremsung im Stand die Bremse nicht löst und die Scheibe daher ungleichmäßig abkühlt. Dabei kommt es zu partieller Änderung der Materialhärte und damit zu ungleichmäßigem Verschleiß in der Zukunft. Hier sind schon 0,02-0,03mm spürbar. Entweder durch pulsierende Hebel oder durch die beschriebene ungleichförmige Bremskraft.
 
John_Stiles

John_Stiles

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Eine Sache finde ich aber ehrlicherweise bedenklich oder sagen wir schlecht.

Da kommt jemand mit nem Motorrad zum Händler mit bescheidenen 8tkm auf der Uhr und es wird festgestellt, dass die hintere Bremse fertig ist. So ein Händler sollte doch ein paar Referenzwerte haben, wann so ne Bremse bei diesem wahrlich nicht exotischen Motorrad so langsam in die Knie geht. Das wird üblicherweise weit jenseits der hier vorliegenden Laufleistung der Fall sein. Und zwar vermutlich in 9,9 von 10 Fällen.

Also würde ich von einem Premiumhändler erwarten, dass der zunächst mal Ursachenforschung betreibt. Denn neben einer Fehlbedienung könnte ja auch ein technischer Defekt vorliegen. Ist da irgendwas geprüft worden oder hieß es lapidar “blöd, Pech gehabt, muss neu“?
 
JoergGS

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Gude
Ein Bild von deiner kompletten alten Scheibe wäre interessant.
 
Franz Gans

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ganz leicht pulsierend. Bei stärkeren Bremsungen fiel es nicht so stark auf wie bei sanften Bremsungen. Ich muss dazu sagen, dass ich bei Bremsen sehr pingelig und feinfühlig bin. War ich nun zu sensibel und hörte die Flöhe husten? Hmmm, egal, jetzt war erstmal Winter und ich ließ die Bremse Bremse sein.
Inwieweit das vergleichbar ist, weiß ich nicht, aber diese Beschreibung deckt sich ziemlich gut mit dem, was ich an meiner K25 im Neuzustand bis etwa 40 Mm mehrfach erfahren habe. Es wundert mich, daß sich das auf die Hinterbremse lokalisieren läßt, denn bei meiner Karre waren es die sich nach relativ geringer Laufzeit von etwa 7 Mm ähnlich äußernden Probleme.

Nachdem der Händler bei der dritten Anfragerunde die Augen verdreht hat und nicht mehr auf Gewährleistung mitspielen wollte, habe ich (für vorne und nur aus Wut auch für hinten!) den gleichen Weg gewählt und auf Brembo Oro Bremsscheiben umgerüstet. Seither ist das Thema für mich vollständig vom Tisch. Nennenswerter Unterschied zwischen BMW Motorrad Brembo und Brembo Oro ist die Dicke der Bremscheiben und der halbe Millimeter mehr scheint das Kraut fettzumachen. Die originalen Bremsscheiben neigen aufgrund ihrer geringeren Dicke zum Verzug. Ist mit freiem Auge nicht zu erkennen.

Wesentlicher Unterschied der beiden Motorräder: Beide Bremsen sind in meinem Falle einzeln nutz- und dosierbar, in deinem Fall Verbundbremse mit unbekannter Bremskraftverteilung zwischen vorne und hinten per Software.

schnell erledigt ist. Also im Netz aftermarket Brembo Zeug bestellt und ran ans Werk. Inzwischen ist alles erneuert und ich warte bis die Straßen trocken sind und ich auf die Proberunde kann.
Fahr' erst einmal! Wenn es tatsächlich (nur) an der hinteren Scheibe gelegen haben sollte, interessiert sich BMW Motorrad aufgrund der Verwendung von fremden Teilen (zu Recht) nicht mehr für Dein Schicksal an der Hinterbremse. Und wenn sich Parallelen zwischen meiner und Deiner Kiste abzeichnen sollten, gehört auch bei Dir das Thema der Vergangenheit an. Zweifel habe ich jedoch, ob sich die Zuordnung rein auf die Hinterbremse mit ihrer in der Regel schwächeren Beteiligung an der Bremswirkung als richtig herausstellen wird.

Mein Fazit: Mir kommt kein BMW Verschleißteil jemals mehr an die Bremse, solange es zufriedenstellende und obendrein preisgünstigere Alternativen vom (geknebelten?) Hersteller der Originalteile gibt! Teuer und gut wird akzeptiert, teuer und schlecht dagegen nicht.
 
