Aber jetzt mal grundsätzlich zurück zu der Forderung des Verkehrsforschers. Wenn wir wollen, dass es weder Verkehrstote noch negative Umweltfolgen durch den Straßenverkehr gibt, dann müssen wir in letzter Konsequenz den Straßenverkehr komplett einstellen - mit untragbaren Folgen für unsere Gesellschaft. Schon die Forderung nach einem Führerschein für Männer erst ab 26 würde in vielen Branchen einen Zusammenbruch bedeuten. Man stelle sich nur mal die Bundeswehr vor...
Auch bei den immer wieder forsch vorgetragenen Forderungen, alten Autofahrern Zusatzprüfungen oder sonstige Schikanen aufzuerlegen, ärgert mich die geringe Weitsicht. Nehmen wir mal an, wir würden jeden ab 65 alle fünf Jahre zur Nachprüfung schicken. Wie viele Unfälle würden dann tatsächlich vermieden? Wie viele Alte müssten ihr Leben komplett ändern, weil sie plötzlich nicht mehr Auto fahren dürfen? Und wie viele Milliarden würden in die Kassen von TÜV & Co. fließen?
Ich finde solche rabiaten Forderungen vor allem im Umfeld eines Motorradforums seltsam. Was wir tun, tun wir zu 90 Prozent als Freizeitgestaltung, bei relativ hoher Unfallgefahr. Würde man das Motorradfahren auf einen Schlag verbieten, würde kein Handwerksbetrieb ohne Fahrer dastehen...
Man sollte sich hin und wieder vergegenwärtigen, dass Unfallvermeidung nicht der eigentlich Zweck von Straßenverkehr ist;-)