Mehr Schein als Sein ?
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Nun, wer sich für seine GS den kompromisslosen Look eines potenten Expeditionsmotorrads wünscht, mag auf die maximal mögliche Anzahl von insgesamt 6 Lichtquellen aufrüsten.
Wer Zweifel hat, damit noch nicht genug aufzufallen, wird nicht davor zurückschrecken sich nach dem Beispiel unserer westeuropäischen Inselkollegen ein 6-kanaliges XenonHID-Upgrade zu genehmigen.
Allerdings sind selbst die Zusatzfern- und -nebelscheinwerfer in der konformen Halogenausstattung legal betrieben selten von Nutzen, da sie ja nur ihrem Zweck gebunden eingeschaltet bzw. zugeschaltet werden dürfen.
Worauf kommt es denn für die überwiegend alltägliche Anwendung an ?
Mit der Tagfahrlichtgenehmigung der PKWs wurden die schon zuvor hierzu verpflichteten Motorräder optisch wieder etwas in den Hintergrund gedrängt, zusätzlich benachteiligt
inzwischen wegen einer nicht unerheblichen Anzahl von PKWs, die durch deutlich höhere Helligkeit und Farbtemperatur ihrer modernen XENON-Scheinwerfer ohnehin
eine bessere Wahrnehmbarkeit geniessen.
Wäre es also für den Gleichstand der Sicherheit nicht sinnvoll und konsequent in erster Linie dafür zu sorgen, dass die vorhandene Dauerquelle Abblendlicht verbessert wird ?
Technisch möglich und eigentlich längst als Lösung verfügbar und deswegen überfällig wäre die Ausrüstung der Motorradflotte mit zeitgemässem
und ausgereiftem XenonHID-Licht.
Weil möglicherweise aber die entwicklungstechnische Umsetzung speziell an dynamisch bewegten Motorrädern wegen der dafür erforderlichen komplexen
Leuchtweitenregulierung zu teuer wäre, lässt ihre Verbreitung bis heute auf sich warten.
Ein Lichtblick am Horizont sind jedoch die neuesten Produkte auf LED-Basis, die bei mittlerweile ebenbürtigem Wirkungsgrad im Vergleich zu XenonHID für die dringend notwendige Beschleunigung in der Entwicklung sorgen könnten.
Bereits verfügbar und geeignet als Übergangslösung sind hier Module bestehend aus einzelnen Arrays, die beispielsweise die benötigte Leistung
von etwa 5 Watt für Tagfahrleuchten oder gar rund 15 Watt als Nebelzusatzscheinwerfer zur Verfügung stellen.
Die zur Lichtführung der LEDs durchwegs eingesetzte Projektionstechnik mittels Linsen erlaubt sogar künftig konzeptionell die Realisierung einer Zentralscheinwerfereinheit, die für die optimale Ausleuchtung in einer Anordnung aus mehreren Arrays mit jeweils individueller Focussierungsrichtung ausgelegt ist .
Sie ist in der Lage, vollelektronisch mittels Halbleiter-Lagesensoren, also ohne jegliche bewegte Teile und verzögerungsfrei, die für die jeweilige Fahrsituation benötigte Lichtverteilung zu schalten, also neben dem dynamisch adaptiven Abblend- bzw. Tagfahrlicht -, integrierte Fern- und Nebelscheinwerfer- und am Ende gar Kurvenlichtfunktionen zu vereinen.
Gruss aus Köln
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