Dreyka

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Also für mich als Mech hört sich das so an, als wäre das Lüftungsspiel nicht vorhanden und die Beläge ständig im Kontakt mit der Scheibe. Das würde auch erklären, warum die Bremse "rubbelt". Die Scheibe wird hier und da mal zu heiß geworden sein und hat sich dann verzogen. Durch den ständigen Kontakt der beiden Bremskomponenten, ist natürlich ein erhöhter Verschleiß garantiert.
Es könnte z.B. sein, dass das "Schnüffelspiel" vom Geberzylinder (Fußbremse) zu stramm eingestellt ist, so das die Bremskolben im Sattel nicht mehr richtig zurück gehen, wenn die Bremse los gelassen wird. Dies sollte unabhängig von einer Garantie sofort geprüft werden.
 
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Also für mich als Mech hört sich das so an, als wäre das Lüftungsspiel nicht vorhanden und die Beläge ständig im Kontakt mit der Scheibe. Das würde auch erklären, warum die Bremse "rubbelt". Die Scheibe wird hier und da mal zu heiß geworden sein und hat sich dann verzogen. Durch den ständigen Kontakt der beiden Bremskomponenten, ist natürlich ein erhöhter Verschleiß garantiert.
Es könnte z.B. sein, dass das "Schnüffelspiel" vom Geberzylinder (Fußbremse) zu stramm eingestellt ist, so das die Bremskolben im Sattel nicht mehr richtig zurück gehen, wenn die Bremse los gelassen wird. Dies sollte unabhängig von einer Garantie sofort geprüft werden.
Soetwas merkt man doch schon beim Schieben des Mopeds.

Gruß,
maxquer
 
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Soetwas merkt man doch schon beim Schieben des Mopeds.
Nicht unbedingt. Wenn das Moped und auch die Bremsen noch kalt sind kann die Sache unbemerkt bleiben und erst zu Tage treten, wenn eine höhere Temperatur vorhanden ist.
Es braucht ja auch nicht viel, um die Bremse so stark verschleißen zu lassen. Der Reibwert ist bei leichtem Kontakt nicht so groß, um es zu fühlen. Aber für einen erhöhten Verschleiß groß genug.
 
Maggo13

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Hast Du denn mal geprüft, ob die neue Scheibe wirklich fluchtet und rund läuft?
Vielleicht hat der Radträger ja auch eine Unwucht.
Oder andersrum, hast Du mal geschaut, ob die alte Scheibe nicht plan ist?
Nein, nicht so richtig. Ich stand daneben als der Schrauber das Moped auf den Hauptständer stellte und das Hinterrad per Hand drehte. Da schliff es auf halber Raddrehung und die andere Hälfte lief das Rad frei. Das war aber nur eine flüchtige Beobachtung ohne tiefgreifende Ursachenforschung.

Schau doch mal, ob dein Fußbremshebel ungünstig eingestellt ist, so dass du ungewollt ständig auf dem Pedal stehst. Ebenso würde ich mal den Flüssigkeitsstand prüfen. Möglicherweise ist der Behälter über Max. befüllt.
Flüssigkeitsstand ist unter Max und unbewusstes Bremsen kann ich ausschließen. Ich fahr häufig mit Partnerin im Schlepptau und das wäre ihr aufgefallen.

Für mich kommt der erhöhte Verschleiss wahrscheinlich durch den individuellen Bremmsstil.
Das kann ich weder bestätigen noch gänzlich ausschließen. Stellt sich nur die Frage warum ich mit der LC die vierfache Strecke gefahren bin, ohne jegliche Anzeichen dieser Art?!

Ab "aftermarket" war BMW aus der Sache raus.
Ja, das wird wahrscheinlich so sein. Aber ich knüpfe an die vorangegangene Diskussion an und irgendwie wird sich BMW ja verhalten müssen bei wiederkehrendem Defekt. Mach ich mir jetzt noch keine Gedanken drüber sondern lasse es auf mich zukommen. Die Hoffnung ist ja, dass sich Problem entweder durch den Wechsel schon erledigt hat oder es sich im weiteren Verlauf noch eine simple Erklärung ergibt.

