Das ist auch der Regelfall. Mercedes nennt sowas beispielsweise Junge Sterne und verkauft die Teile über die Händler mit Neuwagengarantie (so war es zumindest mal). Jahreswagen von Mercedes (die waren tatsächlich neuwertig), hatten meist bis max. 10 tkm drauf und standen die überwiegende Zeit in der Garage. Und wurden auch entsprechend gepflegt denn es gab (gibt es wohl immer noch) eine Garantie des Werks diese nach Nutzung über den Jahreswagenpool weiterverkaufen zu können. Bei der Eingangsprüfung wurde jedes Kratzerchen aufgeführt und führte letztlich zu Abschlägen bei dem Wiederverkaufspreis. Also warum sollte ein MB-MA da nicht pfleglich mit seinem Fahrzeug umgehen.
Bei den BMW-Motorrädern ist es ähnlich, wobei die Halter sich um den Wiederverkauf selbst kümmern müssen. Hierzu steht denen die Plattform Gebrauchtmotorräder von BMW-Motorrad zur Verfügung. Die Fahrzeuge müssen ein halbes Jahr (oder waren es neun Monate ?) auf die MA zugelassen sein. Wir hatten eine GS J. 02/2007 im Juni besichtigt, einen Kaufvertrag abgeschlossen und im Oktober 2007 gekauft (ich meine mich erinner zu können, daß die Zulassung auf den MA mindestens 9 Monate war und nicht 6). In dem Kaufvertrag war eine Ziellaufleistung angegeben und es war auch der Zustand definiert. Das Überschreiten der Ziellaufleistung führte vereinbarungsgemäß zum Preisabschlag/km, ein bei Kauf deutlich vom vereinbarten Zustand abweichender Zustand zum Vertragsrücktritt. Also warum sollte der Verkäufer mit seiner Maschine nicht pfleglich umgehen.
Auch das besagte Heitzen bei der Probefahrt eines Vorführers ist für mich nicht nachvollziehbar. Zumindest nicht so, daß dies scheinbar jeder so machen würde. Ich hatte meine GS in der NL Frankfurt gekauft, ehemals Kleyerstr., mitten in der Stadt. Wie man dort mit kaltem Motor Vollgas fahren soll ist mir unklar. Selbst auf den Autobahnen rund um Frankfurt ist das nicht ganz einfach. Etwas flotter im Spessart unterwegs sein ist in Ordnung, dafür ist das Motorrad aber auch gemacht. Unabhängig davon hatte meine GS 800 km drauf und zählte in dem Sinne wohl mehr als Fahrzeug mit Tageszulassung denn als Vorführmotorrad. Solche gab es auch, mit 10000 km zu einem immer noch hohen Preis. Schon deswegen hätte ich sowas nicht gekauft. Dann lieber von Privat, was ja nicht schlecht sein muß. Nicht jeder der privat verkauft ist ein Gauner der nichts besseres zu tun hat als den anderen über den Tisch zu ziehen. Ich zumindest denke und handle so. Wer anders denkt, sollte mal darüber nachdenken, ob er dabei nicht von sich auf andere schließt.
Gruß Tom