Google Maps und ähnliche Dienste sind darauf ausgelegt, Autofahrer effizient von A nach B zu navigieren. In diesem Bereich sind Google Maps oder Apple Karten klassischen Navigationsgeräten weit überlegen – das steht außer Frage.
Für Motorradfahrer, Wohnmobilfahrer oder Radfahrer hingegen geht es oft nicht um die effizienteste Strecke, sondern um landschaftlich reizvolle, kurvige oder abenteuerliche Routen. Genau hier stoßen viele Navigationssysteme an ihre Grenzen, denn:
- Mathematische Algorithmen der Navigation: Die Routenberechnungen in den Geräten sind oft nicht für „uneffiziente“ Strecken optimiert.
- Eingeschränktes Kartenmaterial: Viele Karten kennen bestimmte kurvige Straßen oder kleinere Wege nicht – selbst wenn diese sichtbar sind.
- Der CRN z.B. zeigt Schwächen, sobald Wegpunkte genutzt werden. Nutzt man jedoch Tracks, können diese Einschränkungen umgangen werden. Auch zum Thema "VIA" gibt es einen Workaround.
- Ein positives Beispiel ist Kurviger mit der eigenen Engine/Dienst „GraphHopper“.
- Auch Microsoft Azure arbeitet aktuell an diesem Thema, wobei die Ergebnisse noch abzuwarten sind.
Es spielt kaum eine Rolle, welcher Planer genutzt wird, wenn das Endgerät die Route später verfälscht oder neu berechnet! Unser grösstes Problem!
- Punktanhäufung als Workaround: Manche setzen auf eine hohe Anzahl an Punkten, um das Verhalten des Geräts zu kontrollieren.
Garmin erlaubt z. B. bis zu 30 Via-Punkte und eine beliebige Anzahl an Shaping-Punkten – wobei diese nutzlos sind, wenn das Navi selbst rechnet.
Meine Tests zeigten, dass sogar 300+ Punkte problemlos auf einem Garmin XT funktionieren.
Allerdings sind dem Garmin die shaping völlig egal, sofern es selber rechnen darf und von der Route abgewichen wird. ( meine Erfahrung..)
- Viele andere Navis haben hier ein Limit von 50 Punkten.
Die ideale Kombination aus Planer und Endgerät ist also entscheidend, damit die Route wie gewünscht funktioniert.
Und ganz wichtig, zu wissen wie meine Endgerät "tickt".
CRN und TomTom: Diese Geräte kommen unseren Wünschen nach präzisen Strecken mit Tracks
sehr nahe.
Werden Wegpunkte genutzt, verhalten sich die Geräte wie klassische Navis und berechnen von Punkt zu Punkt. Das kann sehr nervig sein, wenn Wegpunkte in gesperrten Bereichen liegen.
Hier ist oft ein Überspringen von Punkten notwendig.
meine Betrachtung der Planer: ( also ohne deren eigenen App )
- Track of the Day:
- Der universellste und umfangreichste Planer.
- Komplex in der Bedienung, erfordert Einarbeitung. Für gelegentliche Nutzung eher ungeeignet.
- Vergleichbar am ehesten mit BaseCamp.
- MRA (MyRoute-app) und Kurviger:
- Benutzerfreundlich, einfache Bedienung.
- Unterstützen verschiedener GPX-Versionen und sind daher vielseitig einsetzbar.
- Ideal für Nutzer mit Grundkenntnissen über ihr Endgerät.
Das derzeit umfangreichste
und komfortabelste Komplettsystem ist MRA.
Besonders durch die neue Routing-Funktion, (die dem CRN-Track-Routing ähnelt), bietet es für mich eine ideale Lösung.
Gefolgt wird MRA von Kurviger, das ebenfalls ein hervorragendes System bietet.
Wer seinen Urlaub gerne ausgiebig plant und mit POI aus verschiedenen Quellen arbeitet,
für den ist TD eine gute Wahl.
Ich denke das vor allem Tourguides und Reiseanbieter
sich hier wohl fühlen dürften, weil TD zudem auch noch nahezu alle Endsysteme praktisch native bedienen kann.
Der Markt entwickelt sich endlich weiter, sodass Nutzer nicht mehr ausschließlich auf Garmin angewiesen sind.
Besitzer einer aktuellen BMW mit Navi-Vorbereitung würde ich heute kein Garmin mehr empfehlen, da es mittlerweile bessere Alternativen gibt.
Wer jedoch bereits ein Garmin besitzt und mit BaseCamp als Planer klarkommt, muss nicht wechseln – es ist ein sehr gutes Navi.
Gruss, Uwe