1250 GS Kundendienst selber machen

[Marantz1971]

Servus

bin der Stefan bin 53 Jahre und aus Oberfranken

Komme aus dem Lager Honda und Yamaha habe da immer KD selber gemacht.

Jetzt meine Frage macht hier auch wer die KD selber ist das ohne Auslesegerät machbar?

Dann die nächste Frage bekomme ich so eine GS dann nochmal verkauft?

Wie seht ihr das?

LG Stefan

 

[Maggo13]

Hi Stefan,

hier wird es immer gern gesehen wenn man sich kurz vorstellt.

Zu Deiner Frage ...

... bekomme ich so eine GS dann nochmal verkauft?

Na klar bekommst Du die verkauft. Aber ganz sicher nicht zum gleichen Kurs wie eine lückenlose die immer bei BMW war. Brauchst Dich ja nur selbst fragen was Dir lieber wäre: eine selbst gewartete mit fragwürdiger Begabung des Hobbyschraubers ohne jeglichen Nachweis oder eine durch geschulte Profihand gewartete. Selbst gemacht ist nicht zwangsläufig schlecht, aber ohne Nachweis/Rechnung ist das für mich die Katze im Sack. Wenn nicht belegbar, ist es für mich mit "kein Service gemacht" gleichzusetzen. Na klar kann man die Rechnungen des Öls, Filters etc. vorlegen. Aber mir persönlich wäre das bei einem Moped mit Wert zwischen 15 und 20 tsd EUR nicht genug.

Mein Ratschlag: Der Service bei BMW ist gut investiertes Geld. Und verglichen mit anderen Marken/Modellen, ist der Service für die 1250 vergleichsweise OK.

 

[GSA_Trophy]

Nach der Garantiezeit mache ich auch immer alles selber. Ich habe vor meinem Studium allerdings KFZ-Mechaniker gelernt. Meine arbeiten dokumentiere ich dann in einer Excelliste inkl. Fotos.
Natürlich bekommt man eine Scheckheftgepflegte einfacher verkauft. In den letzten 20 Jahren habe ich bei diversen Autos und Motorrädern allerdings immer schnell einen Käufer gefunden. Sauber dokumentiert ist das A&O.
Nur weil jemand sämtliche BMW Rechnungen vorliegen hat, ist es auch keine Garantie das die Werkstatt auch wirklich alles gemacht hat. Wenn man es selbst macht, kann man es mit Fotos belegen.
Nichtsdestotrotz gibt es sehr viele, für die das Fahrzeug ohne alle Stempel raus ist aber es gibt auch sehr viele welche auf den Preis gucken (müssen).

Natürlich kannst du dann beim Verkauf nicht so viel aufrufen aber dafür hast du Jahr für Jahr jede Menge gespart.
Je länger du das Fahrzeug fährst, umso mehr sparst du. Und wenn du wie ich auch noch Spaß am schrauben hast umso besser.

Ich habe dieses Jahr meine fast 13 Jahre alte K1600GTL mit unter 30tkm verkauft. Diese war nur 2 mal bei BMW in der Werkstatt. Den Kaufpreis habe ich 1500 Euro niedriger angesetzt als eine vergleichbare im Scheckheftgepflegten Zustand. In den 13 Jahren habe ich jedoch weitaus mehr eingespart.
Die Inspektionsanzeige kann man selbst nicht zurücksetzen außer man legt sich ein entsprechendes Gerät zu (teuer).

 

[maxquer]

ich traue den Werkstätten nach mehreren schlechten Erfahrungen nicht mehr über den Weg.
Wenn ich schon das neudeutsche Wort "Mechatroniker" höre, bekomme ich Ausschlag.
Mache meine Wartungen, seit dem das Moped aus der Garantie ist, auch selbst. Mein Moped bekommt sogar seine Stempel ins Scheckheft. Natürlich von mir und damit ich das nächste Mal weiß, was ansteht, werden natürlich auch die Arbeiten eingetragen.
Die meiste Aufmerksamkeit bei einem Sevice benötigt, nach wie vor, die Mechanik und da hat sich in den letzten 50 Jahren nur wenig geändert.
Besorg Dir am Besten die Werkstatt-CD von BMW. Dort ist wirklich alles an Wartung und Reparatur super beschrieben.
Und soviel wie du durch eigene Wartung sparst, kannst Du beim Verkaufspreis gar nicht verlieren.

