Moin.
auch ich fahre seit fast 40 Jahren und mit ungebremster Lust Motorrad, Sommer wie Winter - und auf normaler Straßenbereifung. Im Winter meide ich allerdings Eis, Schnee und frisches Salz auf der Straße (war früher mal anders, aber da war ich auch noch nicht "alt" und "oll"). In meinem Biotop, den Dutch Mountains, am Rande von Eifel und Ardennen, gibt es zum Glück viele Wintertage mit > 4°C. Im letzten Winter sind so immerhin 3000 km zusammengekommen.
Während auf meinen Sommertouren oft der Weg das Ziel ist, fahre ich im Winter gerne Attraktionen an, um sie mir näher anzuschauen. Die Unterbrechung hilft gut gegen sich ausbreitende Kälte. Ein gutes Essen auf der Tour erledigt dann den Rest.
Die klimatischen Verhältnisse im Winter scheinen auch keinerlei gesundheitliche Probleme auszulösen. Eher das Gegenteil. Meine letzte Erkältung liegt über 20 Jahre zurück - und sie traf mich in einem Winter, in dem ich jobbedingt nicht zum Motorradfahren kam.
Trifft man im Winter auf andere Motorradfahrer, so gehören diese fast immer zu einer Spezies, die im Sommer fast ausgestorben scheint, bzw. in der Masse der "welche Karbonfolie kann man noch wo draufbeppen?" und "wie bekomme ich das Fahrzeuggewicht durch Touratech Anbauten weiter angehoben?" untergehen. Streckengespräche im Winter sind also fast immer erbaulicher.
Erwische ich doch einmal eine salzhaltige Straße, so ist das nicht wirklich problematisch. Am Ende der Tour die Kiste einfach kalt absprühen. Betonung auf "kalt", keinesfalls heiß. Mit purem Wasser, ohne Zusätze. Als ich 2013 meine alte K1100 verkaufte, sah diese aus wie aus dem Prospekt. Und sie stand 20 Jahre draußen, nur mit einer guten Plane abgedeckt.
Winterfahrten sind anders - aber genau so schön. Man findet allerdings oft keine Mitfahrer.
Grüße,
Thomas