Ich hätte da noch was anderes.
Ich habe meinen Netz bei Maxxim sprich egal wo 8 Cent die Minute ob Festnetz oder Handynetz, SMS usw.
Bei der ganzen Chose muss man drei Geschichten im Auge behalten:
1. Will ich es (nur) in Deutschland nutzen? Dann ist Maxxim genauso gut oder schlecht wie Simyo, Fonic oder wer auch immer.
2. Will ich es im EU-Ausland benutzen (Obacht, die Schweiz und Kroatien sind kein EU-Ausland)? Dann kann man die ganzen 8 Cent-Verträge vergessen, die Flatrates ebenso, dann wird in 10- oder 100-KB-Schritten abgerechnet. Die EU hat eine Deckelungsregelung durchgesetzt, wonach der Nutzer seine Datenroamingkosten auf 50 Euro im Monat beschränken kann. Außerdem sollen sukzessive die Kosten für die Datenübertragung begrenzt werden. Für Sommer 2012 ist eine Kappung auf 90 ct. netto pro MB vorgesehen, ab 2014 sollen es dann 50 ct. netto sein. 90 ct. netto das sind über ein Euro brutto, da kostet dann eine Suchanfrage auf Google Maps schnell mal drei Euro, das Übertragen eines Bildes in Originalauflösung noch mehr. Es gibt allerdings von verschiedenen Anbietern schon Lösungen und Pakete, bei denen man zu seinem bestehenden Vertrag ein Datenvolumen hinzubuchen kann, das man dann im EU-Ausland verballern kann. Das sind aber in meinen Augen nur Übergangslösungen, mit denen man im Gastland E-Mails abrufen und mal ein kleines bisschen surfen kann, ohne dass es gleich arsch-teuer wird. Man kann dann notfalls auch mal sein Smartphone auf Roaming lassen, ohne dass es einen gleich arm macht, wenn man mal kurz im Karwendel rumkurvt. Je nach Anbieter sind die Preise auch ohne EU-Deckelung längst nicht mehr so wild wie früher. Ich zahle zum Beispiel bei Simyo im Inland 24 ct. pro Megabyte oder 10 Euro pro Monat für ein GB (reicht dicke). Im EU-Ausland kostete das MB bis vor einiger Zeit noch 1,49 Euro (Holla!), jetzt sind es "nur" noch 59 Cent. Das bedeutet aber, dass eine Stunde Spiegel-Online-Lesen in Österreich immer noch doppelt so teuer ist wie an der nächsten Tanke einfach den aktuellen Spiegel kaufen.
Deshalb: Ist man eine, zwei Wochen im Ausland und will meinetwegen jeden Abend surfen (oder sich einfach keine Gedanken um jedes Megabyte machen müssen), dann sollte man sich unbedingt vor Ort eine eigene SIM-Karte besorgen und in seinen UMTS-Stick stecken. Nach meinen Erfahrungen ist es sehr sinnvoll, sich dazu vorab gründlich zu informieren, damit man nicht erstmal tagelang im Gastland herumsucht, bis man weiß, in welchem Shop man welche Karte kaufen muss, welche Verträge es gibt und - vor allem - welche Zugangsdaten man in die Software zu seinem UMTS-Stick eintragen muss, damit man auch einen Connect bekommt. Zum Teil gibt es auch üble Stolperfallen. So soll man angeblich in Schweden keine SIM-Karte kaufen können, wenn man keinen schwedischen Wohnsitz hat. Also muss man ggfs. einen Schweden bitten, einem zu helfen. Bleibt die Aktivierung. Je nachdem, wie häufig man eine neue SIM-Karte benötigt, erscheint es mir tatsächlich nicht blöde, sich irgendein Uralt- oder Minimalhandy in den Koffer zu stecken, mit dem man bei Bedarf die Karte aktiviert (am besten gleich in dem Geschäft, in dem man sie kauft, die Leute können einem dabei helfen). Ein aktuelles iPhone ist für diesen Zweck übrigens ultimativ ungeeignet, weil es spezielle SIM-Karten benutzt. Gute Vorbereitung entscheidet darüber, ob Kauf, Aktivierung und Nutzung einer lokalen SIM im Ausland 20 Minuten oder zwei Tage dauern;-)
3. Will ich es im Ausland außerhalb der EU benutzen? Hier gilt eigentlich fast alles, was ich unter 2. schon gesagt habe, außer dass es noch gefährlicher ist, seine normale, in Deutschland erworbene Telefonkarte für Datenroaming einzusetzen. Die 8.000 Euro für eine Woche in Ägypten mit dem iPhone habe ich ja bereits erwähnt. Bild-Chefredakteur Kai Diekmann hat es geschafft, durch Bloggen und Übertragen von Videoclips in Marokko innerhalb weniger Tage (mehr als 2 Wochen waren es bestimmt nicht) 41.000 Euro zu verballern!
Ich war vor knapp zwei Jahren ein paar Tage in Istanbul - und mein Windows Mobile 6.5-Smartphone hat in sechs Tagen 50 Euro verbrannt, obwohl ich alles abgeschaltet hatte, was Datenaustausch erzeugen könnte. Ein MB kostete bei Simyo im Nicht-EU-Ausland (also egal ob Kroatien oder Malediven) früher fünf Euro (hrrch!). Inzwischen sind es "nur" noch 1,49 Euro - man muss sich also nicht mehr erschießen, sondern kann geordnet Privatinsolvenz anmelden;-)
Deshalb mein Rat: Wer die EU verlässt und ein Smartphone dabei hat, sollte sicher sein, dass er Datenroaming komplett abschalten kann. Sonst sollte man das Smartphone entweder komplett abschalten oder gleich zuhause lassen und für die Reise ein Schlicht-Handy einpacken.
Je nachdem wohin man fährt, muss man noch andere Sachen beachten. So funktionieren in der Türkei gekaufte SIM-Karten angeblich nur in Endgeräten, die in der Türkei registriert wurden. Ich habe von Berichten gehört, in denen das deutsche Handy mit einer türkischen SIM nach wenigen Tagen gesperrt wurde. Ist also alles nicht ganz einfach.
Und wem das alles zu kompiziert ist, der muss eben auf drahtlosen Internet-Zugang im Ausland verzichten. Das ist leider so.