1200 GS: ESA: eher nötig oder "nice to have"?

[Franz Gans]

Jetzt sei mal nicht so, hier ist ja auch nicht das Forum zur Erhaltung der korrekten deutschen Sprache…

Der kleinste gemeinsame Nenner ist und bleibt halt die Allgemeinverständlichkeit des Geschriebenen, und damit das gegeben ist, trifft man sich ziemlich schnell wieder bei den Regeln aus dem Duden.

 

[hubi53]

Das Beste an der deutschen Sprache ist seine Unkaputtmachbarkeit.

 

[DonauGStreiber]

Deswegen 2007er Lufti ohne ESA.... Standard Showa's drin....bisher auch "unkaputtbar".
Hab bei Kauf damals ganz bewusst nach einer "Ohne" geschaut.
In der GS kam's glaub ich eh erst ein Modelljahr später?

 

[QVIENNA]

Vorn der Orginal Showa, hinten überholen lassen, aber ohne das es vorher undicht war.
Ich weiß schon das deine damalige etwas inkontinent war… falls die Frage darauf hinzielt

Es war die vom Kollegen. Showa hatte damals eine schlechte Serie produziert, da waren viele betroffen und bmw hatte das Thema auch nach Garantieablauf kulant gelöst.

 

[KlausB]

Ich fahre eine LC aus 2016, die ich mir bewusst ohne ESA bestellt hatte. Teure Federbeindefekte wollte ich vermeiden, meine Lufti, die ersetzt werden musste, hatte auch kein ESA. Bisher habe ich nichts vermisst, die normale Federung reicht für Asphalt und bei normaler Fahrweise völlig. Bei Soziusbetrieb muss ich halt ein weniger mehr drehen als bei der 2007er Lufti davor, um die Federvorspannung anzupassen. Aber auch bei Soziusbetrieb habe ich bisher nichts vermisst. Und falls man Schotter im Stehen fährt, dürfte man ESA auch nicht brauchen.

Bei der MT-07 meiner Frau hatte ich nach mehreren Testfahrten dagegen entschieden, dass die Originalfederung gegen eine von Wilbers getauscht wird. Ich merke also durchaus, wenn das Fahrwerk nicht so richtig passt. Bei der GS bin ich bisher 75 Tkm ohne ESA zufrieden gefahren. Den Wechsel auf Öhlins habe ich bisher nicht gemacht, obwohl ich mir das mal vorgenommen hatte. Aber natürlich kann man etwas, was man nicht besessen hat, auch nicht so richtig vermissen.

Gruß
Klaus

 

[Qurator]

Also es ist schon schön wenn man auf Straßen mit wechselnden " Belägen" unterwegs ist , durch Knopfdruck das Fahrwerk darauf einstellen zu können!
;-)
Nachtrag :25.02.24. /12:28
Muss natürlich erwähnen, dass ich auf "WESA" umgerüstet habe, weil mir das originale ESA nie so richtig passte!

 

[KlausB]

Das bestreitet niemand. Allerdings ist ESA nun mal nicht gleich ESA. Und die Diskussionen, die hier schon im Forum zur Einstellung geführt wurden (1 Helm oder 2 Helme etc.), legen offen, dass das nun mal nicht für jeden passt. Es fahren so viele Motorräder auch anderer Hersteller ohne ESA durch die Gegend, dass es auch bei BMW kein "muss", sondern ein "kann" ist. Ich gehe nicht davon aus, dass du einen direkten Vergleich zu einem Mopped ohne ESA des gleichen Typs wie deine bei wechselnden Straßenverhältnissen ziehen kannst. Insofern sind solche Aussagen wie deine kaum objektiv zu verwenden, weil die Vergleichbarkeit für dasselbe Mopped fehlt, nur das erlaubt eine Aussage.

Gruß
Klaus

 

[hardy68]

Stimmt.
Ist subjektiv.
Mir hat bei KEINEM der Mopeds eine Einstellung so gepasst wie bei meiner ohne ESA.

Hängt natürlich mit meinen Vorlieben zusammen.
Beim ESA waren mir ALLE Einstellungen zu hart.
Da hat das Überfahren von Gullideckeln schon gereicht um mir den Spaß zu verderben.

Wechselnden Fahrbahnbelag erkenne Ich schnell und passe meinen Fahrstil entsprechend an.

Ich fahre allerdings NIE auf der letzten Rille.

 

[moubeli]

BMW steht halt, wie kaum ein anderer Hersteller, für Innovation, die Nutzung umfangreicher Elektronik und entsprechend auch für seine Politik der zahllosen Optionen.
Aber mittlerweile ziehen selbst so nüchterne Hersteller wie Suzuki oder Guzzi nach, in wenigen Jahren wird sich kaum noch jemand vorstellen können, wie man ohne adaptive Fahrwerkselektronik, menükonfigurierte Gasannahme oder blinkende Lämpchen der zahlreichen Assistenten überhaupt nur aus der Garageneinfahrt hinausgekommen ist.
Ich würde meine R heute nicht mehr mit ESA kaufen, bis auf die stuckernde Gabel habe ich auf nahezu 70.000 km. noch gar nichts mitbekommen von der Elektronik.

 

[KlausB]

Was bei Lob oder Ablehnung der verschiedenen Federsysteme üblicherweise vergessen wird, ist das Gewicht des Fahrers. Das bewegt sich in einer großen Bandbreite und hat daher einen nicht unerheblichen Einfluss.

