Wer glaubt, dass jede neue Verordnung in allen möglichen Lebens- und Rechtsbereichen auf dienstlichem Weg an alle Polizisten im Streifendienst und Verkehrsdienst weitergeleitet wird, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Das ist schlicht nicht leistbar. Und Lehrgänge gibt es ebenfalls nicht in ausreichender Zahl.
Vieles, wenn nicht gar das meiste, an nötigen Informationen über Neuerungen, dürfen sich die Beamten selber aneignen. Motorradaffinen Insidern, egal ob bei Verkehrspolizei oder anderen Einheiten, ist diese neue Regelung bekannt. Anderen halt nicht.
Und nachdem der Druck auf Politik und Behördenleiter wegen angeblicher oder tatsächlicher Belästigung der Öffentlichkeit zunimmt, versuchen diese, Aktionen mit möglichst viel "man" und wenig "power" (da fachkundiges Personal in den letzten 15 Jahren eher weggespart worden ist - wohin Sparzwang im öffentlichen Dienst führt, konne man jetzt beim Wahldebakel in Berlin sehen-) anzuordnen, um ihre Arbeitsstatistiken mit schönen Zahlen zu füttern. Wichtigste Hausnummern: Wieviele Fahrzeuge kontrolliert. Wieviele Beanstandungen vorgenommen.
Das führt dann zu solchen Erfahrungen, dass vier Kontrollbeamte agieren, die in den letzten zig Jahren pffensichtlich noch nie eine der sehr vielen Hondas mit diesen FRAZ gesehen haben..... weil sie vmtl. in ganz anderen polizeilichen Aufgabenbereichen eingesetzt waren.
Ich kenne Großkontrollstellen, da wird ein fachlich kundiger Verkehrsdienstbeamter von 10 - 15 Beamten von umliegenden Polizeiposten oder Einsatzzügen der Bereitschaftspolizei unterstützt. Und der kann nicht zu jedem der anderne Beamten als Aufsicht hinstehen, sondern ist selbst beschäftigt. Ist leider so.