Gruß,
maxquer

 

[Andi#87]

Seit meine Gewährleistung am Ende ist, schraube ich auch alles selbst. Ein Motoscan (tuti 100€) hilft, alle Fehler auszulesen und die Serviceanzeigen zurückzusetzen.

Ich hebe alle Quittungen auf (Öl, Zündkerzen etc.) und führe ein Wartungsbuch.

Wobei ich ehrlich sagen muss, dass bei der Laufleistung meiner Maschine keiner mehr einen Unterschied macht, ob Werkstatt oder selbst geschraubt

 

[NilsP_83]

Sehe ich auch so. Service beim Freundlichen ist nicht mehr das was es vielleicht mal war. Es ist äußerst selten, dass ich mit einer Dienstleistung die ich in Anspruch nehme zufrieden bin. Von der Fahrzeugreparatur kann ich mittlerweile Bände vollsprechen, einfach nur schlecht. Selbst bei vermeidlichen Fachwerkstätten.
Beim Moped mache ich ebenfalls alles selber und da bin ich etwas pingelig, das Ding muss die Saison über funktionieren. Da will ich über den Zustand meiner Karre selber bescheid wissen und nicht auf einen Prüfpunkt vertrauen der zwar abgehakt ist aber einfach garnicht durchgeführt wurde. So ist es leider heutzutage…

Wenn du handwerklich etwas drauf hast eigne dir den Kram selber an. Serviceanzeige kann der Händler zurück setzen wenn es sein muss…kostet hier ein kleinen Schein für die Kaffeekasse wenn man nett fragt.

Bei mir hat es sich übrigens bewährt alle Wartungen und Reparaturen in einer Liste einzutragen, zusätzlich mit Rechnung der Bauteile und Bildern die man während der Arbeiten macht. Schafft beim Käufer, meiner Erfahrung nach, etwas vertrauen.

Grüße

 

[Nordisch]

Laufleistung meiner Maschine

Ist doch ein Beweis dafür, dass du alles richtig machst. Mehr Beweis braucht es für einen Käufer nicht.

Bei den Selbstschraubern reihe ich mich auch ein. In der Werkstatt war ich immer nur wegen der Gebrauchtgarantie. Motoscan und Spezialwerkzeug habe ich mir extra zugelegt.
Allerdings bin ich meinem Motorrad auch immer länger treu. Und bei Kilometerständen über 100.000 km beim Verkauf interessierte der Allgemeinzustand bisher immer mehr als das Checkheft.

 

[NineT]

Wenn es sich um jüngere GSn handelt ist eine "Scheckheft-Gepflegte" beim Wiederverkauf sicherlich von Vorteil.

Wenn ich hingegen auf meine 22 Jahre alte 1150 GS schaue, dann ist das vermutlich völlig "latte". Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es davon viele gibt, die noch bei BMW zur Inspektion sind. Es sein denn, so nicht genutzte mit 12.000 KM Fahrleistung aus erster Hand.

 

[Maggo13]

Ist doch ein Beweis dafür, dass du alles richtig machst. Mehr Beweis braucht es für einen Käufer nicht.

Du hast lange kein Moped mehr verkauft, oder?

 

[Marantz1971]

Auf welchem Bike hast du mehr wie 100000km
Ich will nicht Werkstätten schlecht machen bin selber Schrauber
Aber was ich oft gesehen habe bleibe ich lieber bei mir selbst.
Es gibt natürlich auch gute aber die sind selten.
Meiner ist gestorben seit dem mache ich alles selber.

