Ich will deine Behauptung nicht in Abrede stellen, ich könnte kein Gegenbeispiel bringen. Aber gerade ein TFT-Display mit seiner Pixelmatrix-Struktur bringt für individuelle Anzeigenoptionen die besten Voraussetzungen mit. Vor 20 Jahren waren vielfach ja noch die LCD-Anzeigen das Maß aller Dinge, die oft auch keine Dotmatrix hatten, sondern einfach nur fest vergebene Anzeigensegmente. Dass man dann in einem solchen Display die Art der angezeigten Inhalte nur in einem sehr beschränkten Umfang einstellen konnte, ist nachzuvollziehen. Mein französischer Kleinwagen von 2005 (Markteinführung 2003) hat jedenfalls einen Bordcomputer mit LCD-Matrix, an dem der Benutzer selbstverständlich die Sprache, Werte wie Geschwindigkeit (mph oder km/h), Uhrzeit (12 oder 24 h) oder Temperatur (Celsius oder Fahrenheit) einstellen kann.
Dass das an einem Premium-Motorrad von 2019 nicht möglich sein soll, erstaunt mich etwas.
Hier mal ein Foto, das zeigt, was Moto Morini aus einem TFT alles rausholt. Das geht stilistisch sicherlich noch besser, aber wenn ein Anzeigeinstrument keine festen Elemente mehr hat, dann wäre so was eigentlich das Minimum:
Viele Grüße vom Sampleman
Es ist völlig unerheblich, welche Technologie (TFT,LCD, Fluoreszenz, …) angewendet wird/wurde, bei allen wäre eine Darstellung wie im Morini Bspl. möglich. Das Problem "vor 20Jahren" war die Rechenleistung der verfügbaren Prozessoren (heute unbegreiflich für "moderne" Kids), wie auch zusätzl. der mangelnde Speicherplatz (Speicher war damals extrem teuer, sowohl Festspeicher/Ram, als auch Festplatte, ebenso unverständlich für heutige Anwender. Die ersten "Festplatten", mit denen ich mich rumgeschlagen habe, wogen mehrere Kilogramm und hatten max. 5MB Speicherplatz, Wechselfestplatten der Zeit -20" Durchmesser, min. 1" dick, brachten es auf 1MB
, und alles kostete ein großes Vermögen -woraus man fix ein kleines machen konnte, seinerzeit allein durch den Erwerb derartiger Dinge
)).
Das vorgebrachte Argument, die Microcontroller hätten nur wenig Speicherplatz, ist auch nicht wirklich zielführend. Im Speicher der MCs wird normalerweise deren Betriebssystem unter gebracht, nicht zwingend auch allerlei Beiwerk, denn sie können durchaus auch externes Memory adressieren.
Was die deutsche Variante der Darstellung angeht:
Ist das Original deutsch, ist das OK.
Ist das Original allerdings englisch (egal ob "english" o. "american english"
), sollte man der deutschen Version mit begründetem Misstrauen begegnen. Ich arbeite für eine amerikanische Fa., und die "deutschen" Anzeigen strotzen nur so von Übersetzungsproblemen (z.B. 3/DREI! verschiedene Übersetzungen nur eines Wortes in nur einer Geräteoberfläche
). Ist schließlich aber auch kein Wunder, weil es der örtliche, kaum des englischen mächtige Singapurianer zuvörderst in Nihongo übersetzt (das er auch nicht wirklich beherrscht
), woraufhin der letztlich die Software veredelnde Japaner das davon macht, was er für "deutsch" hält.Die -über die Jahrzehnte- mehrfach geäußerte Bitte, doch Software von "Muttersprachlern" prüfen und korrigieren zu lassen, wird/wurde von der Businessunit immer wieder geflissentlich ignoriert. Amerikaner können schließlich alles besser, als das der klägliche Rest der Welt kann! (zum Glück waren die Vögel nie auf dem Mond, sonst wär der heute vllt blau und eckig, o. so
).
Unabhängig davon ist der zu einer jeweiligen Sprache gehörende Zeichensatz (jederzeit locker auf einem Punktematrix basierenden Display darstellbar) einfach nur eine Frage des "Willens" der Programmierer. Ob da "Oil Level" oder "Füllhöhe" steht, "Oeltemperatur" o. "Oil Temperature", ist definitiv keine Frage des zur Verfügung stehenden Speicherplatzes (außer, man stellt grundsätzl. mehrere Sprachen zur Verfügung, aber selbst dann ist der zu verwendende Speicherplatz eine Lachnummer).
Grüße
Uli
PS
Ich hätte da noch eine original verpackte Conner 60MB, 5 1/4"/volle Bauhöhe -3 1/4"/82.55mm- 60MB Festplatte im Angebot
Lässt sich sicher leicht am Lenker der GS unterbringen, um den den verwendeten MicroControllern mangelnden Speicher zum erzeugen deutscher Sprache im Display zur Verfügung zu stellen
.