Freunde, denkt mal etwas nach und seid mal etwas kritischer. Ungeachtet dessen, daß bestimmte Fakten bezüglich des Assoziierungsabkommen nicht stimmen, liegt es in der Natur einen Ken Jebseb, alias Moustafa Kashefi, so zu argumentieren wie er es tut. Und daß er beim RBB rausgeschmissen wurde hat auch seine Gründe.
Nicht alles was logisch klingt, ist deswegen gleich richtig.
Richtig ist sicherlich, daß Russland den Zugang zum Schwarzen Meer behalten möchte. Sicher ist auch, daß die Lage instabil war oder immer noch ist. Aber sicher ist auch, daß Russland die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat, auch durch eine gezielte Verschärfung der Lage.
Das Assozierungsabkommen ist übrigens nur ein Angebot der EU auf eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit, das insbesondere von der Ukraine selbst, auch vertreten beispielsweise durch einen Herrn Janukowitsch, gewünscht wurde, um sicherer gegenüber Russland auftreten zu können (SW Kaukasus). Letztlich wurde Janukowitsch von Russland mit Geld gekauft womit das Abkommen in der ursprünglichen Form scheiterte. Da Abkommen ist in keiner Weise automatisch als Vorstufe zu einem EU-Beitritt zu verstehen und schon gar kein Automatismus zum Nato-Beitritt.
Es wird vieles durcheinander geschmissen und die Sachverhalte gerne so dargestellt, wie sie einem gerade so passen. Die Tatsache, daß die EU wider Erwarten bei der jetzigen Krise für ihre Verhältnisse doch recht einheitlich auftritt, sollte Grund genug sein über die Ursachen genauer nachzudenken. Die EU hat nicht oft eine so einstimmige Meinung.
Daß ein Putin behauptet nun die Dinge Fehler der Vergangenheit wieder zurecht rücken zu wollen, kommt mir befremdlich vor. Ist es unsere Schuld, daß Russland als Großmacht nicht mehr die Bedeutung hat? Muß das denn so sein. Auch hier hatte die Geschichte ihren Fortgang. Wir haben ja auch kein Kaiserreich mehr oder gar einen Führer. Ist diesbezüglich, bis auf die ewig gestrigen und die Revue-Blatt-Leser, jemand traurig.
Es nagt allerdings an der eigenen Seele eines Herrn Putin und eine russischen Volkes (das sagt man immer so). Eines Mannes der mit freiem Oberkörper reitet, Leoparden erlegt, vom Helikopter abspringt, in den tiefsten Tiefen der Meere taucht und wie eins der Zaar im Kreml daher stolziert. Ein Herr über ein flächenmäßiges Großreich, das eigentlich nur noch Mittelmaß ist. Während die Länder außen herum, auch die, die man 1945 besiegt hat immer einflußreicher werden. Und der Erzfeind Amerika, ehemals die kapitalisten, die man schon ideologisch bekämpfen mußte, gegen die man heute allerdings nur noch unter ferner liefen läuft. Das alles paßt nicht zum Selbstbild und das muß korrigiert werden. Und dabei greift man dann auch mal zu Mitteln, die eher ins beginnende 20. JH als in die heutige Zeit passen. Ich behaupte mal, Putins Rechnung wird nicht aufgehen, solange wir Europäer geschlossen auftreten und auch deutlich zeigen, daß es so nicht geht.
Gruß Thomas.