Inwieweit das "allgemein" bekannt ist, kann ich nicht beurteilen... zumindest den BMW-Vertragswerkstätten muss es bekannt sein, die haben damals alle diese Information erhalten.
Grundsätzlich kann ich wenig dazu beitragen, wie es sich beim Befüllen/Entlüften verhält, da ich zumeist anders vorgehe, als nahezu überall beschrieben:
Aus rein physikalischer Sicht betrachte ich es als unsinnig, einen Kreis von oben nach unten zu befüllen/entlüften. Luft ist leichter als Bremsflüssigkeit, warum sollte ich bei den Radkreisen und dem vorderen Regelkreis vom Zylinder zum Modul und bei den Radkreisen vom Modul zu den Sätteln arbeiten und die enthaltene Luft als leichteres Medium dabei hubweise nach unten drücken? Ich setze eine 100ml-Spritze und kurzem Stück Schlauch an den Sätteln an und drücke die Bremsflüssigkeit in einem Zug durch, bis die Behälter der Radkreise (bei der R im Modul, bei der K extern hinter rechten Heckverkleidung) sich füllen. Beim vorderen Regelkreis setze ich die Spritze am langen Entlüftungsnippel an und drücke die Bremsflüssigkeit bis in den Behälter des Handbremszylinders. Und weil das immer so gut funktioniert und zudem die die Dichtungen der Bremszylinder schont, mache ich es lediglich beim hinteren Regelkreis entgegen der Physik und drücke vom langen Entlüftungsnippel aus durch den Fußbremszylinder in Richtung Voratsbehälter, bis er sich füllt. Lediglich zum Abschluss entlüfte ich kurz an den beiden langen Entlüftungsnippeln des Moduls, da es sich dabei um die höchste Stelle innerhalb des Moduls handelt (und meist tritt dort noch eine kleine Luftblase dabei aus).
Mit dieser Methode habe ich bisher nie länger als 1h zum vollständigen Befüllen/Entlüften benötigt, unabhängig davon, ob K- oder R-Baureihe. Beim ABS2 liege ich meist bei rund 30min. Dabei ist es nahezu irrelevant, ob ich neu befülle oder "nur" austausche.
An Werkzeugen dafür besitze ich lediglich eine Spritze mit Schlauch sowie für seltene Fälle (u.a. auch an diversen PKW´s) einen Auffangbehälter mit Schlauch und Rückschlagventil:
Was
@teileklaus schreibt, sehe ich auch so: ich habe vor vielen Jahren mal einen Testaufbau gemacht mit Handbremseinheit auf der Werkbank, 2m transparentem Schlauch und Bremssattel auf dem Boden liegend. Mit jedem Pumpen am Zylinder wanderten Luftblasen ein paar cm Richtung Sattel, aber auch beim Lösen des Handbremshebels ein Stück zurück Richtung Zylinder... 3 Schritte vor, 1 Schritt zurück! Beim zu schnellen Lösen wurde aus einer Luftblase oft auch mehrere kleine ... war irgendwie unbefriedigend!