Interessant wäre, welches Problem mit der alten Scheibe bestand.
a. die Scheibe läuft unrund (eiert) um ein paar Zehntel Millimeter
b. die Scheibe hat eine ungleiche Dicke um ein paar Hundertstel Millimeter

Oft wird von Schlag gesprochen, obwohl es um eine ungleiche Dicke geht, die mMn besser zu der Fehlerbeschreibung passt.
Während es bei a. eher ein Hitzeverzug ist, tritt b. eher auf, wenn man nach einer kräftigen Bremsung im Stand die Bremse nicht löst und die Scheibe daher ungleichmäßig abkühlt. Dabei kommt es zu partieller Änderung der Materialhärte und damit zu ungleichmäßigem Verschleiß in der Zukunft. Hier sind schon 0,02-0,03mm spürbar. Entweder durch pulsierende Hebel oder durch die beschriebene ungleichförmige Bremskraft.
Ja das stimmt. Kenne ich ähnlich aus dem (Auto)Motorsport. Heiß abgestellte Bremsen führen zu geändertem Materialgefüge an der Stelle an dem der Belag auf der Scheibe liegt und man hat ähnliche Phänomene. Ob das bei meiner GS in der Einfahrphase beim Vorbesitzer so war, kann ich nicht sagen. Wäre aber schon sehr ungewöhnlich. Ich befürchte das wird man nie erfahren und das saubere Ausmessen der alten Scheibe bekomme ich mit meinen Haushaltmöglichkeiten auch nicht hin.

Eine Sache finde ich aber ehrlicherweise bedenklich oder sagen wir schlecht.

Da kommt jemand mit nem Motorrad zum Händler mit bescheidenen 8tkm auf der Uhr und es wird festgestellt, dass die hintere Bremse fertig ist. So ein Händler sollte doch ein paar Referenzwerte haben, wann so ne Bremse bei diesem wahrlich nicht exotischen Motorrad so langsam in die Knie geht. Das wird üblicherweise weit jenseits der hier vorliegenden Laufleistung der Fall sein. Und zwar vermutlich in 9,9 von 10 Fällen.

Also würde ich von einem Premiumhändler erwarten, dass der zunächst mal Ursachenforschung betreibt. Denn neben einer Fehlbedienung könnte ja auch ein technischer Defekt vorliegen. Ist da irgendwas geprüft worden oder hieß es lapidar “blöd, Pech gehabt, muss neu“?
Da sprichst Du ein Problem an, dass ich hier bei uns im Ballungszentren ständig erlebe. Die Händler sind einfach satt und es gibt genug solvente Laufkunden die zu Dutzenden die Mopeds da raus schleppen. Man ist schlichtweg nicht auf Stammkunden angewiesen. Ich war aber auch nicht hartnäckig genug. Ich war schon froh, dass ich "mal eben zwischendurch" die Diagnose bekam und wenn es "nur" an einer lumpigen Scheibe liegt, ja mei, dann beiß ich in den halbsauren Apfel und gut ist. Ich bin auch nicht der Typ der da lange rumdiskutiert. Wäre vielleicht was anderes wenn ich die GS dort neu gekauft hätte. Aber so war die Ursache gefunden und deren Abstellung vergleichsweise schnell erledigt.

Gude
Ein Bild von deiner kompletten alten Scheibe wäre interessant.
Liefere ich asap nach. Sieht aber bis auf die Riefen recht normal und homogen aus.

Also für mich als Mech hört sich das so an, als wäre das Lüftungsspiel nicht vorhanden und die Beläge ständig im Kontakt mit der Scheibe. Das würde auch erklären, warum die Bremse "rubbelt". Die Scheibe wird hier und da mal zu heiß geworden sein und hat sich dann verzogen. Durch den ständigen Kontakt der beiden Bremskomponenten, ist natürlich ein erhöhter Verschleiß garantiert.
Es könnte z.B. sein, dass das "Schnüffelspiel" vom Geberzylinder (Fußbremse) zu stramm eingestellt ist, so das die Bremskolben im Sattel nicht mehr richtig zurück gehen, wenn die Bremse los gelassen wird. Dies sollte unabhängig von einer Garantie sofort geprüft werden.
Guter Punkt, den ich ähnlich im KTM Forum kürzlich gelesen hab. Kann ich das selbst prüfen und ggf. auch korrigieren?
 
