Moin!
Hier sollte man einfach mal zwischen dem normalen Bremsen, also der üblichen Geschwindigkeitsreduzierung bis hin zur Notbremsung, und der Unterstützung durch die Hinterradbremse beim Fahren unterscheiden.
Bei der normalen Geschwindigkeitsreduzierung bzw. bei der Notbremsung trifft es natürlich, wie von HaJü geschrieben, zu, dass der größte Teil der Bremswirkung vorne stattfindet. Ggf. sogar zu 100%, nämlich dann, wenn das Hinterrad abhebt (ok, jetzt keine Diskussion darüber, ob das bei unseren BMWs passieren kann...). Ich selber habe für mich entschieden, und mein ADAC-Training hat mich bestätigt, dass ich mich bei einer Notbremsung erst einmal auf vorne konzentriere und auch im ABS-Regelbereich standhaft bleibe. Natürlich kann man volle Wucht den Fußbremshebel treten und stumpf drauf bleiben, schaden wird es nicht. Aber ob es was nützt.... - keine Ahnung.
Die Hinterradbremse nützt aber sehr wohl in dem Moment, wenn ich das Motorrad "strecken" will (oben bzgl. Kurventechnik beschrieben) oder wenn ich balancieren möchte, also z. B. sehr langsam fahre, ggf. sogar eine sehr enge Kurve beim Wenden (Lenker am Anschlag). Dann stimme ich mit Kupplung, Gas und Hinterradbremse alles aufeinander ab.
Wie "gut" eine Vorderradbremse beim Balancieren ist, kann man selber ausprobieren: Einfach mal das Motorrad schieben und dabei gerade, also ausbalanciert, halten und in leichter Linkskurve schlagartig die Vorderradbremse betätigen...
(Für die Anfänger: Bitte zu Hause nicht nachmachen ....)
Viele Grüße