 

[yello]

Ich kann nur für mich Alleine sprechen.
Ich habe meine 1150er + 1200er jeweils 12 Jahre gefahren. Nach der Garantie jeden Kundendienst selber gemacht. Hab mir für spezielle Arbeiten die passende Lektüre + die Rep-Rom besorgt, oder frage nat. im Zweifel auch bei Freunden ( Fachleuten) oder hier im Forum ( oder im 2- Ventiler Forum) nach.
Und nach diesen Erkenntnissen/Inhalten werden die Arbeiten erledigt.... und auch dokumentiert mit Angabe WAS bei welchem km Stand WANN gemacht wurde.
Auch in der BMW- Werkstatt war die 12er 1x wg. einer speziellen Reparatur, die ich mir selber nicht antun wollte.
Als Ergebnis wurde die Rep. gemacht.... Aber beide Ventildeckel kamen jeweils mit mehreren kleinen Lackabplatzungen zurück Leider erst zu Hause gesehen.
Wenn ICH die Ventildeckel zur Kontrolle der Ventile abnehme.... dann immer mit Sorgfalt... LEGE sie behutsam auf einen Karton oder passenden Oberfläche ab. Die Werkstatt hat die (allem Anschein nach) auf die Werkbank geworfen oder was weiss ich.

Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn dann wie in der ersten Antwort oben auf die Frage kommt.... dass selbst gewartete Maschinen als " nicht gewartet" angesehen werden. Eine echt "Dumme Meinung" .... von Jemanden der sich anscheinend nicht auskennt. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
a) Ausschlaggebend beim Gebrauchtkauf ist, der Zustand der Maschine... erst mal optisch. und dann nat. auch technisch z. B. ist die Dicke der Bremsscheiben und Beläge noch ok?
b) Dann würde ich mir als Interessent die Wekstatt bzw. Garage des Verkäufers beiläufig ansehen. Wenn ich hier richtiges Werkzeug sehe ( ich rede nicht von einem Hammer und ein paar Schraubenzieher) ein Regal mit diversen Ölen und sonstigen Zeugs... oder gar eine Motorrad- Hebebühne(!) und Weiteres das auf rege "Mechanikertätigkeiten" hinweist... evtl. weitere Motorräder die ebenfalls "gut oder schlecht" da stehen... dann macht das auf mich einen Eindruck.... der kann gut oder schlecht ausfallen.
c) Ich hör mir an, was der Verkäufer erzählt. Bohre nach.... und merke sehr schnell, ob jemand wirklich Ahnung hat.... oder nur ein Schwätzer ist.
Das Gesamtpaket wenn stimmt... dann kaufe ich natürlich eine Gebrauchte, auch wenn sie KEIN ausgefülltes Inspektionsheft hat.
Und sollte ich als Kaufinteressent mir so eine Beurteilung eines Motorrad- Zustandes nicht selber zutrauen, dann nehme ich mir Jemanden mit... DER Ahnung hat.

Um nun auf die Beantwortung der Eingangsfrage zu kommen:
Natürlich kann man die Inspektionen bei einer 1250er selber machen. Und es ist gar nicht mal schwer. Man braucht kein Spezialwerkzeug. Kleiner und grösserer Drehmomentschlüssel und Grundausstattung muss aber vorhanden sein. UND Interesse an dem was man tut.
Wenn man dann auch noch Spaß an dieser Arbeit hat.... thats it!

Anm. zum Schluss.
Ich bin gelernter Schreiner der seit vielen Jahren hauptsächlich nur noch im Büro hockt.
Aber das Schrauben an Motorrädern als tollen Ausgleich sehe.

 

[kmkler]

Wenn jemand bei einem 10 Jahre alten Mopped mit über 100000 km nach dem Scheckheft fragt. Tut mir leid der sollte auf jeden Fall beim Händler und nicht privat kaufen. Wobei er beim Händler so ein Mopped auch kaum finden wird.

 

[NineT]

Auf welchem Bike hast du mehr wie 100000km
….

Meine 1150 GS hat jetzt etwa 107.000 Kilometer auf der Uhr. (OK, das wird jetzt off topic)

 

[John_Stiles]

Interessanter Thread mit ebenso interessanten, erwartungsgemäß widersprüchlichen Meinungen.

Ich habe im Sommer letzten Jahres meine gebrauchte 2021er 1250 GS bekommen. Da gab es noch nen Rest von der Herstellergarantie bis März oder April diesen Jahres. Ergo war erst mal klar, dass sie zu BMW muss für den Jahresservice. Über den Winter ist dann das Keyless Ding ausgefallen, welches zu BMW Lasten ersetzt wurde. Teure Angelegenheit wie man sich denken kann.

