monopod, servus und guten abend,
klar hab ich am bock gesessen heute.
kann ja nicht staendig den mund so voll nehmen und dann kneifen, wenn's drauf ankommt
.
weiss zwar nicht, ob es sonst noch jemanden interessiert, was meine wenigkeit heute so getrieben hat, aber nachdem du selbst interesse bekundest, hier also mein heutiger tagesablauf in kuerze (unterscheidet sich wenig von anderen tagen)
0400 morgenappell, tasse "africafé"
, hausarbeit, reparaturen...was so anliegt.
0630 thermokombi ueber normale strassenklamotten, polo-stiefel, jethelm, mountainbike-winterhandschuhe.
keine protektoren, sitze immer ziemlich "zivil" auf meinen mopeds im allgemeinen. (wenn ich 2-3 mal im jahr auf 'ne cross-strecke gehe, dann trag' ich 'nen einfachen panzer)
schnee checken - waren ca 15 cm ueber nacht, hauptstrasse bis zu meiner arbeit festgefahrene schneedecke -> luftdruck reduzieren, bis die reifen eine schoen breite auflage bieten. mach ich nach gefuehl.
wenn ich bei besseren strassenverhaeltnissen an der tanke wieder luft draufgebe, waren beide reifen so bei 0,5-0,7 bar.
bei minustemperaturen vertraegt der tkc relat. wenig luft, weil er dann recht steif ist)
zur zeit fahre ich tkc80 contis mit ca 30% restprofil.
mit so wenig luftdruck liegen immer mehrere stollen nebeneinander im schnee/matsch.bessere traktion kriege ich dannn nur noch mit ketten oder spikes - mit letzteren habe ich keine erfahrung, spikereifen kosten der satz knapp 500,- euro, mir zu teuer fuer den spass...
mit den "platten" reifen laesst es sich ganz gut im schnee fahren, wenn er lose oder festgefahren ist.
hat es tagsueber getaut, und sind matschige spurrillen der autoreifen dann (ueber nacht) wieder gefroren, eventuell zugeschneit, dann rutscht man bisweilen ohne vorwarnung in diese spuren.
fuehlt sich bisschen an, wie wenn man mit dem rennradreifen in ne strassenbahnschine reinkommt.
vorne bremsen geht bei schnee und matsch ganz ok, bei eis schaut man aber besser noch nicht mal richtung handbremshebel.
auf eis braeuchte man einen lamellenschnitt im reifen, wie es bei autos ueblich ist, die koennten sich etwas im eis verzahnen...
beim heutigen berufsverkehr mit den ueblichen schleichern brauchte ich fuer die 12-15 km zur arbeit statt wie im sommer 10 min nun 30 min.
das problem bei schnee/eisglaette ist nicht so sehr die eigentliche sturzgefahr, sondern ungemach droht von den kaefigfahrern, die dir mit ein paar metern abstand am ruecklicht haengen.
kurven und schraeglage das war mal, ein paar wenige grad und gut ists.
anfahren, beschleunigen, bremsen, so, als wollte man extrem materialschonend fahren.
fuesse gleich nach dem anfahren auf die rasten stellen, wenns anfaengt unruhig zu werden, den arsch leicht anheben:
so kommt mehr gewicht auf die rasten und der schwerpunkt liegt tiefer; so laeuft das bike stabiler.
frueh hochschalten und im grossen gang fahren, beim gaswegnehmen sachte sein, weil die hinteradbremswirkung zum blockieren fuehren koennte.
diese tendenz ist bei 1-u. 2-zylindern hoeher, als bei mehrzylindermotoren.
meine "winterschlampe" supertenere kann man im letzten (5.) gang noch mit 1.200 touren fahren, dass macht das fahren auf glaette eher einfacher, als mit ruppigeren motoren.
auf der arbeit angekommen nehm ich mir meine liste mit anzufahrenden kunden, lege die beste reihenfolge fest, verstaue die paeckchen, und los gehts.
so verbringe ich je nach erfordernissen und geschaeftslage ein paar stuendchen im sattel, befahre viele nebenstrassen oder es geht in die nachbarortschaften mit aehnlichen anforderungen.
konstruktiv hat die tenere einen hohen schwerpunkt, dh, wenn sie mal kippt, ist sie schwerer abzufangen.
daher fahre ich bei glaette nur mit halbvollem tank, also ca 15 litern.
handstulpen helfen, die haende vorm kalten wind zu schuetzen, relativ duenne handschuhe (mtb), die sich schnell an und ausziehen lassen, wie ich es 50 mal am tag machen muss (zb um zu kassieren) in verbindung mit heizgriffen - so ist die kaelte gut zu ertragen.
wenns schneit oder wenn schneefegen herrscht, ist allerdings die linke hand dauernd an der brille oder dem visier zum wischen. dadurch durchnaesst der handschuh...
jethelm fahre ich bis ca -5 bis -8 ° c, mit dem windeffekt (windchill) fuehlt es sich noch frischer an.
die eskimos - sorry: korrekt inuit - und die lappen nennen ihre erfrorenen stellen im gesicht salopp "elchkuss"...so weit habe ich es noch nicht gebracht.
wenn ich weiter fahren muss am stueck und bei hoeheren tempi, dann halt klapphelm
wenn alles nichts hilft und ein rutscher nicht mehr abgefangen werden kann, dann am besten die karre hinknallen lassen, beine spreizen.
meist rutscht das bike dann von dir weg und du hinterher.
letzten winter bin ich ohne stuerze gefahren, und bis dato ist mir das glueck hold geblieben.
heute abend 1930 uhr hatte ich 112 km auf dem tageszaehler, mein schnitt duerfte bei 20 kmh gelegen haben
-> normal!
das fahren war so anstrengend, dass ich 2 x mein unterhemd gewechselt habe. (traditionell koennen meine unterhosen mehr aushalten
)
am heutigen tag stellte ich die leistungsfaehigkeiten meiner gs und der tenere einander gegenueber. mein fazit: mir taugte die tenere (aufgrund ihrer vergebenderen motorcharakteristik) besser als die bmw.ihr hinterrad neigt eher zum blockieren, selbst beim feinmotorischen gashahnschliessen.
ausserdem hat sie keine heizgriffe
das angehaengte foto zeigt eine typische situation beim ausfahren.
na, keine lust gekriegt, die lola zu reanimieren
bis dahin, herzliche gruesse aus dem saarlaendischen outback,
wolfram