Nicht, dass da jetzt etwas total falsch rüber gekommen ist: Ich finde es nicht richtig, wenn Horden wild gewordener Zweiradfahrer, egal ob ohne Motor oder mit, für sie gesperrte Straßen befahren. Wenn man sich manche Alpenwege ansieht, entstehen durch Mountainbiker auch massive Schäden an diesen Wegen, welche dann über den Winter zu Abrutschen der Grasnarbe etc. führen.
Leider sind einfach manche Menschen so egoistisch, dass ihnen alle anderen um des eigenen Spaßes Willen egal sind. Wäre dies nicht so, bräuchten wir keine oder zumindest deutlich weniger Gesetze.
Wenn Du die normale Ausbildung für Reiter oder Fahrer mit machst, bekommst Du in dem vorbereitenden Unterricht für den Basispass, den Reitpass, die diversen Reit- und Fahrabzeichen immer sehr ans Herz gelegt, wie sich Reiter zu verhalten haben. Egal welche Dachorganisation für die Ausführung der Kurse und die Erteilung der Bestätigungen zuständig ist - der Reiter und Fahrer hat den schwächeren Verkehrsteilnehmern immer vorsichtig und umsichtig zu begegnen. Trifft man vernünftige Reiter im Wald, werden sie maximal im Schritt an einem vorbei gehen oder fahren, wenn sie nicht gar stehen bleiben, damit die Fußgänger passieren können.
Aber wie geschieht es denn mit den Reitern im Umgang mit stärkeren Verkehrsteilnehmern? Als Packtierführer habe ich den gleichen Rang wie jemand der einen Karren im Straßenverkehr schiebt. Ich habe noch nicht mal bei "Rechts vor Links" Vorfahrt!. Als Fahrer oder Reiter bin ich vollwertiger Teilnehmer im Straßenverkehr. Aber ich werde in der Regel nicht ernst genommen. Es wird aufgefahren, gedrängelt, knapp überholt, geschnitten, die Vorfahrt genommen. Durch die Bank weg werde ich durch Auto-, LKW- und Motorradfahrer gefährdet.
Ich merke es selbst, wenn ich mit dem Auto oder Motorrad ein Fuhrwerk überhole und bis zur geeigneten Stelle die angemessenen 50 Meter Abstand halte um dann mit gleichmäßiger Geschwindigkeit im großen Gang ohne Gas zu geben oder zu schalten mit ausreichend Abstand zu überholen. Die Krönung ist es für mich immer, wenn ein Rudel Brüllaffen-Motorradfahrer mit ihren getunten Bückeisen und Quasimodo-Buckel an der Kombi an mir vorbei ziehen und dem Gespann mit lauten Gasstößen auf den Pelz rücken. Und das ist keine Ausnahme - das ist am Wochenende gelebter Straßenverkehr! Ich kann dem Fahrer an den Leinen nur nachempfinden, wenn er seinen Tieren im Maul hängt weil ein paar Deppen (naja, ich denke das sind 90% der Fraktion) mal wieder die Eier aus der Kombi baumeln lassen. Was geht die der andere Verkehrsteilnehmer an, der versaut ihnen ja nur die Rundenzeiten ...
Und genau dieser Typ ist es auch, der auf Reitwegen crossen geht und und am Wochenende seine Rennen am Kesselberg fährt. Der Mittags auf dem gesperrten Platz vor der Kirche nach der Messe seine Burnouts macht und direkt im Eingang vom Biergarten parkt.
Der Endurist, der einem im Wald auf schwerer Maschine auf dem Weg begegnet grüßt in Regel, wird langsamer oder hält gar an, damit er das Tier nicht gefährdet. Für diese Fahrer mache ich Platz, winke sie durch oder plaudere sogar ein wenig mit ihnen, wenn beiden der Sinn danach steht. Und dieser Fahrertyp ist es auch auf den Strassen, der zwar zügig, aber angemessen und rücksichtsvoll fährt.
Und ich bin mir sicher, anhand der geschriebenen Kommentare kann man die "echten Motorradfahrer" von den "spaßigen Organspendern" unterscheiden.
Beste Grüße
Hannes