Arni71

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Das fast gleiche Fenomen hatte ich die Tage bei meiner gebrauchten 1300er GS die ich Anfang Februar mit 24tkm gekauft habe bei einem BMW Händler.

Am Wochenende im Thüringer Wald auch ein rubbeln an der Vorderbremse festgestellt. Übertrieben dargestellt wie bremsen / nicht bremsen. Entweder beim starken abbremsen oder beim ranrollen an die Ampel z. B.

Da dies meine erste große Ausfahrt war konnte ich dieses Fenomen nicht früher merken.

Ich hatte mir schon gedacht das die Scheiben einen Schlag weg haben. Da in der Garantie diese Artikel
raus genommen werden konnte ich den Defekt nur über die Kulanz beim Händler abwickeln, so mein Gedanke.

Also Montag gleich zum Händler 180km entfernt von mir. Nach der Probefahrt durch den Mech. war klar das er zur gleichen Entscheidung gekommen ist.

Nächsten Montag Termin zum Wechsel der Scheiben. Wieder 360km, aber immer noch günstiger als selber neu kaufen.
 
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Sowas in der Art hatte ich auch...nach 20.000km war die Scheibe hinten verschlissen (Untermaß) obwohl ich hinten gar nicht bremse (zu 99% nicht).
BMW hat dann eine neue Software aufgespielt und es hat weitere 130.000km gedauert, bis sich die hintere Scheibe wieder dem Untermaß nähert.

Schnüffelspiel kontrollieren und drauf achten, dass man nicht (unnötig) hinten bremst. (Nutzt Solo eh nicht viel). Die Software sollte bei dem Baujahr auf jeden Fall aktuell sein
 
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Also für mich als Mech hört sich das so an, als wäre das Lüftungsspiel nicht vorhanden und die Beläge ständig im Kontakt mit der Scheibe. Das würde auch erklären, warum die Bremse "rubbelt". Die Scheibe wird hier und da mal zu heiß geworden sein und hat sich dann verzogen. Durch den ständigen Kontakt der beiden Bremskomponenten, ist natürlich ein erhöhter Verschleiß garantiert.
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Wäre auch mein Verdacht.

Story dazu: Ich war mal der Meinung, dass der Freundliche bei der Inspektion dieses "Schnüffelspiel" verstellt hat. Der Fußweg schien länger geworden zu sein. Also habe ich es enger gestellt, so dass schon nach kurzem Pedalweg die Bremswirkung eintrat. So weit so gut - lief.
Bei meiner ersten weiteren Tour aus der Stadt heraus wollte ich auf einer Bundestrasse ein Auto überholen. Als ich gerade daneben war, wurde die 12er LC wie von einem Gummiband nach hinten gezogen. Ich brach den Überholvorgang ab und fuhr rechts ran, das Hinterrad blockierte schon fast.
Die Scheibe glühte fast und die Beläge qualmten.
Nach Abkühlung und Vergrößerung des Schnüffelspiels ging es dann problemlos weiter und die Bremse arbeitete noch tausende Kilometer anstandslos.
Vielleicht führte ein ähnlicher Fehler zum Verzug und Verschleiß der Scheibe des TEs.
 
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R1250GS Rallye
Wäre auch mein Verdacht.

Story dazu: Ich war mal der Meinung, dass der Freundliche bei der Inspektion dieses "Schnüffelspiel" verstellt hat. Der Fußweg schien länger geworden zu sein. Also habe ich es enger gestellt, so dass schon nach kurzem Pedalweg die Bremswirkung eintrat. So weit so gut - lief.
Bei meiner ersten weiteren Tour aus der Stadt heraus wollte ich auf einer Bundestrasse ein Auto überholen. Als ich gerade daneben war, wurde die 12er LC wie von einem Gummiband nach hinten gezogen. Ich brach den Überholvorgang ab und fuhr rechts ran, das Hinterrad blockierte schon fast.
Die Scheibe glühte fast und die Beläge qualmten.
Nach Abkühlung und Vergrößerung des Schnüffelspiels ging es dann problemlos weiter und die Bremse arbeitete noch tausende Kilometer anstandslos.
Vielleicht führte ein ähnlicher Fehler zum Verzug und Verschleiß der Scheibe des TEs.
Ob die Scheibe des TE einen Verzug aufweist, wissen wir noch nicht.
 
Thema:

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