Darauf wollte ich hinaus.
Da Wohl von Vielen wider dem Wohl von Einzelnen.
Und money rules.
Wenn da nämlich wirklich nur einer wohnt, dann hat er eben Pech gehabt, wenn 1000 Biker pro Tag im nächsten Ort 1000 Currywürste mit Cola kaufen.
Die vom Tourismus abhängigen Gewerbe in der Gegend sind nämlich garantiert voll begeistert von Streckensperrungen. Und wenn es die Tankstelle sind.
Das entschuldigt natürlich nicht laute Püffe und Vollgas im Ersten, aber vielleich müssen Gemeinden auch Existenzen berücksichtigen.
Es könnte alles so einfach sein mit mehr Kontrollen und ein paar Blitzern.
Ich glaube, du siehst das zu einfach. Der Lärm, den der Verkehr verursacht, belastet nicht nur die paar hundert Leute, die direkt in der Nähe des Hahntennjochs wohnen, sondern beeinträchtigt auch den Wert der gesamten Region als Ausflugsgebiet für Leute, mit denen man vielleicht ein besseres Geschäft machen könnte, zum Beispiel Mountainbiker oder Wanderer (die dann auch noch vor Ort übernachten).
So wie ich das Joch in Erinnerung habe, gibt es eine, maximal zwei Gastwirtschaften, die aus dem Pass Profit schlagen, sonst niemand. Und da der Pass zu 90 Prozent von Motorradfahrern genutzt wird, die dort ausschließlich zum Spaß drüberfahren, ist auch der verkehrstechnische Wert der Strecke gering.
Mal böse gesagt: Wenn die Österreicher den Pass grundsätzlich für den motorisierten Verkehr sperren und nur für Anlieger öffnen würden, würde der Verkehr in der Gegend nicht zusammenbrechen. Die für alle Seiten einträglichste Lösung wäre vermutlich, für das Befahren eine Maut zu kassieren, wie es bereits am Timmelsjoch gemacht wird. Vermutlich müsste man dann gleich fürs Namlostal etwas Ähnliches machen, sonst fahren alle da durch (auch die, die das nicht ohnehin machen).
Allerdings scheinen die Österreicher ihre Bergstraßen grundsätzlich als Attraktion zu sehen, die die Attraktivität des Reiselandes erhöht. Und mit Restriktionen, die einzelne Verkehrsteilnehmer vergraulen, tun sie sich schwer. Anders ist es zum Beispiel nicht zu erklären, das der Fernpass nicht für Fahrräder gesperrt ist. ich habe schon mehrfach beobachtet, wie ein einziger Rennradler, der mit Tempo 20 einen Berg hochschnauft, dort für kilometerlange Staus gesorgt hat. Denn hinter dem Radler fährt ein 40-Tonner, der für ein sicheres Überholmanöver dort nicht genug Kraft hat. Besonders umweltschonend ist das alles nicht.