Kleine ( Fahrer ) Ergänzung zum sehr guten und sachlichen Beitrag von Vienna Wolf der britischen Mietzekatze:
Wie meinem Avatar zu entnehmen ist, steht der Dreizylinder mittlerweile, seit einigen Wochen in meinem Stall, allerdings das Vorgängermodell in der XC Variante.
Der beste und langjährige Motorradkumpel hat es auf Tiger 1200 in der hier getesteten XCA Variante verschlagen.
Natürlich werden die Bikes immer mal wieder, zwischen den Fahrern gewechselt, daher hier mal ein paar wesentliche Unterschiede, aus dem Fahrbetrieb:
Bremsen:
Keine Frage die Bremsen der neuen sind gegenüber des Vorgängers eine deutliche Verbesserung. Allerdings halte ich diese für meine Fahrbedürfnisse eigentlich für ausreichend. Bei den neuen Brembos geht's schon brachial zur Sache. Sicher Gewöhnungssache allerdings bei leichtem Offroad, wie schon beschrieben "take care..".
Ausstattung
Das Feature, was ich gerne auf meiner hätte, ist der Schaltassistent! Das ist m.M. Triumph wirklich extrem gut gelungen, auch im Vergleich zu den anderen Herstellern.
Fahrwerk
Das elektronische Fahrwerk von WP ist einfach Klasse. Keine Frage. Aber es ist halt ein elektronisches. Ich habe da mein ESA Fahrwerk in etwas unguter Erinnerung, weil es halt irgendwann seinen Dienst quittiert hat. Das soll aber das WP von Tiger 1200 keinesfalls schmälern, ganz im Gegenteil.
Soziustauglichkeit
Hier tut sich zum Vorgängermodell nicht allzu viel. Die dicke Tiger 1200 ist einfach für den Soziusbetrieb wie gemacht. Dies liegt in erster Linie an dem extrem gut dosierbaren Motor und dem feinen Getriebe.
Motor
Mich hat der Dreizylinder bei der Probefahrt absolut überzeugt, vor allem meine Holde als Sozia wollte gar nicht mehr absteigen. Allerdings fährt sich die neue Tiger 1200 doch etwas zugeschnürter im unteren Drehzahlbereich. Das mag an der leichteren Kurbelwelle liegen und der Programmierung der einzelnen Fahrmodi.
Der Motor verlangt ein Tucken mehr Drehzahl, als die alte Explorer, was sich dann auch beim Spritverbrauch bemerkbar macht.
Während ich meine "alte" XC im normalen Tourenbetrieb bei ca. 5,5 l bewege, liegt die 1200 meines Kumpels mehr oder weniger genau immer einen halben Liter darüber.
In Summe ist die Verarbeitung bei Triumph auf absoluten Toplevel. Da klappert und wackelt nix.
Die langen Wartungsintervalle von 16.000 km sind auch nicht unwichtig ( aber im Kleingedruckten will Mr. Triumph, dass man 1x im Jahr bei ihm aufschlägt = Garantieerhalt )
Gemeckert wird hin und wieder an der Distribution der Triumph Service Stützpunkte. Vielleicht habe ich einfach Glück, aber hier in Niederbayern habe ich vier Händler zur Auswahl.
Da mir die Rechnungen des ersten Besitzers vorliegen, kann ich kostenmässig nicht böses erkennen.
Die 32.000er ( die steht jetzt nach 5.000 gefahrenen KM bald an ) ist allerdings recht teuer, wegen Ventilspielkontrolle u.a.
Das sollte man wissen, wenn man sich für eine gebrauchte interessiert und das entsprechend einpreisen.
Die Metzler Tourance Next sind grundsätzlich gute Reifen. Allerdings ist der vordere Reifen unter permanenten Dauerfeuer und zeigt daher relativ früh optische Auswaschungen.
Nach meiner Einschätzung wird man bei meiner eher tourenorientierten Fahrweise ( schieben tue ich allerdings auch nicht ) diesen um 6000-7000 km wechseln müssen, der Hinterreifen hingegen, dürfte 10.000 km durchhalten.
Zum Preis der 1200 kann ich nur sagen, dass man immer die Ausstattung berücksichtigen muss. In Deutschland liegt die XCA um 20.000, viel Geld, aber man bekommt auch extrem viel Bike dafür.