Mir würde es auch sehr leicht fallen, von unterschlagenen Steuern oder auch "veergessenen Steuertahlungen" zu spenden.
Aber lassen wir das mal weg. In der Geschäftswelt ist es nicht üblich und gilt als schädigend für das Ansehen eines Betriebes, eine Person für einen Posten in der Geschäftsführung zu benennen oder zur Wahl vorzuschlagen, die bewiesen hat, dass sie es mit der finziellen Moral nicht so genau nimmt und ein fürchterlich schlechtes Beispiel abgibt. Im FC Bayern München gibt es in den oberen Etagen Personen, die keine Moral haben. Aber finden den wir in dem Berufsfußball überhaupt noch Moral, der "schnöde Mammon" bestimmt dort die Welt.
ich glaube, in dem Fall ist das anders. Her H. muss, wenn er Präsident werden will, von den Mitgliedern gewählt werden. Und wären die entsetzt von der Tatsache, dass ein Vorbestrafter wieder bei ihnen mitmischen will, dann würden sie ihn nicht wählen. Aber offenbar ist genau das Gegenteil der Fall, es herrscht breiter Jubel über seinen Willen ins Amt zurückzukehren. Auch die Sponsoren scheinen damit kein Problem zu haben, Adidas hat schon eine Solidaritätsadresse losgelassen.
Es gibt zwei Dinge, die mich daran hindern, mich darüber auch nur im Mindesten aufzuregen:
1. Der FCB ist ein Fußballclub. Und Fußball geht mir grundsätzlich panzerweit am Allerwertesten vorbei. Der Mann ist ja nicht als .............. verurteilt worden und soll jetzt die Jugendabteilung führen. Und deshalb darf man das ruhig den Mitgliedern des vereines überlassen, wen sie zu ihrem Präse machen. Wer soll es denn sonst entscheiden? Du? Ich?
2. Ich habe die recht glaubwürdige Einschätzung gelesen, dass sie Hoeneß bei seinen Steuerdingen auf eine zu kleinen und zu unerfahrene Steuerberaterkanzlei verlassen hat. Eine international agiererende Kanzlei, die die Steuersachen von Großkonzernen betreut, hätte auch für Hoeneß eine Steuererklärung machen können, die völlig legal gewesen und beim Finanzamt anstandslos durchgegangen wäre. Offenbar ist er doch nicht solch ein ausgekochtes Schlitzohr wie immer wieder behauptet wird.
Der Mann hat gesessen, insofern taugt er als warnendes Beispiel für andere Steuerhinterzieher, und damit muss dann auch gut sein.