Sie sprang an, wieder etwas Positives.
Die Kleine lief und ich saß schon mal auf der BMW.
Sollte ich weiter fahren oder mich einfach ins Gras legen und schlafen, jetzt wo ich zwar auf dem Motorrad saß und die Schmerzen Sterne vor meinen Augen tanzen ließen, war der Gedanke an Schlaf so übermächtig das ich am überlegen war mich einfach hin zu legen und ganz lange zu schlafen.
Das einzige was ich vergessen hatte bei den ganzen Schmerzen und dem Willen aufs Motorrad zu kommen, wie sollte ich wieder von dem doch recht hohen Crosser wieder runter kommen.
Da saß ich nun auf dem Motorrad und kam nicht mehr herunter!!!!!
Was war die Alternative, als Gang rein und los fahren.
Der Lenker stand so ca. 30 Grad nach links damit ich gerade aus fahren konnte.
Erstaunlicherweise kam ich damit gut zurecht.
Ich versuchte meine Rechte Seite mit meinem flügellahmen Arm zu schützen.
Das Atmen viel mir echt schwer.
Aber der Wille war da diese Reise fort zu setzten.
Ich blendete alles aus, das etwas kaputt sein könnte was irreparabel sein könnte, das ich jetzt noch mehr kaputt machte.
Die Schmerzen Liesen sich nicht aus stellen, leider.
Ich weiß nicht wie lange ich fuhr, der dritte Gang war das Maximum.
Bei jedem Schlag taten mir die Rippen verdammt weh.
Ich glaube ich war unterwegs mit einem Schock.
Aber mein Wille war noch stärker als die Vernunft.
Es dauerte nicht lange und ich fragte mich was ich hier tat.
Ich saß auf meinem Motorrad was lieber nach links fuhr als gerade aus.
Dessen Lenker sich so langsam kaum noch nach links und rechts bewegen ließ.
Und die Schmerzen waren so übermächtig das ich einfach anhalten musste um wieder Luft zu bekommen.
Ich hielt unter einem Baum an der Schatten spendete.
Ich klappte den Seitenständer aus, stellte das Motorrad darauf ab und ließ mich ganz langsam vom Motorrad aufs linke Bein rutschen bis ich den Boden erreicht hatte.
Das war jetzt der schöne Teil und der war schon wie soll ich sagen verdammt Interessant gewesen.
Das rechte Bein zwischen Sitzbank und Gepäckrolle zu bekommen war noch mal viel Interessanter und sehr sehr Intensiv.
Ich setzte mich unter Schmerzen unter den Baum, hatte mir vorher Wasser und Plätzchen zu Recht gelegt.
Da saß ich nun, Schmerverzehrt und mit dem festen Willen weiter zu fahren.
Ich konnte und wollte den Gedanken nicht war haben das die Reise hier zu Ende ist.
Im nach hinein, total bescheuert.
Warum, auch das kann ich bis heute nicht sagen.
Es dauerte lange bis ich die Kraft hatte wieder auf zu stehen.
Aber in der Zwischenzeit hatte ich mir überlegt wenn ich doch jemanden finden würde der mir meinen Lenker gerade biegt dann könnte ich ganz locker weiter fahren, ja dann wäre alles gut.
Das Ziel war gesetzt also wollte ich es in die Tat umsetzten.
Das aufsteigen geschah gefüllt in Zeitlupe und auch unter großen Schmerzen, aber auch diesmal schaffte ich es auf die Challenge zu kommen.
Ich führ wieder los und ließ keinerlei negative Gedanken zu die mir so langsam einflüsterten:
Du bist total bescheuert, es ist total verrückt was Du machst, such Dir einen Arzt und lass Dich vom ADAC nach Hause bringen.
Nein ich wollte nicht, ich wollte fahren, wollte diese echt fantastische Reise einfach fort setzten, ich hatte mir all das so etwas von verdient, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.
Und außerdem war aufgeben noch nie eine Alternative gewesen, noch nie.
Das hatte ich schon in meinem Elternhaus gelernt und in vielen Lebenslagen verfeinert.
Aufgeben niemals!!!
Obwohl es vernünftiger gewesen wäre.
Wie sich die Schmerzen zusammen setzten wurde mir während der Fahrt so langsam klar.
Der rechte Arm war betroffen, das rechte Bein, die rechte Schulter und die rechte obere Brustseite.
Mit fahren wurde es nicht besser oder schlechter, ich kam nicht besonders gut voran aber ich schaffte es immer ein Stückchen mit Pausen weiter zu kommen.
Ich hielt mich strickt an die ACT Route und somit folgte ich dem Treck den ich ja eigentlich auch fahren wollte.
Insgeheim hoffte ich darauf das mich die anderen Drei überholen würden und mir bei der Reparatur der Challenge helfen würden.
Langsam genug war ich ja das die Drei so langsam auftauchen müssten.
Aber ein kleines Wunder ereilte mich auf eine ganz andere Art und Weise.
Da ich langsam fuhr und dadurch auch ziemlich leide unterwegs war hörte ich so etwas wie Crossmotorräder.
Es dauerte auch nicht zu lange und schon stand ich vor einer Absperrung.
Ok, es schien ein Crossrennen zu sein.