Als dann die Herstellergarantie auslief, war mir klar, dass ich diese verlängere bzw. die sog. Reparaturkostenversicherung abschließe, die BMW anbietet. Ich hatte stets Sorge aufgrund der aus meiner überbordenden Elektronik und den damit verbundenen Kosten bei Defekten. Bedeutet natürlich weiterhin nach Vorgabe die Wartungen durchführen lassen.

Nun habe ich auch schon so meine Erfahrungen mit den ach so hochgepriesenen Leistungen im Rahmen der Wartungen machen dürfen und hinterfrage mittlerweile meine Entscheidung. Insb. die Mechanik der GS macht mir überdies überhaupt keine Sorgen.

Nun habe ich in meiner Garage noch eine R nineT stehen. Und obwohl ich Autodidakt bin, werkzeugtechnisch gleichwohl bestens und absolut professionell ausgestattet bin, den nötigen Platz wie auch das technische Verständnis gepaart mit viel Schraubererfahrung habe, mache ich an der nineT alles selber. Ich weiß wer es gemacht hat, dass es gut und sorgfältig gemacht wurde und dass es mit Sinn und Verstand passiert ist. Und es macht mir Spaß.

Und genau hier komme ich wieder zur GS. Wie bereits geschrieben, hinterfrage bzw. bereue ich meine Entscheidung bezügl. der "Garantieverlängerung" mittlerweile. Das fängt schon damit an, dass ich nicht die Ölviskosität nehmen kann, die m.E. Erachtens sinnvoll ist, weil sie besser zu meinem spezifischen Anforderungsprofil passt. Und endet damit, dass ich sklavisch an Intervalle gebunden bin und diese nicht praxisgerecht selbst bestimmen kann. Leider bin ich noch bis ins Frühjahr 2026 an BMW gebunden, da die Garantieverlängerung noch so lange läuft.

Bezüglich eines späteren Verkaufs (m)einer selbst gewarteten GS wäre ich maximal entspannt. Da lasse ich mir dann gerne von einem Käufer kritisch auf den Zahn fühlen. Zeige meine Doku, lasse einen Käufer gerne wie es @yello sagt meine "Werkstatt" ausführlich und kritisch begutachten etc. Wenn dann ein Interessent kein gutes Gefühl hätte, wäre er bei mir nicht richtig und wäre besser mit einer GS beraten, die ein durchgestempeltes Wartungsheft hat. Es gibt so viele 1250 GS da draußen. Im Falle des Verkaufs brauche ich nur einen Käufer und da bin ich sicher, der ließe sich finden.

 

[Der mit der Q Tanzt]

Ich stehe auch vor der Entscheidung, da meine 1250er ich erst 23 neu gekauft habe. bis zum Garantieende auf jeden Fall zu BMW Werkstatt. Dann überlegen Garantieverlängern, dann muss die Kiste wieder zum Service zu BMW. Oder halt selber machen. Da ich mit selber machen kein Problem habe, habe gutes Werkzeug, Hebebühne und kann gut schrauben. Meine 100gs war ja damals scho nach kurzer Zeit aus der Garantie, die hat nur einmal die BMW Werkstatt gesehen. Danach hab ich alles selbst erledigt, inkl. Motor und Getriebe Revision und späteres aufstocken auf 1100ccm mit Doppelzündung usw. Die 100gs hat 300tkm und ist immer noch bei mir.
Für die 1250er hab ich mir das original Warkstatthandbuch auf USB gekauft. Gabs oder gibts bei Ebay.

Als Beispiel wegen Verkauf. Ich hatte 6 Jahre nebenher eine Ducati 1299S Panigale. Bin damit wenig gefahren. Trotzdem ist da ein Jährlicher Service fällig. Nach der Garantie hab ich den immer selber gemacht. Hab mir die Werstattcheckliste mal irgendwo ausm Netz runtergeladen und danach den Jahresservice gemacht und abgehakt. Sowie alle Rechnungen der Materialien dazu geheftet. Im Frühjahr hab ich die beim Händler in Zahlung gegeben, wg. Neukauf der Hyper und habe einen guten Preis bekommen. Der Händler war beeindruckt von meiner kompletten Dokumentation. Die Pani stand 4 Tage dort im Laden und war sofort verkauft.

Daher, ich denke in der Garantie Wartung beim Händler. Danach muss das nicht sein, wenn man schrauben kann und das bei einem evtl. Verkauf glaubhaft rüberbringen kann.