Ganz allgem. würde ich empfehlen:
Scheiben rundrum frei machen, Motor starten, ESP (o. wie das Gedöns heisst) ausschalten, und schon ist Spaß angesagt.
Man (Frau auch, wenn sie will) merkt wieder, was das Ding tut wenn man zu viel Gas gibt (zwei durchdrehende Räder geben häufig urplötzlich viel mehr Vortrieb als beide nicht durchdrehend, durch schwachsinnige Regelung bei einem ausgebremsten Motor o. einzeln gebremst
). Das Lenkrad muss man dann allerdings nicht nur festhalten (erstaunlich! Muss man das?
), sondern darüber hinaus auch noch sinnfällige Lenkbewegungen machen (passend zur Antriebsart -vorn/hinten/rundrum- sogenanntes "Gegenlenken", nachzuschlagen in jedem guten Fremdwörterlexikon
).
Diesen "vertraulichen" Geheimtip
gebe ich kostenlos an möglichst viele Leute, irgendwie muss es schließlich zu schaffen sein, die Straßen leer zu bekommen
.
Was die "Fahrgier unter allen Umständen" angeht, erinnert mich das an eine Tour im September in I. Single Tracks mit Steigungen, Gefällen engsten Serpentinen (nur in Schräglage, mit geringstmöglicher Geschwindigkeit zu durchfahren), 90° Hauseckenumrundungen (weil die Single Tracks auch mal direkt über Höfe führen), üble Schottereinlagen (z.B. mitten in oder hinter der engen, steil abfallenden Kurve beginnend) usf.
Die klare Ansage (ebenso klar wie das derzeitige Winterwetter vor der Tür
) war: Ich u. ein paar von uns (ungef. 5-6 hätte ich geschworen) machen morgen eine "Männertour". Kleinste Straßen, engste Serpentinen, Schotter, ..., es wird schnell gefahren
. Morgens standen 18 von 23 Leuten da (woraufhin ich den Tourguide fragte, was die alle da wollten. Die Antwort wusste er aber auch nicht sofort
), nach einer halben Stunde warteten wir (die ersten sechs) fast 15min auf den Rest der Mannschaft. Von da an fuhren wir getrennt (wieso eigentlich?
). Die verbleibende Gruppe hätte auch noch mal in ca. zwei zerfallen können, aber das wollte ja niemand, wir wollten ja zusammen Spaß haben
.
Mit dem gleichen Gottvertrauen fahren heuer 99% der Dosentreiber bei Verhältnissen los, die sie weder beherrschen (die meisten beherrschen ihre Dose nichtmal bei trockenem Wetter) noch kennen. Die letzten Jahrzehnte haben uns kaum ähnliche Verhältnisse beschert, noch ist eine ausreichend große Anzahl der Verkehrsteilnehmer regelmäßig im Winter in Ländern wie N, S o. FIN unterwegs, um irgendwie geartete Kenntnis über das Verhalten ihres fahrbaren Untersatzes bei Eis u. Schnee zu erwerben. Wobei sich die wenigsten überhaupt die Mühe machen würden, da sie ja EPS, ABS, BSE
u.ä. an Bord haben
(Besonders BSE ist vielfach an Bord
). Und, wie bereits erwähnt wurde, verlässt sich jeder Schwachkopf felsenfest darauf, daß ausgerechnet für ihn, der er äußerst dringend (innert 4 Stunden, seiner normalen Fahrzeit) z.B. von H nach F muss (und die Unwetter-, Schneefall-, Stauvorhersagen sind nur für die anderen, nicht für ihn
), die linke Spur der Bahn durchgehend trocken "präpariert" u. für Geschwindigkeiten oberhalb 200km/h geeignet ist. Leer ist sie nat. auch, da alle anderen Schwachköpfe wg. der schlechten Vorhersagen zuhause zu bleiben haben
.
Ich bekomme ständig einen K (nach Wahl
)-Reiz, wenn ich Leute an Ampeln, Kreuzungen, auf Autobahnen etc. sehe, die weder wintermäßig ausgerüstet sind, noch irgendwie fähig sind, ihr Gefährt angemessen zu beherrschen.
Mobil sein zu müssen, aus welch vorgeschobenen Gründen auch immer, entschuldigt nicht, wg. genereller Unfähigkeit o. mangelnder Ausrüstung nicht mobil zu sein, sondern eher als "Parkuhr" dazustehen.
Grüße
Uli