Und das Umschwenken auf elektronische Systeme, die man nicht mehr einfach so bei einem Defekt reparieren kann, bindet die Käufer an die Werkstätten, erhöht vielleicht auch den Besitzerstolz ob der vielen Gimmicks, erhöht aber auch die Reparaturkosten und damit den Gewinn der Werkstatt, da solche Bauteile dann nur noch getauscht werden. Das funktioniert aber nicht in unterentwickelten Regionen dieser Welt. Natürlich dient das auch der Bequemlichkeit des Nutzers, dem durch die vielen Helferlein vieles abgenommen wird. Nur wehe, diese funktionieren nicht tadellos, dann muss man plötzlich wieder nachdenken, wie man sich behilft. Wer sein Mopped lange fahren möchte (wie ich das geplant hatte), wer also nicht alle 3 oder 4 Jahre auf ein neues Modell umsteigt, bei dem ist weniger Elektronik wahrscheinlich besser. Aber auch das ist subjektiv.

Gruß
Klaus

 

[achim3012]

Ich bin auch der Meinung, dass man ESA nicht braucht.

 

[hardy68]

Zumindest nicht ZWINGEND.

 

[sigmali]

Ich habe es ja schon im Forum erwähnt. 2011 bis 2020 hatte ich die 1200 GS TÜ (neu gekauft). Mein erstes und einziges Motorrad mit ESA, seit ich Motorrad fahre. Parallel zu meinen privaten Motorrädern (1979 - heute) fuhr ich von 1980 bis 2018 dienstlich alle möglichen Modelle (grün-weiss, blau-silber, Zivil mit Foto, später Video) von BMW. Bis auf die letzte (K 1200 GT) alle ohne ESA.
ESA ist für mich nur nice to have. Verbunden mit dem Risiko einer teureren Reparatur, wenn man sein Fahrzeug so wie ich viele Jahre behalten möchte, oder gar gebraucht kauft. Meine 1200er musste ich mit deutlichem Preisnachlass wegen beginnenden Undichtigkeiten an beiden Federbeinen abgeben. Die erforderlichen hohen Reparaturkosten wollte ich für das 9 Jahre alte Krad nicht mehr investieren.

Deshalb habe ich meine aktuelle 1250er Gs bewusst ohne ESA bestellt. Und nach 4 Saisonen mit ständigem Wechsel zw. SOLO, SOZIA, SOZIA mit großem Reisegepäck, vermissen wir ESA nicht.

Sollte ich in 2 - 4 Jahren wieder ein Motorrad bestellen (vermutlich mein letztes), dann wieder ein Neufahrzeug und wieder ohne ESA.

 

[Cloudy]

Für die Leute, für die die Funktion eines Fahrwerks und damit das Bedienen unverständlich ist, könnte ESA hilfreich sein.

 

[KlausB]

Für die Leute, die die erforderlichen Einstellparameter (ist wirklich einfach) nicht in einer Notiz im Smartphone oder auf einem kleinen Zettel für gelegentliches Nachschlagen ablegen und auch nicht die Rändelmuttern zur Einstellung mit der Hand drehen können, empfehle ich das Nachdenken, ob Moppedfahren dann das Richtige ist. Das hat mit technischem Verständnis wenig zu tun, sondern erfordert nur das Zählen der Umdrehungen mit der eigenen Hand. OK, man muss die Rändelschrauben finden.

Gruß
Klaus

 

[sigmali]

Beim Verstellen der kleinen Schraube für die Dämpfung an den evtl. heißen Auspuff denken.

 

[KlausB]

Nö, der ist doch auf der anderen Seite, zumindest bei der LC. Da ist die Schraube von links her zugänglich, wenn der Seitenständer raus geklappt ist. Und der Kardantunnel war noch nie so heiß bei mir.

Gruß
Klaus

 

[BadenRT]

Ich hab jetzt die zweite luftgekühlte 12er mit ESA und hab damit in Summe schon über 250 tkm hinter mich gebracht. Mein Manko beim händischen Verstellen des Fahrwerkes ist, dass ich immer erst dran denke, wenn ich schon fahre und das meist in einer Gruppe. Also einfach aufs Knöpfle drücken und gut ist. Einzig auf den Schotterpfaden, da muss ich trotzdem anhalten um auf Enduro zu stellen. Aber das ist einfacher machbar. Ich würde das ESA vermissen. Und ja, die GS fährt auch ganz gut ohne ESA.

 

[66biker66]

Ich fahre eine aus 2009 ohne ESA. Überlege einfach mal selber, wie oft Du das Federbein verstellst bzw. anpassen musst. Ich persönlich verstelle das Federbein nur wenn ich mit vollem Gepäck fahre und sonst habe ich keinen Bedarf es immer wieder zu verstellen. Baue lieber ein vernünftiges Fahrwerk von WP, Öhlins oder einem anderen guten Hersteller ein. Das Originale Fahrwerk, egal ob ESA oder nicht, ist nicht wirklich der Brüller.

 

[Qurator]

Ich fahre eine aus 2009 ohne ESA. Überlege einfach mal selber, wie oft Du das Federbein verstellst bzw. anpassen musst. Ich persönlich verstelle das Federbein nur wenn ich mit vollem Gepäck fahre und sonst habe ich keinen Bedarf es immer wieder zu verstellen. Baue lieber ein vernünftiges Fahrwerk von WP, Öhlins oder einem anderen guten Hersteller ein. Das Originale Fahrwerk, egal ob ESA oder nicht, ist nicht wirklich der Brüller.

Brauchen tut man es nicht!
Man kommt auch ohne zurecht!

Es ist aber von Vorteil, wenn du durch einfaches "Knopf drücken", von sportlich auf Comfort umschalten kannst, wenn sich der Straßenbelag von glatt auf holprig ändert!