Den Streckenposten kam das schon alles komisch vor wie er sah wie ich mich versuchte so langsam wie Möglich von meinem Motorrad zu kommen.
Er wedelte mit den Händen und machte mir klar kein durch kommen, Rennen.
Anscheinend war ich nicht der erste der vom ACT hier durch kam.
Das sagt aber zumindest mal etwas über die Piste / Strecke ACT aus.
Ich versuchte dem Streckenposten auf Englisch / Deutsch und per Handzeichen zu erklären das er doch bitte mein Vorderrad zwischen die Beine nehmen sollte und am Lenker drehen sollte.
Sein Blicke verrieten mir das ich wohl ein total bescheuerter Idiot wäre.
Aber wieder falsch gedacht, er sah wohl das es mir nicht gut ging und so schickte er mich zum Biwack des Crossrennens mir den Worten, Mechaniker alle da.
Die Wegbeschreibung war einfach so machte ich mich auf den Weg.
Ich für direkt vor den Eingang und ich fragte höflich nach ob mir ein Mechaniker helfen könnte.
Leider wurde mir der Eingang wegen den Corona Regeln verwehrt.
Was ich absolut verstehen konnte.
Aber ich tat dem Ordner wohl leid weil mein Gesicht bestimmt meine Schmerzen wieder spiegelten und er bot mir seine Hilfe an.
Es muss ein Wahnsinnsbild gewesen.
Ein vor Schmerzen verzehrter Typ packt seinen Honig, Tee, Gaspatrone und seine Ketchup, Nudeln und alles aus um an sein Werkzeug zu kommen.
Ich rollte meine Werkzeugrolle aus und erklärte dem jungen Mann, offensichtlich kein Crosser, was er tun sollte.
So endeten meine Erklärungsversuche mit einem freundlichen Lächeln des jungen Mannes und ein Schultern zucken.
Ich setzte mich aus Schmerz und ein wenig Verzweiflung auf den Boden und suchte nach Lösungen, aber im Moment ging alles etwas langsamer.
Da kam plötzlich eine junge Italienerin auf mich zu und fragte ob sie mich und meinen Honig und all meinen Krempel fotografieren dürfte.
Sie arbeitete für eine Ialienische Motorradzeitschrift.
Klar durfte sie, wer so lieb fragt und außerdem würde ich gerne was von der Gastfreundlichkeit die ich erfahren hatte zurück geben.
Ich hatte nicht die Kraft und den Mut zu fragen ob Sie mir die Bilder schicken könnte, ich war zu fertig und hatte zu viele Schmerzen als das ich daran gedacht hätte und auch immer noch am überlegen wie ich den meinen Wunsch erklären könnte wie mein Motorrad fest zu haten war.
Zu allem Überfluss kam noch diese tiefe Verzweiflung dazu, ob es nicht besser wäre auf zu geben.
Na als ich da so saß und die Fotografin fragte wo ich her komme, gesellten sich andere dazu.
Die englisch Kenntnisse meiner meiner Gastgeberin waren wesentlich besser(ich möchte da aber niemanden verurteilen, siehe mein Schulenglisch) und so erzählte ich von meinem Unfall und das es mir nicht besonders gut gehen würde.
Ich wollte auch nicht jammern aber man sah mir anscheinend an das ich ziemlich am Ende war.
Und dann ging alles sehr schnell, ich sollte trotz Corona mein Motorrad zu einen Servicetruck schieben und bevor ich überhaupt piep sagen konnte stand mein Motorrad schon auf einem Wagenheber und das Vorderrad baumelte in der Luft.
Schnell war jemand gefunden der Deutsch sprach und Italienisch.
Das fühlte sich so verdammt gut an und erleichtern das ich am liebsten alle umarmt hätte.
Die Schrauben der Tauchrohre wurden gelöst, die Spannung aus den Tauschrohren genommen, der Lenker gerade gerückt und in den Schnabel wurden Löcher gebohrt und mit Kabelbindern befestigt.
Ich hätte heulen können vor Freude.
Ich hatte mir Hilfe gewünscht und bekam eine ganz besondere Hilfe, unglaublich.
Wenn mir diese Geschichte jemand erzählt hätte ich hätte sie nicht geglaubt.
Ich fragte die Mechaniker ob ich ein Foto machen dürfte, na klar.
Foto, so sehen Engel aus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es kamen immer mehr Fahrer / Mechaniker und auch was weiß ich den dazu, alle erkundigten sich nach meinem Wohlbefinden.
Wasser, Schmerztabletten, jawohl die waren aber mal richtig gut.
Ich bekam noch zwei in die Hand gedrückt und mit den Händen wurde mir die Zahl 6 gezeigt und dann noch ein Finger.
Ich zeigt den Daumen meiner linken Hand nach oben, alle 6 Stunden eine!!!!
Ich spendierte meine Plätzchen die ich noch hatte.
Ja ein kleines Wunder zur rechten Zeit!!!
Mein Motorrad war wie neu, aber mein Mechaniker kam zu mir samt meinem Dolmetscher.
Das Lenkkopflager war am Ende, es wären Spänne zu sehen und es machte beim drehen fürchterliche Geräusche, daher die schweren Lenkbewegungen.
Sch….
Oder ein Wink des Schicksals!!??