Hallo,
wenn man außerhalb des ADAC-Auffangnetzes unterwegs ist, halte ich vorsorgliche Wartung für sinnvoll. Das hängt natürlich sehr von der bisherigen Pflege, Laufleistung und Beanspruchung ab.
In der Wüste oder fernab möchte man sich ungern um Teilebeschaffung und Reparatur kümmern müssen.
Ich fahre auf Fernreisen auch eine 2015 GSA. Ich schildere am besten mal, wie ich mit dem Mopped bisher umgegangen bin. Die üblichen von BMW genannten Wartungen setze ich voraus, hier ist nur wichtig, dass diese auch ordentlich ausgeführt wurden. Da kann man sich sicher sein, wenn man es selber macht.
Bei 70 000 km habe ich die Kraftstoffpumpe und den Kraftstofffilter erneuert. Dann sieht man auch, ob Verschmutzungen im Tank sind und könnte diese auch beseitigen. Das war bei mir ganz sauber, ich habe aber auch einen Filtersack am Einfüllstutzen. Der Kraftstofffilter war nach dem Aufschneiden verfärbt, aber nichts Ernstes, ein neuer Filter kostet auch nur einen Zehner.
Den Kardan kontrolliere ich regelmäßig, also alle 20 000 km. Da sieht man dann, ob alles trocken geblieben ist, kann die getriebeseitige und HAG-seitige Verzahnung schmieren, die Manschetten neu eindichten und die Eingangswelle am HAG kontrollieren. Bis 100 000 km waren die Kreuzgelenke seidig weich, dann merkte ich, dass das HAG-seitige Kreuzgelenk anfing, bei einem gewissen Winkel einen anderen Widerstand zu haben. Bei 110 000 km habe ich den Kardan erneuert.
Ebenso habe ich bei 110 000 km die Einspritzdüsen und die Zündspulen gewechselt. Ich kann nicht sagen, dass sie vorher schlecht lief, aber nach Rücksetzen der Adaptionswerte läuft der Motor sowas von perfekt. Vermutlich ist die Zerstäubung der neuen Einspritzdüsen doch besser.
Schwingenlagerung habe ich bei 100 000 erneuert. Die alten Lager waren aber in Ordnung.
Im wirklichen Leben kommt es fast nie zum ABS-Einsatz. Darum immer wieder mal das ABS ansteuern, damit alles schön gängig bleibt. Sollte man beim Bremsflüssigkeitswechsel sowieso machen.
Bremsen gut warten, Schwimmsattelbolzen hinten fetten. HAG-Getriebe auf Spiel kontrollieren, Öl häufiger im HAG wechseln, altes Öl inspizieren, Federbeine kontrollieren, hin- und wieder Fahrwerk neu kalibrieren, Telelever auf Spiel kontrollieren, ordentliche Wartung machen. Batterie wechsele ich nach drei Jahren.
Unterwegs habe ich genau das Werkzeug abgestimmt auf mein Mopped dabei, das man bei üblicher Wartung auch braucht. Damit man auch mal den Luftfilter ausblasen kann. Anders als daheim kommt es mir hier nicht auf das komfortabelste Werkzeug an, sondern auf geringstes Gewicht. GS911 zur Diagnose. Als das größte Risiko unterwegs sehe ich Reifenschäden. Deshalb vorher schön üben, den Reifen von der Felge zu nehmen mit Hilfe des Werkzeugs, das man dabei hat. Sollten die Gummiwürste nicht reichen, kann man von innen ein Reifenpflaster anbringen oder auch einen Schlauch einlegen. Ein 19er Schlauch reicht bei der GSA für vorne und hinten.
An Teilen habe ich alles für Reifenreparaturen dabei, Zündkerze, Schalthebel, die drei Sicherungen, Benzinpumpe.
Gruß, Reinhard