Klar nervt die viele Werbung, aber hast Du dir auch mal überlegt, was eine gute Motorradzeitschrift ohne Werbung kosten würde?
Zum einen ist der Verlag darauf bedacht mit der Zeitung Geld zu verdienen, die Kosten und Unkosten müssen gedeckt sein!
Oder wärst Du bereit für eine Motorradzeitung 25-30 Teuronen auszugeben?
Also ich nicht!
By the way, ich habe den Tourenfahrer im Abo, ebenso das Mo-BMW Sonderheft, darüber hinaus lese ich noch regelmässig Motorrad-Abenteuer das Heft bietet einen gesunden Querschnitt von Reisen über Technik bis zum Endurosport. Wenn das Heft monatlich erscheinen würde, dann kündige ich mein Tourenfahrer Abo.
Alle anderen Zeitschriften lese ich höchstens beim Arzt oder um mir die Zeit beim Fliegen zu vertreiben!
Gruß
Ich rede ja auch nicht von der vielen Werbung, die als solche erkennbar geschaltet ist, sondern die als Reiseberichte getarnten PR-Artikel von Touratech.
Ebenfalls richtig ist, dass die Verlage Geld verdienen müssen. Aber das tun sie seit der sog. Wirtschaftskrise wieder mehr als ausreichend. Der Axel-Springer-Verlag hat 2009 eine Rendite von 12% eingefahren - mehr als die Autoindustrie.
Allerdings haben die Verlage im Vorfeld den Großteil ihrer Redakteure entlassen und füllen dieses journalistische Vakuum nun mit Leserbeiträgen und von Firmen bereitgestellten Artikeln, die als journalistischer Beitrag daherkommen, aber nicht's anderes wiederspiegeln, als die Meinung der Firma. Mit (Motorrad-) Journalismus hat das nichts mehr zu tun.
Und da es leider immer wieder Leute gibt, die für einen kostenlosen Abdruck oder 50 - 100 Euro ihre Reiseberichte und die Fotos hergeben, wird sich daran auch nicht's ändern.
Und um mal ein Beispiel für die wirkliche Gewinnspanne zu nennen: wenn du dich bei der Vorbereitung einer Reise von TT unterstützen lassen möchtest, gewähren sie dir 10% auf den einmaligen Einkauf und wollen dafür so um die 20 Fotos für eine zeitlich und räumlich unbeschränkte Nutzung haben.
Du sparst also bei einem fetten Einkauf von 2.000 Euro ganze 200 Euro. TT bekommt also für 200 Euro 20 Fotos, die sie weltweit für PR Zwecke einsetzen kann. Natürlich haben sie dann noch lange keine professionelle Qualität, aber irgendein brauchbares Foto wird schon dabei sein. Und wenn die Gradation, der Bildaufbau, die Belichtung oder die Farben nicht stimmen, ist das auch egal, weil der Leser mittlerweile so viele schlechte Bilder gesehen hat, dass seine Sehgewohnheiten inzwischen so gelitten haben, dass er es ja eh nicht merkt. Und falls er es merkt, beschwert er sich nicht beim Verlag.
Wenn sie dafür auf dem freien Markt jemanden beauftragen würden, kämen sie auf fast 13.000 Euro.
Mittlerweile findest du in den RSS-Feeds der verschiedenen Nachrichtensender nahezu identische Texte von den Vorkomnissen aus aller Welt. Nachrichten werden heute zentral verteilt und einer schreibt beim anderen ab.
Aber dabei geht es nicht darum, eine Zeitung oder ein Online-Magazin bezahlbar zu halten, sondern um Gewinnmaximierung.
Nur mal so als Gedanke für die Nacht...
Viele Grüße
Marcus
PS: Blättert doch mal die Motorrad-Zeitungen durch und fragt euch, welches der Fotos ihr euch an die Wand hängen würdet und euch zwei Jahre später auch noch anschauen wollt.